Ist W-LAN eine Konkurrenz für UMTS? Diese abgedroschene - und vor
allem immer noch sehr theoretische - Frage ist längst beantwortet:
Nein. Beide Technologien ergänzen sich wunderbar - gemeinsam haben sie
allerdings, dass beide noch nirgends ernsthaft im Einsatz sind. Dabei
wäre jedes noch so kleine Straßen-Café inzwischen in der Lage, kostengünstig
zum Internet-Café zu mutieren - das nötige Know-How liefert
der netNewsLetter frei Haus:
Eine breitbandige Internet-Anbindung, eine W-LAN-Basisstation - fertig
ist der "Hotspot", zu finden in Tausenden deutscher Wohnungen. Wäre da
nicht das Problem des Billings, schließlich möchte man kein offenes
Netzwerk für jedermann, sondern eine Möglichkeit, die Kunden auch
unkompliziert zur Kasse zu bitten. Doch auch hier gibt es seit der
CeBIT kostengünstige Lösungen, beispielsweise das "WSG-5000 Wireless
PnP Subscriber Gateway" des taiwanesischen Anbieters Handlink. Hierzulande
praktischerweise vertrieben von "freebird wirelessLAN
Solutions", einem W-LAN-Spezialisten, der sich bereits mit dem W-LAN-Ausbau
der ganzen Stadt Göttingen einen Namen gemacht hat.
Der WSG 5000 - von Freebird kurzerhand "1-Button-Hotspot" getauft,
hält, was der Name verspricht: Auffälligstes Merkmal ist ein kleiner
Thermo-Drucker, der Kassen-Bons ausspuckt. Drückt man auf den Knopf
des Druckers, spuckt er ein Ticket mit einer Benutzerkennung aus - und
der Kunde kann lossurfen. In der Basisstation lässt sich einstellen,
wie lange man mit einem Ticket surfen kann, bis wann ein Ticket eingelöst
worden sein muss, sowie welche weiteren Infos noch mit auf dem
Ticket ausgedruckt werden sollen. Zudem kann man in der Basisstation
konfigurieren, welche Startseite angezeigt werden soll und welche
Seiten die Anwender auch kostenlos erreichen dürfen.
Somit erwartet den Kunden ein professioneller Hotspot: Klappen sie ihr
Notebook mit W-LAN-Karte auf oder stöpseln es in eine der Ethernet-Buchsen,
dann erscheint beim ersten Web-Zugriff automatisch eine
vordefinierte Homepage, z.B. mit den Infos und AGBs des "Internet-Cafés".
Hier kann der Anbieter auch zu weiteren kostenlos erreichbaren
Seiten verlinken und natürlich auch die Eingabemaske für die Zugangsdaten
unterbringen. Und diese gibt es eben per Knopfdruck aus dem
Thermodrucker - der Zugangsbon kann also etwa zusammen mit Kaffee und
Kuchen 'serviert' werden.
Dass man mit einem W-LAN-Hotspot direkt viel Geld verdienen kann, ist
zwar unwahrscheinlich, aber je nach Zielgruppe sorgt ein kostengünstiger
Hotspot für ein gutes Image und ein volles Haus - die Preise
im Überblick: An Anfangs-Investitionen fallen der 1-Button-Hotspot,
die Einrichtungsgebühren für einen breitbandigen Internet-Anschluss
und eventuell Kosten für die Netzwerkverkabelung und die Erstellung
der Internet-Startseite an. Der Hotspot kostet 750 Euro, eine DSL-Leitung,
beispielsweise "T-DSL Business 2304/256", macht zirka 220
Euro für Anschluss und DSL-Modem. Ergibt einen "Einstiegspreis" von
unter 1.000 Euro, zuzüglich der eventuell noch anfallenden Kosten für
die Verkabelung und die Homepage - und für ein paar PCs, wenn man ein
"richtiges" Internet-Café aufziehen möchte.
