Am Montag gab Saddam Hussein dem US-amerikanischen Journalisten Dan
Rather ein ausführliches Interview, am Donnerstag wurde es hierzulande
ausgestrahlt. Dan Rather wurde zweieinhalb Stunden im Zickzack-Kurs in
einer abgedunkelten Limousine durch Bagdad gefahren, bevor er dem
streng bewachten Diktator seine Fragen stellen konnte. Hussein ging
auf alle Fragen ein und beantwortete sie ohne Stichwortgeber.
Wer die Ausstrahlung des Interviews verpasst hat, kann die komplette,
englische Mitschrift samt "Behind the Scenes"-Kommentare auf der
CBS-Homepage nachlesen. Die deutsche Zusammenfassung ist bei RTL zu
finden.
Zu der von Saddam Hussein vorgeschlagenen, öffentlichen und unzensierten
Fernsehdiskussion, die weltweit und live ausgestrahlt werden
sollte, wird es George W. Bush allerdings nicht kommen lassen. Er will
nicht diskutieren - der Präsident der Vereinigten Staaten weicht von
seinem Standpunkt nicht ab. "Diese Raketen sind nur die Spitze des
Eisbergs", so Bush, nachzulesen unter Whitehouse.gov. "Die einzige
brennende Frage momentan ist die komplette Abrüstung, wogegen er
[Saddam Hussein] sich weigert." Auf der US-Seite finden sich zu diesem
Thema Aufsätze wie "Warum wir wissen, weshalb der Irak lügt" von
Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice oder "Wie sieht Abrüstung aus?".
Es ist faszinierend, durch die CBS- und die Whitehouse-Homepage zu
surfen - ein "weltoffener" Saddam Hussein, der dem US-Volk im
Live-Interview Rede und Antwort stehen möchte, und ein George W. Bush, der
seinen harten Pro-Krieg-Kurs weitersteuert und dies mit vielen,
rhetorisch perfekten, Info-Materialien untermauert. Verkehrte Welt -
ersurfen Sie sich mit diesen Links Ihre eigene Meinung.
[ts]
++ "The Saddam Interview" von Dan Rather:
++ deutschsprachige Zusammenfassung bei RTL:
++ Die offziellen Irak-Seiten der US-Regierung:
++ Saddams kleine Homepage:
++ Video-Tipps fürs Wochenende:
Wer heute seinen Fernseher im Berliner Raum einschaltet und das Programm
bisher über Antenne empfangen hat, der bekommt jetzt fast nur
noch Rauschen zu sehen. Bis heute morgen, acht Uhr, hat die Gesellschaft
zur Förderung der Rundfunkversorgung (GARV) alle privaten
TV-Programme aus dem analogen Netz verbannt. ProSieben, Sat.1, VOX,
RTL und RTL2 werden in den rund 150.000 Berliner Antennen-Haushalten
jetzt nur noch digital zu empfangen sein.
Dazu benötigen die Kunden allerdings einen um die 200 Euro teuren
Tuner, der das digitale Signal verarbeiten kann. Vorteil an DVB-T
(siehe Lexikon) ist, dass mehr Programme in einer qualitativ hochwertigeren
Bildqualität empfangen werden können. In Berlin sind dann
über 20 Programme via Antenne zu sehen, so Uwe Haaß von der GARV.
DVB-T ist in Berlin nichts neues, bereits im Herbst 2002 wurden die
öffentlich-rechtlichen Sender in Berlin für den Probebetrieb parallel
aufgeschaltet. Seitdem können diese Sender auch mit einer kleinen
Zimmer-Antenne in bester Qualität empfangen werden. Auch zum mobilen
Einsatz - für Camper zum Beispiel - eignet sich die neue Technologie
hervorragend. Und schließlich, was wohl der Stein des Anstoßes war: Es
lässt sich auch eine Menge Geld mit der digitalen Übertragung einsparen.
