Auf der CeBIT reagierten die Bankenvertreter noch pikiert, als Bundeskanzler
Schröder in seiner Auftaktrede beschwor, dass eine neue
Generation von Bankkarten den Bürgern nun endlich die digitale Signatur
frei Haus liefern würde. Denn Schröder setze damit quasi fest,
dass die Finanzierung der Abermillionen von digitalen Bürgerkarten
letzten Endes an den Banken hängen bleiben würde.
Gestern dann die große Überraschung: In Berlin wurden Nägel mit Köpfen
gemacht und tatsächlich das versprochene Bündnis für elektronische
Signaturen gegründet. Und wer mischt dort wohl neben dem Bundesinnen-,
dem Bundesfinanz- und dem Bundeswirtschaftsministerium mit? Ganz genau:
Die Banken - namentlich die HypoVereinsbank, der Deutsche Sparkassenverlag,
das Informationszentrum der Sparkassenorganisation, der
Deutsche Sparkassen- und Giroverband und die Deutsche Bank.
Das Ziel des Bündnisses ist die gemeinsame Nutzung bereits vorhandener
Infrastrukturen. Für den Anwender bedeute dies vor allem eine einfache
und durchsichtige Handhabung: Künftig soll die Nutzung verschiedenster
Anwendungen mit einer einzigen Karte möglich sein - und zwar mit der
Bankkarte. "Die Banken statten als größter Kartenherausgeber in
Deutschland ihre Karten sowieso aus Sicherheitsgründen mit Chips aus.
Die Banken haben auch Interesse daran, ihre Bankgeschäfte mit der
elektronischen Signatur sicher zu machen. Da liegt es natürlich auf
der Hand, dies gleich auch noch mit Behördengängen, eCommerce und
ähnlichen Transaktionen zu verknüpfen", resümiert Martin Schallbruch,
IT-Direktor des Bundesinnenministeriums die Entscheidung im
nNL-Interview.
Bereits im Sommer will beispielsweise die Sparkassen-Finanzgruppe
damit beginnen, Signatur-fähige Bankkarten auszugeben: "Die Chips, die
jetzt im Umlauf sind, können die digitale Signatur noch nicht tragen.
Da die Bankkarten aber sowieso in einem sehr engen Turnus ausgetauscht
werden, entstehen dadurch dem Bürger keine Mehrkosten", äußert sich
die Sprecherin der Sparkassen-Finanzgruppe Michaela Roth. Dass die
Äußerungen von Bundeskanzler Schröder zumindest für die Sparkasse
nicht völlig unerwartet kamen, zeigt sich übrigens spätestens dann,
wenn man sich die neuen AGBs der "SparkassenCards" durchliest, die
bereits vergangenen Monat an die Kunden verteilt wurden: Ab Juni
können auf den Plastikkarten auch "unternehmensbezogene Zusatzanwendungen"
gespeichert werden.
Dennoch: Obwohl nun neben dem rechtlichen Aspekt (Deutschland zählt zu
den ersten Ländern, die mit dem Signaturgesetz die elektronische Unterschrift
der persönlichen Unterschrift gleichgestellt haben) auch die
Umsetzung endlich geklärt scheint, wird es jedoch noch einige Zeit
dauern, bis beispielsweise Behördengänge oder Verträge rechtsgültig
auf dem Online-Weg abgeschlossen werden können. Denn eine große Frage
ist und bleibt die Finanzierung der ebenfalls benötigten Lesegeräte
für daheim. Der Bürger will ja nicht für jede digitale Unterschrift
zum Bankautomaten rennen müssen.
"Vollständig gelöst ist dieses Problem noch nicht. Denn natürlich
braucht man für die Ausgabe der elektronischen Signatur erst einmal
die Karten und die Lesegeräte - das alles verursacht natürlich Kosten.