An laufenden Kosten ist ein W-LAN-Hotspot preiswert, da eigentlich nur
das Entgelt für den Internetzugang anfällt - beim oben genannten
"T-DSL Business 2304/256" wären das zwischen 55,67 und 577,67 Euro
monatlich: Im Grundpreis von 55,67 Euro ist ein Freivolumen von 5 GB
Datenübertragung inklusive, danach fallen 0,9 Cent pro Megabyte an. Es
werden jedoch als Höchstbetrag maximal 522 Euro für das Datenvolumen
in Rechnung gestellt - so kann der Internetzugang auch zu keiner
Kostenfalle werden. Würden nun die Kunden die Bandbreite komplett
ausnutzen, entstünde durch den verursachten Datentransfer also ein
"Minutenpreis" von etwa maximal 15 Cent. Doch wenn man von der realistischen
Annahme ausgeht, dass ein Kunde im Durchschnitt ein Zehntel
der verfügbaren Bandbreite verbraucht (also 1,5 Cent/min an Kosten verursacht),
dann wäre beispielsweise ein Surf-Ticket für 50 Cent pro
halbe Stunde bereits kostendeckend.
Fazit: Für eine Anfangsinvestition von rund 1.000 Euro kann man das
eigene Lokal, Geschäft oder jede sonstige Verkaufsfläche zum W-LAN-Hotspot
'aufrüsten'. Je nach Zielgruppe refinanziert sich so ein
Hotspot innerhalb weniger Monate - entweder direkt durch die Surf-Einnahmen,
oder zumindest durch den zusätzlichen Umsatz, der durch die
steigende Kundenzahl (und Verweildauer) generiert wird. Nicht umsonst
bieten beispielsweise die Starbucks-Cafés in den USA in Zusammenarbeit
mit T-Mobile in jedem Café einen Hotspot an - neben einem Minutenpreis
von 10 US-Cent zahlen manche Kunden sogar monatliche Flatrate-Preise
von 40 US-Dollar, um beim Kaffee-Schlürfen eMails abrufen zu können.
[ts]
++ Hotspot per Knopfdruck: "WSG-5000 Wireless PnP Subscriber Gateway"
++ z.B. hier für 750 Euro:
++ Hier gibt's (schon) überall W-LAN-Hotspots:
++ ganz Göttingen ist online:
++ Beispiel für den Internet-Zugang: T-DSL Business 2304/256 kbps
++ Voller Erfolg in den USA: W-LAN-Hotspots bei Starbucks
++ RegTP: W-LAN und UMTS ergänzen sich
Mit Software-Patenten ist das ja immer so eine Sache: In der 'echten
Welt' würde wohl kein Patent-Amt auf die Idee kommen, ein Patent für
die grundlegende Funktionsweise beispielsweise eines Rades ("ein
rundes Ding, das rollt") zu erteilen. In der virtuellen Welt scheint
die Neuerfindung des Rads allerdings jeden Tag stattzufinden. Da
werden z.B. an Amazon Patente für das "1-Click-Shopping" verteilt
("man will etwas kaufen und drückt auf einen Knopf") - oder auch
beispielsweise an eine Firma namens "MercExchange", die sozusagen die
Online-Auktion erfunden haben will.
Ein US-Bundesbezirksgericht in Virginia hat nun in dem Fall "MercExchange
vs. eBay" entschieden: eBay verletzt zwei der drei Patente
des Klägers. Das dritte übrigens nur deshalb nicht, weil es zuvor für
ungültig erklärt wurde. Neben dem Patent, das die "Funktionsweise"
einer Online-Auktion an sich definiert, geht es MercExchange vor allem
um die "Sofort Kaufen"-Option, über die man bei eBay einen Artikel zu
einem Fixpreis erwerben kann, bevor das erste Gebot abgegeben wurde.