Rechnet man die jährlichen Kosten von 250 Millionen Euro für
die drei analogen Netze der öffentlich-rechtlichen Sender auf jeden
der rund 2 Millionen deutschen Haushalte um, kommt man pro Haushalt
auf 125 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der Kabelanschluss, der in
Deutschland eine Abdeckung von etwa 80 Prozent aufweist, kostet rund
20 Cent pro Haushalt.
Bis Mitte des Jahres werden die restlichen Sender auf digital umgestellt,
zur Internationalen Funkausstellung 2004 soll dann der analoge
terrestrische Empfang in Berlin entgültig abgeschaltet werden. Täglich
gehen in Berlin und Brandenburg um die 4.000 Settopboxen über den
Ladentisch, die Hälfte der Betroffenen soll sich schon mit einem
entsprechenden Gerät versorgt haben.
Die nächsten Schritte der terrestrischen Digitalisierung sollen dann
in Nordrhein-Westfalen und später in Bayern mit München und Nürnberg
durchgeführt werden. Hier rechnet die zuständige Landesmedienanstalt
mit einem Start im ersten Halbjahr 2004. Bis zum Jahre 2010 soll der
analog-terrestrische Empfang dann in der gesamten Bundesrepublik durch
das digitale "Überall-Fernsehen" ersetzt werden.
Ebenfalls eine Veränderung gibt es bei den 40.000 Premiere-Guckern,
die den Pay-TV-Sender noch über einen analogen Decoder nutzen. Auch
hier bleibt ab 1. März der Bildschirm dunkel - ab dann sendet der
Betreiber nur noch per DVB über den Satelliten und per Kabel. Premiere
hat übrigens bereits Interesse an einem der Digital-Kanäle im Berliner
Funkraum bekundet - vielleicht gibt's Pay-TV dann auch bald per Zimmerantenne.
[ts|cvs]
++ Offizielle Infoseite für DVB-T
++ Die federführende Medienanstalt:
Dass ein Krieg gegen den Irak unausweichlich ist, hat US-Präsident
George Bush in den vergangenen Tagen und Wochen mehr als deutlich
gemacht. Zur großen PR-Strategie für die Kriegshetze zählt seit
einigen Tagen auch eine nagelneue Regierungswebsite. Ready.gov,
initiiert vom US-Ministerium für Heimatschutz, soll Bürgerinnen und
Bürgern helfen, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Denn: "Der
Terrorismus zwingt uns, eine Wahl zu treffen. Haben wir keine Angst,
bereiten wir uns vor!" - so der Slogan der typisch patriotischen
Internetseite.
Mit netten Bilderchen ist auf ready.gov nachzulesen, welche und wie
viel Vorräte die Amerikaner am besten bunkern sollten: Nahrungsmittel
und Wasser für jeweils drei Tage, einen gut gefüllten Erste-Hilfe-Koffer
mit detailierter Medikamentenliste, ein funktionierendes Radio
mit Batterien, Klebeband, Plastikfolie, Toilettenpapier und eine
Trillerpfeife, um sich bemerkbar zu machen - um nur ein paar der
mehreren hundert Gegenstände zu nennen, die die US-Regierung für
notwendig hält. Auch so kurbelt man die Wirtschaft an: Gemischtwarenhändler
und Supermärkte dürften sich in den kommenden Monaten über
mehr Hamsterkäufe als je zuvor freuen.
Doch damit nicht genug. Zusätzlich sollte jede Familie schleunigst
einen "Familienplan" erstellen. Kinder und Erwachsene sollten in
Zukunft immer einige Münzen für öffentliche Münzsprecher mit sich
tragen, damit die Familie im Falle eines Terroranschlages miteinander
kommunizieren kann. Und sich natürlich schleunigst informieren, wo
sich in der Schule und am Arbeitsplatz sogenannte Emergency-Plans
befinden. Nicht zu vergessen die Verhaltensregeln im Falle eines
Terrorangriffs mit Bio-, Chemie- oder Atomwaffen.
Eines ist in jedem Fall klar: Wer bislang die Gefahr eines Terroranschlags
als allgemeine Panikmache angesehen hat, macht sich spätestens
nach einem Besuch auf der ready.gov-Startseite vor Angst in die
Hose. Schon im ersten Satz heißt es: "Die Terroristen arbeiten hart
daran, biologische, chemische und atomare Waffen zu erwerben und die
Gefahr eines Anschlags ist mehr als real". Dass jeder Bürger auf
ready.gov aufmerksam wird - dafür sorgt das Heimatschutz-Ministerium
mit einer 100 Millionen US-Dollar starken Werbe-Kampagne in Radio, TV
und Print.