In dem Bündnis haben wir es aber geschafft, Partner zusammen zu bringen,
die einerseits bereit sind, Geld aufzubringen, weil sie selbst
Einsparungen durch die digitale Signatur erwarten und andererseits
Unternehmen zu finden, die bereits sind, die Karten auszugeben.", so
Schallbrauch. Ein erster Schritt des Signaturbündnisses muss es nun
sein, ein ausführliches und besonders durchführbares Geschäfts- und
Verrechnungsmodell zu erstellen. Bis 2005 wollen sich die Bündnis-Vertreter dafür Zeit nehmen.
Womit wir allerdings wieder bei der gleichen Diskussion wären, die
auch schon auf der CeBIT für reichlich Zündstoff gesorgt hat. Nur eben
einen Schritt weiter. Aber vielleicht löst sich das Henne-Ei-Problem
auch bald von alleine: "Unternehmensbezogene Zusatzanwendungen" ließen
uns die Bankkarten als Universalspeicher für Zugtickets, Ausweise -
oder auch einfach als Passwort-Speicher - verwenden. Trendy wär's
schon - und der Geek von Welt kauft sich dann gerne mal schnell für
diese Zwecke einen 70 Euro teuren Kartenleser. [nr]
++ Digitales Signaturbündnis gegründet:
++ Der deutsche Sparkassenverband will bereits in diesem Jahr neue
Chips auf den Karten integrieren:
++ Alles Wissenswerte zur Digitalen Signatur:
++ Schröders überraschende Rede auf der CeBIT:
++ Kartenleser ab 30 Euro:
Eigentlich ist ja jeder Tag ein "Digital Download Day": Digital sind
Downloads sowieso und gesaugt wird im Internet rund um die Uhr. Die
Idee hinter dem digitalen Herunterlade-Tag des Musikdienstes "On
Demand Distribution" (OD2) ist es nun aber, kommerzielle Musiktitel
kostenlos und legal zum Download anzubieten. Am Mittwoch den 9. April
ist es soweit.
Power-Sauger, die jetzt bereits eifrig ihr DSL-Modem vorheizen und die
Festplatte freischaufeln, können aber wieder einen Gang herunterschalten:
Pro Person - genauer gesagt, pro eMail-Adresse - gibt es
einen "Warengutschein" über 300 Credits (Wert normalerweise 5 Euro).
Diese Credits kann man dann am "DDD" für Musik-Downloads verbraten.
Dazu muss man sich vorab bei einem der Download-Dienste anmelden, die
das Musik-Archiv von OD2 anbieten - namentlich sind das WOM.de,
Tiscali, MTV.de, hotvision.de und, ganz frisch dabei, Karstadt.de.
Es gibt drei verschiedene "Arten" von Downloads: Musik-Streams zum
einmaligen Anhören kosten einen Credit, eine WMA-Datei zum Abspielen
auf dem PC macht 10 Credits. Das digitale Rechtemanagement sorgt dann
dafür, dass sich die Musik nur für die nächsten 30 Tage abspielen
lässt - es sei denn natürlich, man wird kostenpflichtiges Mitglied,
dann 'hält' die Musik für die Dauer der Mitgliedschaft. Aber es bleibt
ja noch Möglichkeit Nummer Drei: Der Download als brennfähige Datei
für's CD-Laufwerk. Das kostet dann aber, je nach Musiktitel, 100
Credits (1,67 Euro) aufwärts.
Dennoch: Der Digital Download Day ist eine gute Promo-Aktion, mit der
sich der Nutzer einmal unter 'realen Lebensbedingungen' mit kommerziellen
Musikdiensten auseinandersetzen kann. Und vielleicht findet man
im OD2-Archiv ja endlich mal den einen oder anderen Song, nach dem man
schon seit Monaten in Kazaa oder Limewire auf der Suche ist. [ts]
++ der digitale Herunterlade-Tag am Mittwoch, den 9. April:
++ Wer hat's erfunden?
++ Das gibt's bei OD2 auf die Ohren:
++ Hier spielt die Musik:
Laut Gesetz hat sich seit dem 1. April - zumindest theoretisch - jeder
Anbieter strafbar gemacht, der im Internet in freien, nicht altersgeschützten
Bereichen Bilder oder Texte veröffentlicht hat, die für
unschuldige Kinderaugen eigentlich nicht bestimmt sind.