Nun wurde eBay zu 35 Millionen US-Dollar Strafe verdonnert. Doch damit
ist es für eBay noch nicht durchgestanden: Da die beiden Firmen einst
schon einmal in Verhandlung für Lizenzgebühren standen, könnte das
Gericht noch zu der Überzeugung kommen, dass eBay die Patente vorsätzlich
verletzt hat. Dann verdreifacht sich die Strafe. Abgesehen
davon, dass das Online-Auktionshaus damit schnell mal 105 Millionen
Dollar los ist - Mitleid kann man mit einem Konzern, der selbst
mehrere solcher Patente hält, nicht wirklich haben - könnte es
aber auch für alle eBay-Kunden einen negativen Ausgang haben:
MercExchange möchte die Einstellung der populären "Sofort Kaufen"-Funktion
erwirken - sie wird bei rund 26 Prozent aller Verkäufe genutzt. Das
ist eben die freie amerikanische Marktwirtschaft: Man muss gar nicht
besser sein als die Konkurrenz, alles was man benötigt ist eine gute
(frühzeitig patentierte) Idee, sowie ein paar gewiefte Anwälte. [ts]
++ die Hintergründe:
++ Vielleicht versteigert sich eBay hier ja bald selbst:
++ Nicht mehr im Geschäft, aber vor Gericht:
++ Die Patente, das eBay das Genick brechen könnten:
++ eBay Inc hält vier US-Patente:
++ Amazon hat gleich 25 Patente für teilweise simple Internet-Vorgänge
++ darunter z.B. das "1-Click-Shopping":
Über 60 Millionen Plastikkarten in deutschen Geldbeuteln haben ihn
bereits seit Jahren: den GeldKarten-Chip. Mit bis zu 200 Euro kann man
ihn 'aufladen' und dann als elektronisches Kleingeld an Zigaretten-,
Fahrkarten- und anderen Automaten ausgeben. Ganz anonym, ohne Bindung
ans Girokonto, ohne PIN - eben wie 'echtes' Geld. Nur im Internet, da
war die GeldKarte bislang nicht zu finden. Das ist besonders ärgerlich,
denn nach dem Wegfall von Paybox sind die User hierzulande nun
auf umständliche MicroPayment-Lösungen wie von Firstgate, T-Pay oder
auf Prepaid-Rubbelkarten angewiesen, obwohl die GeldKarte ja eigentlich
schon da wäre.
Doch dieses Jahr soll sich alles ändern: Die GeldKarte soll raus aus
dem Geldbeutel, rein ins Internet. Neben der allgemeinen Info-Seite
GeldKarte.de ist deshalb nun GeldKarte-online.de gestartet - und soll
verkünden, was alles bald mit der GeldKarte im Internet abgeht. Einige
Online-Shops, die die GeldKarte als Zahlungsmittel akzeptieren, gibt
es schon. "Ich gehe jedoch davon aus, dass noch im Laufe dieses Jahres
einige namhafte Anbieter die GeldKarte akzeptieren werden,
insbesondere im Bereich der digitalen Güter, wie für Online-Inhalte oder
Software-Downloads", so GeldKarte-Produktmanager Volker Koppe im
netNewsLetter-Interview.
Wie der Zahlungsablauf im Internet funktioniert, soll auf der Homepage
nun erklärt werden - wobei eine Infografik mit acht Kästchen und
sieben ineinander verschlungenen Pfeilen nicht wirklich das Verständnis
fördert. Dabei ist alles doch so einfach: Im Online-Shop als
Bezahlmöglichkeit die GeldKarte wählen, die GeldKarte in den Kartenleser
stecken, Betrag am Kartenleser bestätigen, fertig. Ohne Zusatzkosten,
ohne Zeitverzögerung, ohne Passwort- oder PIN-Eingabe.
Ja, wenn da das Problem des Kartenlesers nicht
wäre. Denn den kann man sich leider nicht aus dem Internet
runterladen - höchstens online bestellen. Die Homepage listet
zwar eine Reihe an kompatiblen "Klasse-3"-Kartenlesern wie beispielsweise
den Windows-, Mac- und Linux-kompatiblen "cyberJack e-com" - für
120 Euro jedoch eine teure Anschaffung. Vergleicht man diesen einmaligen
Anschaffungspreis allerdings etwa mit den regelmäßigen
Jahresgebühren für Kreditkarte und Co., dann sind 120
Euro nicht die Welt. Allerdings fällt der Anschaffungspreis
für den Kartenleser vorab und auf einmal an."Die Kartenleser
sind in der Tat momentan noch das entscheidende Nadelöhr",
so Volker Koppe, "aber es wird in Kürze auf GeldKarte-online.de
interessante Bundles von Kartenlesern und Software geben." So lassen
sich die universalen Klasse-3-Kartenleser z.B. auch als Chipkartenleser
fürs Handy, als Zugangsberechtigungssystem oder für digitale
Signaturen verwenden. Reine Klasse-3-Kartenleser für Windows
gibt es allerdings auch heute schon für rund 80 Euro.