Damit kein Schindluder mit der Erste-Hilfe-Website getrieben wird, hat
die US-Regierung die Security-Firma International Networking Services
beauftragt, Ready.gov sicher gegen Hack- und Crack-Attacken zu machen.
Auch dürfte derzeit wohl kaum eine andere Seite über so viel Server-Kapazität
verfügen: Um zu garantieren, dass das Portal auch bei abertausenden
Anfragen gleichzeitig dem Ansturm der US-Bevölkerung stand
hält, wurden die Zugriffszahlen, die CNN im Laufe des 11. Septembers
2001 verzeichnete, als Richtlinie genommen.
Bislang scheint die Sicherheitsmauer von INS zu funktionieren: In den
Tagen, die Ready.gov bereits online ist, blieb die Seite unverändert.
Allerdings finden sich bereits zahlreiche ironische Parodien online.
Schließlich könnte ein biologischer Angriff ja auch von einem Kollegen
ausgehen, der sein Deo vergessen hat...
[nr]
++ Der Macher der Seite - leider kommt man ohne Passwort nicht weiter:
++ Bislang funktioniert das Sicherheits-System von INS:
++ Warum Deo bei biologischen Angriffen so wichtig ist:
++ Spaß ist, was wir draus machen:
Der Berliner Architekt Daniel Libeskind hat sich gegen das Think-Team
durchgesetzt und wird nun das neue World Trade Center bauen. Die
Entwürfe sind bereits durch das Internet gegeistert und können
beispielsweise auf imagineny.org begutachtet werden.
Libeskind plant, in New York das höchste Gebäude der Welt zu errichten.
Die Spitze des neuen WTC, ein 532,8 Meter hoher Turm, soll
das bisher welthöchste Gebäude in Malaysia um 130 Meter überragen. Auf
seiner Website beschreibt der polnischstämmige Architekt den Ideenfindungsprozess
für die "Gardens of the World" - das neue WTC.
Die nach dem 11. September 2001 gegründete Koordinationsstelle Lower
Manhattan Development Corporation informiert indes online unter
renewnyc.com über die Hintergründe des vorangegangenen Architekturwettbewerbs.
Auch auf lowermanhattan.info werden Interessierte ständig
über die WTC-Pläne auf dem Laufenden gehalten.
[ag]
++ Die Website von Daniel Libeskind
++ "Gardens of the World" und die anderen Vorschläge
++ The Lower Manhattan Development Corporation
++ News zum neuen WTC
++ Knapp: Der THINK-Entwurf
Als wäre es nicht genug, dass sich US-Präsident George Bush mit üblen
Bösewichten im realen Leben abgeben muss, jetzt wird ihm auch noch
virtuell das Leben schwer gemacht. Anstatt üblen Parodien der offiziellen
"Whitehouse.gov"-Internetseite vorzubeugen und sich "Whitehouse"
gleich einmal bei allen möglichen TLDs zu registrieren, vertraute
die US-Regierung bislang wohl eher auf das Wohlwollen der
Internetgemeinde. Wohin dieses Vertrauen führt, dürfte jedem klar
sein, der schon einmal versucht hat, das "Weiße Haus" unter der
zugehörigen .com-Adresse zu besuchen. Dort tummelt sich bereits seit
Jahren ein Erotikanbieter - der vermeintliche Politikfan wird von
halbnackten Mädels mit lüsternen Blicken begrüsst.
Doch dem nicht genug: Unter whitehouse.org hat sich nun eine Satire-Seite
eingefunden, die allerdings auf den ersten Blick so manchen
Besucher in die Irre führen dürfte. Zumindest wenn er noch nie zuvor
auf der "echten" whitehouse.gov-Internetseite war. Fast jeden Tag wird
eine aktuelle Pressemitteilung samt Bush-Foto veröffentlicht, die
Rubriken geben beim ersten Überfliegen durchaus Sinn und auch ein
schönes Hochglanzfoto des Regierungssitzes fehlt nicht.