Das Jugendschutzgesetz des Bundes und der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag
der Länder, die am 1. April zeitgleich in Kraft getreten sind,
sollen künftig insbesondere auch im Internet für verbesserten Jugendschutz
sorgen. Neben der verstärkten Selbstkontrolle der Anbieter,
spielt die neu gegründete Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eine
wichtige Rolle. Wichtigste Aufgabe der KJM, der zentralen Aufsichtsstelle
der Länder, ist es, Jugendbeeinträchtigung zu beurteilen und
gegebenenfalls bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
eine Indizierung zu beantragen. Jugendschutz.net spürt weiterhin als
Beobachtungsstelle der Länder jugendgefährdende Inhalte im Internet
auf und ist künftig organisatorisch an die KJM angebunden.
Eine der akut zu bestehenden 'Missionen' der KJM wird es jetzt sein,
ein bestimmtes Jugendschutzprogramm anzuerkennen. Als eine mögliche
Lösung gilt derzeit das sogenannte ICRA-System (siehe unten, Lexikon).
Doch da sich die KJM erst am 2. April, einen Tag nach Einführung der
Neuerungen, unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, dem
Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, gegründet
hat, steht derzeit noch in den Sternen, ob die Entscheidung der KJM
zu Gunsten des ICRA-Systems ausfallen wird.
Der IT-Branchenverband Bitkom kritisierte den Start der Neuregelungen
in punkto Jugendschutz deshalb harsch. Anbieter von Webinhalten
könnten sich schließlich unmöglich an die neuen Vorgaben halten, wenn
sich die KJM erst einen Tag nach Inkrafttreten des Gesetzes konstituiere
und eine Entscheidung über ein Jugendschutzprogramm noch nicht
einmal abzusehen sei.
Auch wenn die KJM nun die ICRA-Lösung als zeitlich befristeten Modellversuch
zulassen würde, stellt sich die Frage, ob Anbieter von jugendgefährdenden
Inhalten, die ihr Angebot mit dem ICRA-Etikett versehen,
dennoch von Strafverfolgung verschont blieben. Schließlich wird laut
Staatsvertrag mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe
bestraft, wer Angebote verbreitet oder zugänglich macht,
die die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefährden könnten.
Nun gut. Wir haben schließlich alle mal klein angefangen und prinzipiell
ist das Ansinnen des Jugendschutzgesetz und des Jugendmedienschutz-Staatsvertrag
ja durchaus lobenswert. Zu weiteren Neuerungen
zählt beispielsweise auch eine Alterskennzeichnung für Computerspiele.
Wer es genau wissen will, findet sämtliche Hintergrundinformationen
natürlich auf der Webseite der Bundesregierung. Die Neuregelungen
wirken sich letztendlich nicht nur für Kinder und deren Eltern positiv
aus, sondern auch für die Anbieter - die freuen sich schließlich auch
über Rechtssicherheit. [ag]
++ KJM-Vorsitzender Prof. Wolf-Dieter Ring, BLM-Präsident
++ Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
++ Ist 'ICRA' die Lösung?
++ Der IT-Brachenverband Bitkom kritisiert die Neuregelung
++ Bundesregierung: Jugendschutz verbessert
++ Familienministerium: Weg frei für ein neues Jugendschutzgesetz
++ Jugendschutz.net
Am 12. April kürt das Nationale Olympische Komitee (NOK) in München
die deutsche Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2012. Derzeit
liegen Hamburg, Leipzig, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart im
Rennen. Portraits der Städte und alle Infos zum bevorstehenden Vorentscheid
finden Sportfans natürlich auf den umfangreichen Webseiten
des NOK.