So richtig Schwung kommt also in die GeldKarte, wenn die Kartenleser
günstig und ausreichend Akzeptanzstellen im Internet vorhanden sind.
Beides soll noch dieses Jahr geschehen. Und auch ein dritter, letzter
wichtiger Punkt soll dieses Jahr endlich in Erfüllung gehen: "Es gibt
noch zwei offene rechtliche Fragen, aber die sichere Online-Aufladung
von GeldKarten ist technisch bereits gelöst", so Volker Koppe, "ich
rechne damit, dass das Laden am 'heimischen Geldautomaten' bis Ende
2003 möglich sein wird." Dann erspart man sich auch den nächtlichen
Gang zum Geldautomaten - wenn man einfach direkt per Internet-Banking
Geld "herunterladen" kann. Nein, Geld ausdrucken wird auch dann nicht
funktionieren - aber GeldKarten-Akzeptanzstellen, wie z.B. die nächtlich
gerne besuchten Zigarettenautomaten, gibt es "offline" inzwischen ja schon eine Menge. [ts]
++ Online-Shopping mit der GeldKarte:
++ Seit vergangenem Jahr gibt es eine offizielle "GeldKarte"-Homepage:
++ Schon 1999 wollte die Deutsche Bank die GeldKarte "online-fähig" machen:
++ Z.B. hier kann man schon mit der GeldKarte online shoppen:
++ andere Micropayment-Anbieter:
Seit der Mount Everest am 29. Mai 1953 zum ersten Mal vom mittlerweile
verstorbenen Sherpa Tenzing Norgay und dem Neuseeländer Edmund Hillary
bezwungen wurde, hat sich einiges verändert. In diesen Tagen wurde von
Cisco im Basislager auf 5.300 Meter Höhe sogar ein W-LAN-Hotspot eingerichtet,
über den eMails per Satellit versendet werden können. Die
eigentliche Idee dazu hatte der Enkel eines Hillary-Sherpas. Der
Preis? Nun, nichts für unsere Top-Listen im Providerkostentest, aber
immerhin eine Flatrate, die stolze 2.500 Euro pro Klettersaison (drei
Monate) kostet.
Der netNewsLetter möchte heute allerdings auf ein echtes Juwel des
Internets aufmerksam machen: Wie faszinierend ist der Ausblick vom
Mount Everest? Wie faszinierend muss ein 360-Grad-Panorama-Bild in
höchster Qualität vom höchsten Punkt der Erde sein? Genug geredet,
ein Klick genügt für den Aufstieg ohne Sauerstoff.
Panoramas.dk versammelt neben dem Mount Everest zahlreiche weitere
Fullscreen-Panoramas vom gesamten Planeten, frei nach dem Motto: Jeder
Mausklick ein Traumblick! [gr]
++ Das atemberaubende Gipfelpanorama am Mount Everest (Quicktime)
++ Das W-LAN des Erstbesteiger-Sherpa-Enkels Gyaltsen
Von Null auf Platz 73 in die Single-Charts - nur wenige Newcomer
schaffen diesen Sprung auf Anhieb. Und wenn, dann müssen sie schon
mächtig was auf den Kasten haben. Oder sie sind gecastet. Denn wirklich
Talent haben auch Daniel K., Alexander und Mitstreiter ja nun
wirklich nicht - sie geben es nur nicht zu. Doch besagte Null-auf-73-Band
gibt es ganz offen zu: Wir können nix - darum nennen sie sich
auch die Nixer. Auf ihrer Homepage kann man sich von ihrer gewollten
Inkompetenz überzeugen: Der 30-sekündige Sound-Schnipsel hört sich an,
als würde gerade die Putzfrau die Musikinstrumente entstauben.
Gecastet sind die vier absolut untalentierten Jungs trotzdem - vom
Radiosender "Project 89.0 digital". Der penetranten Eigenwerbung des
Senders haben wir es auch zu verdanken, dass die vier Jungs inzwischen
Tausende von Single-CDs verkauft haben. Und wer will: Auf der Homepage
gibt's auch ein PDF zur Bewerbung - die Nixer suchen nämlich noch ein
fünftes Band-Mitglied. [ts]
++ die Homepage der Nixer:
++ Sie wollen das doch nicht auch kaufen, oder?