Doch letzten Endes ist es der Inhalt, der zählt. Ins Stutzen gerät man
spätestens, wenn sich Mr. Bush in einer ausführlichen Ansprache über
die 80 Kriegsbefürworter freut, die sich weltweit den zig Millionen
Kriegsgegnern entgegenstellen, die Kinder-Seite mit einem "Wie-rauche-ich-richtig"-Schnellkursus
startet, und im hauseigenen Shop Bush-Stringtangas verkauft
werden. Es lebe der Patriotismus! [nr]
++ Wunderbar sarkastisch:
++ Hier finden sie das echte Weiße Haus:
Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Süße,
wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land, usw. Jaja, so war
das damals. Unsereins hat, wenn sich der Frühling angekündigt hat,
noch brav Eduard Mörikes "Ankündigungsgedicht" vorgetragen. Die Jugend
heute hat da schon ganz andere Möglichkeiten, sich auf den bevorstehenden
Lenz einzustimmen - beispielsweise mit einem Natur-Erforschungs-Wettbewerb im Internet.
Naturdetektive.de ist ein Multimedia-Projekt des Bundesamts für Naturschutz.
Ambitionierte Jung-Forscher bekommen auf der Website Aufträge
erteilt, die sie unter möglichst umweltschonenden Bedingungen verwirklichen
sollen. Beispielsweise gilt es "verdächtige" Frühjahrsblumen wie
Krokusse und Schneeglöckchen aufzustöbern und die Beobachtungen auf
der Website in eine Deutschlandkarte einzutragen. Und wie
das bei echten Kriminalisten so ist, gibt es keinen Fall ohne entsprechendes
Protokoll - die Erfolge der Spurensuche beschreibt der
Nachwuchs deshalb noch zusätzlich auf eigenen Reporterseiten. Und
sollte sich einer der Naturdetektive mal nicht ganz sicher sein was
für ein Gewächs er gefunden hat, gibt es eMail-Foren, in denen
Fachleute zum jeweiligen Thema befragt werden können. Klingt in jedem
Fall spannender, als Mörike aufzusagen! [ag]
US-Dollars sind im ersten Nordkorea-Merchandising-Webshop unerwünscht.
Wer demnächst eines der anti-imperialistischen Kleidungsstücke online
erstehen will, sollte doch besser mit Euros bezahlen. Die "Democratic
People's Republic of Korea", besser als Nordkorea bekannt, hat offenbar
den eCommerce entdeckt. Auf der Website chollima-group.com werden
in Kürze eine Vielfalt landesspezifischer Produkte sowie Nordkorea-Reisen
zum Verkauf angeboten.
Derzeit ist die Auswahl noch etwas mager und beschränkt sich im
wesentlichen auf Ölbilder, Seidenmalereien und bemaltes Porzellan.
Doch Propaganda-Poster und -Literatur, Anstecknadeln, Ginseng-Creme
sowie eine Video-CD mit Massenaufmärschen anlässlich des
Nationalfeiertages 2002 sind in Planung. Wer es mag; über Geschmack
lässt sich bekanntlich nicht streiten. Atomwaffenprogramme sind derzeit
übrigens nicht im Angebot.
Gründer des aller Wahrscheinlichkeit nach wohl ersten nordkoreanischen
Webshops ist nicht etwa Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il, sondern
der Brite David Thompson-Rowlands. Thompson-Rowlands ist aktives
Mitglied der KFA, der Korean Friendship Association, die sich zum Ziel
gesetzt hat, Nordkorea und seine Traditionen zu "retten". Und wenn
ein Online-Shop dabei helfen könnte, versuchen kann man es ja mal.
Auf der Website des Nordkorea-Freundeskreis gibt es darüber hinaus
die gewöhnungsbedürftige KFA-Hymne als Obendrein-Geschenk zum Gratis-Download
im MP3-Format. Wie gesagt: Wer es mag.
[ag]
++ Nordkorea Fan-Shop: Kommunisten, kommt und kauft!
++ Korean Friendship Association
++ Auch in Deutschland: Pro-Nordkorea und Anti-US-Parolen online
Um sich die Adressen interessanter Webseiten leichter zu merken,
bieten alle Browser Bookmark-Funktionen - manchmal auch Lesezeichen
oder Favoriten genannt. Wer diese Funktionen intensiv nutzt, hat nach
einiger Zeit bestimmt auch schon selbst erlebt, wie kurzlebig manche
Webadressen doch sind - anstatt dem gesuchten Inhalt erscheint der
Fehler "Seite nicht gefunden". Und die Mühe, alle Bookmarks einzeln
auf die Funktionsfähigkeit zu testen, macht sich kaum jemand.