In den Online-Konzepten der Städte auf NOK.de erfährt man beispielsweise,
welche Eigenschaften eine Stadt zum olympischen "Sieger"
machen könnten. In Leipzig legt man insbesondere Wert darauf, dass die
Spiele dank des Straßenbahnnetzes in der Innenstadt sehr umweltfreundlich
werden könnten. Hamburg spielt als Trumpf die Nähe zum
Wasser aus.
Natürlich versuchen auch alle Bewerberstädte selbst im Internet für
sich zu werben. Der Bielefelder Gestaltungswissenschaftler Gerd
Fleischmann kritisierte die Olympia-Webseiten allerdings allesamt als
leblos und bürokratisch.
Doch auch wenn der deutsche Kandidat - derzeit gilt übrigens Hamburg
als Favorit - am 12. April feststeht, ist das Prozedere noch lange
nicht abgeschlossen. Erst Mitte 2005 entscheidet das Internationale
Olympische Komitee über den tatsächlichen Austragungsort 2012.
Parallel zur ARD-Live-Übertragung der vorerst nationalen Entscheidung
ist auch ein Live-Stream vom Geschehen im Wahlsaal vorgesehen - siehe
Live-Streamtipp! [ag]
++ Nationales Olympisches Komitee (NOK)
++ Internationales Olympisches Komitee (IOC)
++ Hamburg
++ Leipzig
++ Düsseldorf
++ Stuttgart
++ Frankfurt
Zum ersten Mal haben die Meisten von uns sie in der Schule getroffen.
Diese Typen, die mit ein paar Bleistiftstrichen in Minutenschnelle die
tollsten Zeichnungen angefertigt haben. So wurde mal eben eine
Karikatur vom Mathelehrer oder "höchstoffiziell" im Kunstunterricht
ein Schneckenhaus originalgetreu auf Papier gebannt. Unsereins war
am Verzweifeln, weil das eigene Schneckenhaus wie ein ausgespuckter
Kaugummi aussah. Wohlgemerkt eindimensional. Aber was nicht ist, kann
immerhin noch werden: Die Internetseite zeichenclub.de nimmt sich
jetzt nämlich all der Menschen an, die es noch ein zweites Mal versuchen wollen.
"Wir machen keine Picassos oder Warhols aus Ihnen. Aber wenn Sie Lust
am Zeichnen haben und nur wenig oder unregelmäßig Zeit, um sich durch
Zeichenschulen oder dicke Bücher zu arbeiten, dann sind Sie bei uns
genau richtig." So wirbt der kostenlose Online-Zeichenkurs. Los geht's
natürlich mit dem Grundkurs - wer sich dann mit Stift und Papier so
einigermaßen angefreundet hat, kann wahlweise Bleistift-, Tusche-
oder Kreide- und Kohlekurse belegen. Neben den Hilfestellungen der
Seitenbetreiber, findet sich unter "Tipps und Tricks" auch noch ein
Forum. Hier treffen sich Nachwuchskünstler zum kreativen Erfahrungsaustausch.
Neben der übersichtlichen Navigation und dem angenehmen Design bietet
zeichenclub.de sogar noch eine weitere nette Überraschung: Damit sich
die Zeichenschüler auch voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren
können, verzichtet die Seite gänzlich auf störende Werbung. So mögen
wir das! [ag]
++ Online-Zeichenkurs: Alles Wissenswerte von Akt bis Zeitungspapier
In den ersten 14 Stunden, nachdem das neue Portal frieden.de online
gestellt worden war, konnte die Site bereits über 68.000 Besucher
verzeichnen. Frieden.de ist eine Plattform, die aus aktuellem Anlass
von einer kleinen, unabhängigen Online-Redaktion ins Leben gerufen
wurde. Interessierte finden dort beispielsweise Hintergrundinformationen
zu Hilfsaktionen, Adressen, aktuelle Nachrichten sowie
eine Verlinkung zum DRK-Personensuchdienst.