++ der Radiosender Project 89.0 digital:
Hierzulande nimmt man es ja in Kauf, dass man für "Geiz-Preise" keine
Beratung von den patzigen Angestellten in den überfüllten Großmärkten
bekommt. In den USA dagegen hat es eine lange Tradition, die Kunden
durch Inkompetenz nicht abzuschrecken, sondern sie mit einem absichtlich
durchgeknallten Auftreten sogar anzulocken. Die "Ich muss ver-
rückt sein, wenn ich Ihnen meine Ware zu diesem Preis anbiete!"-Werbespots
kennen wir ja aus diversen US-Filmen und -Serien. Dass solche
Händler allerdings wirklich existieren, demonstriert sehr deutlich die
Homepage des "Family Auto Mart".
Auf der Homepage poppt einem zu erst einmal ein 500-Dollar-Coupon
entgegen - wow, die müssen echt verrückt sein. Aushängeschild des
familienfreundlichen Auto-Marktes ist ein etwas beleibter Herr, der
Family Man - übrigens der Geschäftsführer - der mit quietschender
Stimme einen guten Eindruck davon vermittelt, auf welchem Niveau sich
ein Autokauf bei diesem Händler wohl bewegt. Diese Homepage demonstriert
vorzüglich, dass der Besuch eines Autoverkäufers in den Staaten
so rein gar nichts mit dem Anzug-und-Krawatte-Ambiente eines deutschen
Autohändlers gemeinsam hat. Übrigens: Wer noch einen Job sucht, der
Family Auto Mart braucht dringend Cartoonisten. Und er gibt auch
gleich das schlagkräftige Argument, warum man hier unbedingt anheuern
sollte: "You might get to be on TV!" [ts]
Irgendwie ist es ja absurd: Man zahlt eine Menge Geld, um zusammen mit
vielen fremden Menschen einen Film zu sehen - und dann läuft vor jedem
Kinofilm auch noch rund 20 bis 30 Minuten Werbung, die man über sich
ergehen lassen muss. Doch derzeit kann es passieren, dass man sich
plötzlich die Augen reiben muss, denn manche 50-Sekünder haben es in
sich: Da wird auf einmal für "Machen Sie ihr eigenes Falschgeld"
geworben oder wie einfach man mit einem Kredit von "Loseyourhouse.com"
glücklich werden kann.
Dann hat man gerade einen sogenannten "A-Clip" gesehen. Einen von 55
Kurzfilmen, die derzeit - zwischen die Werbung gestreut - in den Kinos
laufen. "Zwischen Produkt- und Lifestylewerbung trifft der Zuschauer
auf einen Film, der, je nach Intention des Produzenten oder der
Produzentin, direkt eine kritische Botschaft formuliert oder aber ein
Bild entwirft, das zu den rundherum gezeigten linearen Geschichten der
Werbebotschaften gegenläufig und relativierend wirkt", so die Homepage.
Und für den Fall, dass Sie derzeit im Kino keinen A-Clip 'abbekommen':
viele Clips gibt es auch auf der Homepage zu sehen:
Kostenlose eMail-Dienste wie Hotmail oder Yahoo sind zwar ganz nett,
um von jedem beliebigen Internet-Anschluss aus eMails abzurufen oder
zu versenden - aber dass es inzwischen meist keine (kostenfreie)
Möglichkeit mehr gibt, die eMails auch mit dem 'richtigen' eMail-Programm
vom Freemailer herunterzuladen und abspeichern zu können, ist
ärgerlich. Einen Ausweg verspricht aber die Freeware "Mr Postman".
Das in Java geschriebene Programm arbeitet als Vermittler zwischen
Webmailer und POP3-Programm. Mr Postman loggt sich bei einer entsprechenden
Anfrage auf neue Nachrichten auf die Webseiten des
Freemailers ein, liest die dort bereitliegenden eMails aus und stellt
diese einem beliebigen externen eMail-Programm über eine POP3-Abfrage
zur Verfügung. Das ganze geschieht vollautomatisch, ohne dass der
Benutzer etwas davon mitbekommt. Unterstützt werden bisher die
Freemail-Angebote von Yahoo, Hotmail, Another und mail.com. Weitere
Anbieter sollen in den kommenden Versionen aber noch hinzu kommen.