Doch dafür gibt es nun eine kleine Freeware-Hilfe: AM Deadlink überprüft
per Mausklick die abgespeicherten Bookmarks auf ihre Gültigkeit.
Dabei versucht das Programm, alle Seiten aufzurufen und gibt dem
Benutzer anschließend entweder ein OK oder die entsprechende Fehlermeldung
zurück. Nach der Überprüfung werden dem Benutzer die Ergebnisse
übersichtlich sortiert aufgelistet.
Dabei erkennt AM Deadlinks auch, ob es doppelte Lesezeichen gibt und
bietet dem Benutzer an, diese auszufiltern. Außerdem registriert das
Programm, wenn nach Aufruf der gespeicherten Adresse eine automatische
Weiterleitung auf eine andere URL erfolgt. In diesen Fällen ist es
meist sinnvoller, direkt die endgültige Webadresse zu speichern, da
der Seitenaufruf so beschleunigt wird.
Die Bookmarks können nun - ohne den Browser selbst öffnen zu müssen -
beliebig bearbeitet oder auch komplett gelöscht werden. Auch bietet
das Programm durch eine Vorschau-Funktion die Möglichkeit an, die
gespeicherten Adressen innerhalb des Programms zu öffnen.
Außerdem erstellt AM Deadlinks dem Benutzer auf Wunsch Zip-Dateien mit
Backups der aktuellen Lesezeichen. So lassen sich die Daten auch
problemlos wieder auf einem anderen System einlesen.
Das nur 533 KB große Programm von Martin Aignesbacher ist Freeware und
arbeitet problemlos mit den aktuellen Versionen von Internet Explorer,
Netscape und Opera zusammen. Verfügbar ist es sowohl mit englischer
als auch deutscher Oberfläche.
[st]
Wenn der Name Nokia fällt, weiß heutzutage fast jedes Kind, welche Produkte
sich hinter dem Firmennamen verbergen. Handys, ganz klar. Würde
man hingegen mal bei Oma und Opa nachfragen, kämen bei Nokia ganz
andere Asssoziationen ans Tageslicht. Ursprünglich hat Nokia in
Finnland nämlich einmal (Klo-)Papier, Fahrrad- und Autoreifen sowie
Kabel hergestellt. Bis der seit 1985 angestellte Strategieberater
Jorma Ollila den "Gemischtwarenladen" in den frühen 90er Jahren als
CEO übernahm und fortan auf Mobiltelefone und High-Tech setzte.
Aufgrund des immensen Erfolgs wurden die eigentlichen Kerngeschäftssparten
nach und nach verkauft. Mitte dieser Woche hat Nokia nun auch
seine letzten verbliebenen Anteile an dem Autoreifenhersteller Nokian
Renkaat verkauft - neuer Eigentümer der knapp 20 Prozent ist jetzt
Bridgestone. Obwohl man natürlich nicht vergessen hat, alle Synergien
auszureizen: 2001 wurde beispielsweise der Roadsnoop vorgestellt, ein
intelligenter Autoreifen, der den Autofahrer per Handy alarmiert,
falls der Reifendruck zu hoch oder zu niedrig ist.
Und wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann auch wieder ein hauseigenes
Nokia-Klopapier, das per SMS meldet, wenn es langsam alle ist.