Jeder Internetnutzer hat außerdem die Möglichkeit, das Angebot selbst
mitzugestalten und in Form von Leserbriefen seine Meinung auf der
Seite kundzutun. Projektleiter von Frieden.de Christopher Wojciechowski
betont dabei allerdings, dass die Site keinesfalls zu unbedachtem
Aktionismus aufrufe, sondern Personen zu Wort kommen ließe, die durch
ihre aktiven Bemühungen zum Erhalt des Friedens beitragen.
Anstatt eines Spendenaufrufes finden die Besucher auf frieden.de auch
verschieden Produkte, wie beispielsweise ein mit einer Friedenstaube
bedrucktes T-Shirt. Der Ertrag aus dem Verkauf aller Portal-Artikel,
geht an ein Hilfsprojekt der evangelischen Kirche Deutschland für
Kinder im Irak. [ag]
++ Online-Portal zum Thema Frieden
++ Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
Der Europarat spricht ab sofort auch Deutsch - zumindest im Internet.
Bislang waren die Dokumente auf der Website des Rates nur in den
offiziellen Sprachen Englisch und Französisch verfügbar. Seit wenigen
Tagen finden Interessierte die News nun in sage und schreibe 30 Sprachen
vor - darunter natürlich auch Deutsch. Walter Schwimmer, der
Generalsekretär des Europarates, ist von der Multilingualität seiner
Organisation begeistert: "Indem wir den Bürgern den Zugang zum
Informationsangebot in ihrer Muttersprache ermöglichen, stellen wir
den Menschen in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit."
Alle der 800 Millionen Europäerinnen und Europäer, die der Österreicher
Walter Schwimmer so ansprechen will, werden den Weg ins Netz
wohl kaum finden. Obwohl sich ein Besuch auf der Seite durchaus lohnt.
Neben der Struktur, der Geschichte und den Aufgaben des Europarates
erfährt der Besucher auch Interessantes über laufende Projekte.
Auf der Seite steht zudem eine Auswahl von vier verschiedenen Newslettern
zu europäischen Themen bereit, die entweder abonniert oder als
PDF abgerufen werden können. Eine Linkliste führt zu anderen Organisationen
wie den Vereinten Nationen oder dem europäischen Parlament. Die
Rubrik "Events" beinhaltet Veranstaltungstipps, wie Seminare und weist
auch auf Live-Streams von Debatten, etc. hin.
Alles in allem ist die Seite durchaus interessant und informativ,
allerdings kann sich der Besucher ob der Informationsmasse schon mal
ein wenig überfordert fühlen. Wer sich für die Arbeit des Europarates
interessiert, sollte also einfach losklicken und sich von der teilweise
unübersichtlichen Navigation nicht abschrecken lassen. [ag]
++ Der Europarat auf Deutsch
++ Informationen des Auswärtigen Amtes über den Europarat
Während die Browser Netscape und Co. mit einer "Sidebar" auftrumpfen,
in der man sich Info-Dienste anzeigen lassen kann, ist es die Stärke
des Internet Explorer (für Windows), spezielle Angebote als "Toolbar"
zu integrieren. Bekannter Vertreter dieser Gattung ist die Google-Toolbar,
die die Google-Suchmaske direkt ins Browser-Menü integriert.
Seit dieser Woche bietet auch das Brachentelefonbuch "DasÖrtliche"
eine eigene Toolbar, die zudem die Nachrichten des Heise-Newstickers
integriert hat.
Auf der linken Seite der Toolbar prangert, neben dem unübersehbaren
"DasÖrtliche"-Logo, die Eingabemaske für Suchwort und Suchort. Rechts
daneben befindet sich der Heise-Ticker. Die Meldungen laufen permanent
von rechts nach Links durchs Bild, ein Klick öffnet die Seite zur
entsprechenden Meldung. Leider lässt sich die Darstellung des Tickers
nicht verändern - denn nach einiger Zeit beginnt das zuckelnde Laufband
ziemlich zu nerven (unsere persönliche Einschätzung).