Vorausgesetzt wird bei Mr Postman lediglich eine installierte Java
Runtime Environment (ab Version 1.4), die aber auch kostenlos bei Sun
heruntergeladen werden kann. Durch die Programmierung in Java läuft
das Programm plattformunabhängig und damit nicht nur auf Windows-Systeme beschränkt. [st]
* http://mrbook.org/mrpostman/
++ Kostenloser Download von Java Runtime Environment (JRE)
Der "Acrobat Reader" hat mit der neuen Version 6 einen neuen Namen
bekommen: "Adobe Reader". Die Vollversion ist mit bis zu 22 MB allerdings
nicht ganz so schlicht, wie es der neue Name vermuten ließe. Die
"Schlüssel"-Funktionen des Readers sind die eigentliche Neuerung:
Unternehmen können - gegen Bezahlung natürlich - über ein PDF-Dokument
Funktionen im kostenlosen Adobe Reader des Kunden freischalten. So
kann man dann auch mit dem Reader Dokumente digital signieren und
speichern, wenn der Anbieter dafür bezahlt.
Der Reader ist einfacher zu bedienen, die Symbolleisten nun größer und
bunter, teilweise schon nahezu flächenverschwendend. Ein kleines
Banner hat Adobe auf jeden Fall schon für Eigenwerbung reserviert.
Ansonsten haben die Designer mit allem aufgeräumt, was verwirren
könnte: Die Symbole zum Blättern sind nicht mehr klein, grau und links
unten versteckt, sondern groß, grün und mittig angeordnet. Alles
bemüht einfach, klar und verständlich im Windows XP-Look - auch unter
Mac OS X!
Die Grundidee "Dokumentenaustausch" wurde in der neuen Version überstrapaziert.
Denn Multimedia-Inhalte (Quicktime, Real, WinMedia oder
Flash) würde man nicht zwingend in einem Dokument vermuten, da gibt es
bessere Formate als den Container PDF dafür. Oder wann haben Sie zuletzt
ein Video gefaxt? Nichtsdestotrotz: Abspielen und darstellen
kann der Adobe Reader nun alles - vom Sound bis zum Videofilm.
Da Adobe für eBooks und sichere Dokumente nun auch DRM (Digital Rights
Management) implementiert hat, muss der neue Reader 6.0 für diese
Funktionen "aktiviert" werden. Das geschieht (Achtung, festhalten!)
über das berühmt-berüchtigte Microsoft Dot-Net-Passport-System oder
alternativ über eine sogenannte Adobe-ID. Damit soll sichergestellt
werden, dass ein eBook nach dem Kauf nicht unkontrollierbar
weitergegeben werden kann.
Trotz der hübschen Funktion "Vorlesen" wird standardmäßig beim
deutschen Programm keine deutsche Speach-Engine mitgeliefert, so dass
Dokumente mit dem Microsoft-eigenen "Uncle Sam"-Akzent vorgelesen
werden, jeder alte Ami bekommt das besser hin. Wer die Funktion
ernsthaft nutzen möchte, muss also erst eine entsprechende TTS-Library
mit deutscher Aussprache installieren.
Ab sofort stehen auch die Vollversionen vom PDF-Creator Adobe Acrobat
in zwei Ausführungen in den Regalen. Alle Benutzer von älteren
Betriebssystemen werden aufheulen: Die Produkte der Acrobat-6.0-Family
sind - bis auf den Reader zum bloßen Anzeigen der Dokumente - nicht
unter Mac OS 9 oder Windows 95 lauffähig. Besonders die Ausgrenzung
des alten Mac-Betriebssystems wird mancher DTP-Agentur weh tun - sie
müssen jetzt wohl oder übel umsteigen. [gr]
++ Der neue Adobe Reader 6.0 zum Anzeigen von PDFs - Kostet nix.
++ Die neue Acrobat-Familie 6 zum Erstellen von PDFs - Kostet richtig
viel.