[nr]
++ Vom Klopapier zum UMTS-Handy:
++ Die Reifensparte Nokian Renkaat:
++ Keine Luft mehr! Der Autoreifen, der ans Handy funkt:
++ Nokia-Gummistiefel gefällig? Gibt's sogar mit Stahlkappe
Vergangene Woche haben wir von mac-user.org berichtet, einer Homepage,
auf der man sich für eine Petition an Apple-Chef Steve Jobs eintragen
kann. Wir haben von einem Eintrag abgeraten, da die Homepage keinen
seriösen Eindruck machte - und erhielten folgende Reaktion von dem
Betreiber der Homepage:
"Durch eine zu früh veröffentlichten Beitrag [...] wurde unser Server
gehackt. Dabei kam es u.a. zu "bad-word-postings", so daß wir den
Service sperren mußten." Inzwischen ist er wieder online, auch der von
uns bemängelte Kontakt-Link funktioniert nun wieder. Ein Impressum
gibt es zwar immer noch nicht - und noch immer muss man bei einem
Eintrag persönliche Daten eingeben, die für die Petition eigentlich
nicht benötigt werden. "Diesen Umstand haben wir im 'Sign Up!' und im
'Disclaimer' ausführlichst dokumentiert - nur lesen sollte man es,
bevor man darüber schreibt!", so Betreiber Walter Schoendorfs Reaktion
auf unsere Bedenken, hier würden Benutzerdaten gesammelt werden. Wieso
werden diese Daten dann also abgefragt? Angeblich, um "eine hohe
Authentizität" der Nutzer-Identitäten zu erlangen. Eine Nachfrage per
Opt-In-eMail hätte das allerdings auch getan. Auch unsere Frage, an
welche eMail-Adresse von Steve Jobs die Mails denn geschickt würden,
wurde uns nicht direkt beantwortet. Es würden mehrere Empfänger-Adressen
verwendet werden. Einen direkten Kontakt zu Apple hat man
bisher übrigens auch noch nicht gesucht.
Es bleibt also im Ermessen eines jeden (Mac-)Users, ob er sich wirk-
lich ausgerechnet auf dieser Homepage "für die gute Sache" eintragen
möchte.
[ts]
++ Schicken Sie eine Spam an Apple:
++ Vergangene Woche im netNewsLetter: besser nicht 'unterschreiben'
++ Business as usual:
++ Der Macintosh-Newsletter TidBITS wurde dagegen zum ersten Mal
politisch:
++ SCHWEDEN: Nordische Elche haben allen anderen Elchen etwas voraus.
In Schweden wurden jetzt 25 Elchkühe samt ihrer Jungen mit Umhänge-GPS-GSM-Geräten
ausgestattet, um zu Forschungszwecken den Aufenthaltsort der
Tiere bestimmen zu können. Die Position der technophilen
Wildtiere wird wie eine SMS per Satellit sieben Mal täglich an das
Forschungszentrum der Landwirtschaftsuniversität in Umea übertragen.
Die Ergebnisse sollen künftig auf einer Internetseite veröffentlicht
werden.
* http://www.umu.se/umu/index_eng.html
++ GROSSBRITANNIEN: Störenfriede in fünf britischen Schulen sollen in
Zukunft via Webcam im Klassenzimmer überwacht werden. Ziel der gewöhnungsbedürftigen
Maßnahme ist es "Beweismaterial" für Eltern zu
sammeln, die ihre Kinder in der Schule normalerweise nicht sehen
können. Durch die konstante Überwachung erhofft man sich ein besseres
Benehmen der auffälligen Kinder. Das Manchester City Council hat bei
der britischen Regierung bereits einen Zuschuss für die Realisierung
beantragt.
* http://www.manchester.gov.uk/
++ ITALIEN: Zu viel surfen führt zu "Techno-Autismus". Dies ist das
Ergebnis eines Untersuchungsberichtes der jetzt auf einem Psychologenkongress
in Rom vorgestellt wurde. Italienische Psychologen sorgen
sich demnach um die zunehmende Bedeutung des Internets im Gefühlsleben
vieler Nutzer. Etwa 90 Prozent der Männer, 85 Prozent der Frauen und
15 Prozent der Kinder suchten im weltweiten Datennetz nach Liebe und
Freundschaft. Insbesondere bei Kindern, die viel surften, sei ein
Besorgnis erregendes Syndrom zu beobachten, das die Experten "Techno-Autismus"
nennen. "Immer mehr emotionale Bindungen spielen sich über
den Bildschirm ab, ob bei Erwachsenen oder Kindern", beklagte der
Vorsitzende des italienischen Psychologenverbands AIPPC, Tonino
Cantelmi.