Wer den Newsticker nicht will, kann auf der "DasÖrtliche"-Homepage
auch eine Toolbar ohne Newsticker herunterladen. Schade allerdings,
dass lediglich "DasÖrtliche" eine Toolbar anbietet. Die "Gelben
Seiten" oder gar das "Telefonbuch" gibt es leider nicht zum Einbau in
den Browser. Zur Telefonnummernsuche muss man also auch weiterhin auf
die telefonbuch.de-Seite und sich dort mit nerviger eBay-Werbung
herumquälen. [ts]
++ Die "DasÖrtliche"-Toolbar mit integriertem Heise-Newsticker:
++ ...und ohne Heise-Newsticker:
++ Heise-News lieber als RSS-Ticker, Banner oder als Netscape-Sidebar
einbinden:
++ Infos zum RSS-Dienst generell:
Sollte sich ein Internetnutzer bei den US-Soldaten persönlich für
deren Einsatz im Irak bedanken wollen, kann er das via eMail über die
Website defendamerica.mil tun. Falls irgend jemand auf dem gleichem
Wege Kritik an den USA oder dem Einsatz im Irak üben will, muss er
sich nach anderen Alternativen umsehen. Denn auf der Seite des
US-Verteidigungsministeriums findet sich ausschließlich ein standartisiertes
eMail-Formular mit dem Text "Dear member of the U.S.
military: Thank you for defending our freedom".
Das Angebot, sich das Schreiben und somit auch das Denken zu ersparen,
kommt gut an: Für die Verteidigung ihrer Freiheit haben sich bereits
über 11,4 Millionen Menschen, vermutlich zumeist Amerikaner, recht
herzlich bedankt. Die Zahl der "Dankesager" wird natürlich ständig
aktualisiert.
Auch die Seite anyservicemember.navy.mil. stellt nicht gerade eine
Plattform für Kriegsgegner dar. Dort darf der eMail-Schreiber das
Textfeld im "sag-brav-Danke-Formular" zwar selbst ausfüllen, freie
Meinungsäußerung ist allerdings auch hier nicht gerne gesehen.
Kritik an den USA in jeglicher Form ist nicht gestattet, für so
etwas gebe es andere Orte im Internet.
Einen bedeutenden Feldpost-Beitrag liefert auch das Männermagazin
"Playboy". Auf Anregung des Gründers Hugh Hefner wurde dieser Tage
die "Operation Playmate" gestartet. US-Soldaten können ab sofort
per eMail Kontakt zu den prominenten Playboy-Bunnys aufnehmen. In
der Antwort finden sich als eMail-Attachment hübsche Bilder, die
einen "wichtigen moralischen Anstoß" für die Truppen darstellen
sollen. Nacktfotos gibt es aber nicht, da diese "befremdlich für die
arabischen Verbündeten im Nahen Osten sein könnten". Schade, dass die
Soldaten sich von den halbnackten Tatsachen offenbar nicht wirklich
beeindrucken lassen, sonst wäre der Krieg am Golf - getreu dem Motto
"Make Love not War" schon lange vorbei. [ag]
++ Standard-eMail
++ Text frei - aber bitte keine Kritik an den USA
++ Soldaten-Alltag - Bunnys und Bomben?
Die Homepage des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera leidet
derzeit unter massiven Attacken - zumindest die englischsprachige
Homepage ist die meiste Zeit nicht zu erreichen. Jedoch bietet der
unabhängige Nachrichtendienst nun einen SMS-Service an, der in fast
allen GSM-Handynetzen dieser Welt zur Verfügung steht.