Digital-Kameras sind auf dem Vormarsch - auch wenn sie die analoge
Fotografie scheinbar nicht ganz verdrängen können. Das renommierte
Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hat im Auftrag des netNewsLetters
eine repräsentative Exklusiv-Umfrage durchgeführt. Demnach besitzen 51
Prozent der Deutschen sowohl eine analoge als auch eine Digital-Kamera.
Immerhin 9 Prozent der Umfrage-Teilnehmer haben sich mittlerweile
schon ganz auf die digitale Fotografie spezialisiert und auf
eine analoge Kamera gänzlich verzichtet.
Die Möglichkeit, sich digitale Bilder über das Internet entwickeln zu
lassen, scheint sich bei den Digital-Fotografen allerdings noch nicht
wirklich durchgesetzt zu haben. 74 Prozent nutzen die Online-Services
nicht, nur 26 Prozent sagen "Ja" zur Entwicklung über das Netz.
[ag]
* http://www.emnid.tnsofres.com/
++ Wegweiser: Digital-Abzüge aus dem Netz
Ein negativer Trend, der seit vergangenem Jahr beim Internet-by-Call
zu beobachten war, trifft nun auch die DSL-Tarife: Anstatt günstiger
werden sie nun teurer. So kostet z.B. ein Megabyte Datentransfer bei
GMX nun 1,2 Cent, anstatt wie bisher 0,5 Cent. Ebenfalls an der
Preisschraube dreht nun 1&1:
Bisher gibt es bei 1&1 eine Flatrate mit "Fair-Preis-Garantie": Wer
mit der 29,90-Euro-Flatrate im Monat nicht länger als 100 Stunden im
Monat online ist, zahlt nur 19,90 Euro, spart sich also 10 Euro. Ab
April ändern sich die Konditionen:
Die Flatrate kostet dann 39,90 Euro. Dafür ändert sich auch die "FairPreis-Garantie":
Unter 100 Stunden monatlich zahlt man nur noch 16,90
Euro. Wer über die 100 Stunden kommt, jedoch insgesamt nicht mehr als
20 Gigabyte Datentransfer hatte, zahlt 26,90 Euro. Außer den Power-Usern
dürften ab April also die meisten User günstiger weg kommen als
bisher.
Fazit: Die 'gestaffelte Flatrate' ist eine klasse Sache. Allerdings
nur, wenn man bedenkt, dass der Flatrate-Preis derzeit noch fast so
günstig ist, wie ab April der "Fair-Preis". Und bedenkt man, dass
andere Anbieter wie NGI eine Flatrate für unter 20 Euro bieten, da
wird man gerne zum Ex-1&1-Kunden.
[ts]
Der Providerkostentest-Index: 1,39 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks11. Veranstaltungstipp: CeBIT 2003 - Hannover, 12.03.03 - 19.03.03Wie haben wir sie sehnlichst erwartet - die größte Computermesse der Welt, die allerdings Jahr für Jahr ein wenig kleiner wird, steht vor der Tür. Mit dem Rückgang der Aussteller geht natürlich auch wieder eine Verringerung der Präsentationsfläche einher. Nichts desto trotz entsprechen die Schwerpunkte der CeBIT 2003 im Wesentlichen denen des Vorjahres: "IT Equipment & Systems", "Telecommunications & Networks", "Software & Services", "Automatic Data Capture, Vision Systems & Voice Processing", "IT Security & Card Technology", "Banking Technology & Financial Services" sowie "future parc - business meets research and new technologies" und "CeBIT Job & Career Market". [ag]
12. Streamtipp: Massive Töne und Sportfreunde Stiller bei Radio Fritz
13. Buchtipp der Woche: "Die Hypermacht. USA in Nahaufnahme.
14. Lexikon: DVB
15. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
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Die Frage, in welcher netNewsLetter-Ausgabe wir das "Web-Adressbuch 2003" bereits einmal vorgestellt hatten, war in fast allen Zuschriften korrekt beantwortet. Hier nun die drei Gewinner, die jeweils eine Ausgabe in ihren Briefkästen vorfinden werden:
Rudolf Kleinpeter aus t-online.de
Herzlichen Glückwunsch! [ts]
++ Das "Web-Adressbuch für Deutschland 2003" für 15,90 Euro:
++ Infos zum Buch:
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Surfen Sie gut!