Die "Al Jazeera Mobile breaking news" kosten für einen Monat (durchschnittlich
60 Nachrichten) 5,99 US-Dollar, abgerechnet wird über
Kreditkarte. Verhandlungen mit den deutschen Handynetz-Anbietern
laufen, in den kommenden Wochen sollen die Gebühren auch direkt über
die Mobilfunkrechnung abgebucht werden können. [ts]
++ Al Jazeera News aufs Handy:
++ Die englischsprachige Homepage - derzeit nicht erreichbar:
++ Das arabische "Original":
++ STUDIE: Erstmalig landeten in der weltweiten E-Readiness-Studie
zwei europäische Länder auf den beiden Spitzenplätzen. Schweden und
Dänemark sind demnach, was den Online-Handel angeht, am fittesten und
verdrängten den bisherigen Spitzenreiter, die USA, auf den dritten
Rang der Statistik. Auf Platz Vier finden sich punktegleich die Niederlande
und Großbritannien - Deutschland landete mit dem 9. Rang immerhin
unter den Top 10. Die einmal pro Jahr durchgeführte "E-Readiness"-Studie
untersucht, in welchem Ausmaß das wirtschaftliche Umfeld eines
Landes Internet-Handel unterstützt. Zu den Kriterien für eine gute
Bewertung zählt die Verfügbarkeit billiger Internet-Anschlüsse, die
Förderung des Internets durch die jeweilige Regierung und die Bedeutung von Security.
++ ÖSTERREICH: Der oberösterreichische Wetter-Informations-Lieferant
Meteodata, der in den letzten Monaten immer wieder durch dubiose
Abmahnungen wegen angeblich unrechtmäßiger Verlinkungen auf die eigene
Homepage in die Schlagzeilen geraten war, musste jetzt Konkurs anmelden.
Grund für die plötzliche Pleite ist ein verlorenes Gerichtsurteil:
In einem Musterprozess wurde es Website-Betreibern erlaubt,
mit der entsprechenden Quellenangabe den Wetterservice von Meteodata
kostenlos auf ihren Internetseiten zu verlinken. Und nun wollen die
Firmen, die bislang für die Wetterdaten gezahlt hatten, ebenfalls
kein Geld mehr ausgeben. Eben wegen dieser Verlinkungen hatte jedoch
Meteodata in den letzten Monaten Hunderte verdutzter Privat-User
kostenpflichtig abgemahnt, die ihr Geld nun zurückfordern könnten.
++ FRANKREICH: "Guardian Angel" - so heißt ein neues französisches
Überwachungsprogramm für den täglichen Schulweg, das Eltern ständig
den Aufenthaltsort ihrer Kids melden soll. Die Idee des Projekts
stammt von Alcatel: Die Eltern legen mehrere Kontrollpunkte auf dem
Schulweg fest, sowie ein bestimmtes Zeitlimit, innerhalb dessen die
Kinder diese virtuellen Kontrollstationen passiert haben müssen. Der
Server sendet dann in einem Intervall von wenigen Minuten eine Positionsabfrage
an das Mobiltelefon und stellt so den aktuellen Aufenthaltsort des
Handys innerhalb des Netzwerks fest. Trödeln die Jugendlichen auf dem
Weg zur Schule oder weichen gar von ihrer Route ab,
werden die Erziehungsberechtigten sofort mit einer SMS informiert.
Allerdings soll durch das SMS-Schutzengelsystem nicht etwa die Disziplin
der Kids verbessert werden - viel mehr soll "Guardian Angel Entführungen
vorbeugen". Derzeit wird mit einigen Mobilfunkanbietern über
eine Implementierung verhandelt. [nr]
40.000 Arbeitsplätze in der IT-Branche könnten neu geschaffen werden,
wenn die Verbreitung von illegal kopierter Software in den kommenden
vier Jahren um jeweils 2,5 Prozent gesenkt werden könnte. Zu diesem
Fazit kommt eine aktuelle Studie der Business Software Alliance und
des Marktforschungsinstituts IDC. Zusätzlich würde der erfolgreiche
Kampf gegen die Softwarepiraterie allein hierzulande für Steuermehreinnahmen
in Höhe von 4,1 Milliarden Euro und für ein Wachstum des
IT-Markts um 41 Prozent (statt 32 Prozent) sorgen.
Das Warum liegt auf der Hand: Je mehr der Diebstahl des geistigen
Eigentums verhindert werde, desto mehr Software würde verkauft werden
und desto mehr Mitarbeiter könnten die jeweiligen Unternehmen einstellen,´
resümiert die BSA die Ergebnisse.
Allerdings wurde bei der Studie eines nicht bedacht: Ob die Menge der
Angestellten der großen Anbieter wie Microsoft - von denen auch verhältnismäßig am
meisten raubkopiert wird - wirklich steigt, kann man
nicht wirklich nachvollziehen. Wenn aber alle Unternehmen, die raubkopierte
Software einsetzen, auf einmal Ummengen an Software-Lizenzgebühren
(nach)zahlen müssten, müssten wohl oder übel auch eine
Vielzahl an Angestellten entlassen werden, um das Minus in der Firmen-Bilanz
wieder auszugleichen... [nr]
Wieder einmal startet ein weiterer Anbieter, der Internet-Tarife für
die T-DSL-Leitungen der Telekom anbietet. "plusDSL" hat dabei sechs
Tarife - drei Flatrates und drei Volumentarife - im Angebot.
Die "drei" Flatrates unterscheiden sich in exakt einem Punkt: Der
Vertragslaufzeit. Mit einem Monat Laufzeit kostet der unbegrenzte
Zugang 21,90 Euro monatlich, bei 3 Monaten 20,90 Euro und bei 6 Monaten
19,90 Euro. Dazu kommt jeweils eine Einrichtungsgebühr von 9,95
Euro. Die Internet-Anbindung wird über Telefonica realisiert, mit
einem T-DSL 1500 Anschluss lässt sich die Flatrate zwar nutzen,
allerdings wird sie dann auf "Normal-T-DSL"-Geschwindigkeit (768/128
kbps) gedrosselt. Ein wirklicher Preisknaller ist plusDSL mit den
Flatrates also nicht.
Die Volumentarife, die das Telekom-Backbone nutzen, sind "kontaktfreudiger":
Auch T-DSL 1500 wird mit voller Geschwindigkeit unterstützt, die Mehrplatznutzung
(mehrere PCs gleichzeitig) ist erlaubt.
Leider beträgt die Mindestvertragslaufzeit drei Monate, und auch bei
den Volumentarifen fallen 9,95 Euro Einrichtgebühr an. Dafür kostet
jedes Megabyte nach dem Freivolumen nur moderate 0,99 Cent. Beim Angebot
"plus.small" für 4,90 Euro monatlich sind 500 MB inklusive, bei
"plus.smart" für 14,90 Euro sind es 2.000 MB und bei "plus.prime" für
24,90 Euro 5.000 MB.
Fazit: Die Flatrates von plusDSL sind nicht weiter spannend, und vergleicht
man die Volumentarife beispielsweise mit GMX, dann sind auch
diese unattraktiv. Einrichtgebühr, Mindestvertragslaufzeit, Grundgebühr -
nur beim Megabyte-Preis schneidet plusDSL gut ab. [ts]
Der Providerkostentest-Index: 1,39 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks11. Veranstaltungstipp: Messe Hannover, Online-Training für Manager, 7.-12.4Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Unternehmensberatung "interculture.de" haben ein virtuelles Assessment-Center sowie weitere Trainingsprogramme zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenz entwickelt. Auf der Hannover-Messe vom 7. bis 12. April werden die Aus- und Weiterbildungsangebote vorgestellt. Wer die Produktpalette von interculture.de kennen lernen will, wird am Gemeinschaftsstand "Forschungsland Thüringen" (N15) in Halle 18 fündig. Auch ein Planspiel, das internationales Marktgeschehen simuliert und ebenfalls via Internet nutzbar gemacht wird, steht derzeit kurz vor seiner Vollendung. Nicht nur dank "interculture.de" lohnt sich ein Besuch der Hannover-Messe, die in diesem Jahr unter dem Motto "Milestones in innovation" stattfindet. [ag]
12. Live-Streamtipp: Olympia-Stadt 2012 - Vorentscheid, 12.04.
13. Buchtipp der Woche: MS Excel 2002 Handbuch - 9,90 Euro günstiger!
14. Lexikon: ICRA
15. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
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