Eine wunderbare neue Funktion in Apples iTunes-Musiksoftware war die
Möglichkeit, die eigene Musikbibliothek anderen iTunes-Nutzern zugänglich
zu machen. War die Funktion aktiviert, erschien bei anderen
Nutzern im selben lokalen Netzwerk die freigegebene Musik als zusätzlicher
Punkt bei den Playlists. Beim Anhören wurde die Musik
lediglich gestreamt, Kopieren konnte man nicht. iTunes 4 bot zudem die
Möglichkeit, durch die direkte Eingabe der IP-Adresse auf die iTunes-Bibliothek
entfernter Macs, die irgendwo an das Internet angeschlossen
waren, zuzugreifen. Doch wer die aktuellste Version 4.0.1 installiert
(oder beim automatischen System-Update installieren lässt), muss plötzlich
ohne die Funktion auskommen, beispielsweise am Arbeitsplatz die
Musik von Rechner zu Hause zu hören.
Denn iTunes 4.0.1 "only allows music sharing between computers using
iTunes 4.0.1 or later on a local network (in the same subnet)". Das
heißt, nur wenn sich beide Rechner im selben lokalen Netzwerk befinden
(sich also ihre IP-Adressen nur in der letzten Nummer unterscheiden),
dann erlaubt iTunes das gemeinsame Nutzen der Musik. Das Zur-Verfügung-Stellen
im Internet, was aus dem Ganzen schon fast ein kleines Internet-Radio
machte, ist nun aber unterbunden. Die Musik-Industrie, die
durch den "iTunes Music Store" inzwischen ja Hand in Hand mit Apple
arbeitet, hat hier offensichtlich ein Machtwort gesprochen. Tja, dabei
hatte sich Steve Jobs noch so gefreut, als er diese Funktion vergangenes Jahr ankündigte.
Wer also auf die "music sharing"-Funktion nicht verzichten will,
sollte sich vor dem Update hüten - außer der Einschränkung bringt die
neue Version lediglich eine nicht näher genannte Verbesserung in der
Performance und dem Netzwerkzugriff. Zur Not könnte man natürlich auch
etwas 'basteln' - beispielsweise ein VPN (Virtual Private Network,
siehe Lexikon 02/01) zwischen beiden Rechnern aufbauen. Ob es den
Aufwand allerdings Wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Und
schließlich kann man die Musik-Streaming-Funktion im lokalen Netzwerk,
also z.B. vom Wohnzimmer-Mac zum Arbeitszimmer-Mac, ja auch weiterhin
nutzen. [ts]
++ Infos zum iTunes-Update:
++ Bei iTunes 4.0 existierte noch der Befehl "Mit 'Gemeinsam genutzter Musik' verbinden":
++ Lexikon: VPN
Im Juni beginnen die Dreharbeiten zu "Star Wars Episode III". Ins Kino
kommt der Film aber erst im Sommer 2005, lange nachdem die Dreharbeiten
beendet sind - denn wie schon bei Episode Eins und Zwei verschlingen
nicht die Dreharbeiten einen Großteil der Zeit, sondern danach die
Special Effects und die digitale Nachbearbeitung der Realszenen. Doch
dieses Mal sollen es keine zwei Jahre der Spekulationen werden - hartgesottene
Fans dürfen diesmal bei den Dreharbeiten live dabei sein.
Rein virtuell, versteht sich.
Für eine Jahresgebühr von 19,95 US-Dollar erhält der wahre Star-Wars-Fan
Zugang zum "Star Wars.com Hyperspace" - dem Blick durch die WebCam,
live zu den Dreharbeiten vor Ort. Dazu gibt's die üblichen "Club"-Zugaben
wie z.B. eine eMail-Adresse mit starwars.net-Endung oder den
Zugriff auf "noch nie gezeigte Szenen" aus Episode II. Lucasfilm ist
damit der erste Anbieter, der es schafft, den Hype um sein aktuelles
Filmprojekt nicht nur anzuheizen, sondern sich sogar noch für die
kostenlose Werbung durch die Fans bezahlen zu lassen. [ts]
++ Kostenlos vom 5. bis 9. Juni - danach werden die Zusatz-Features kostenpflichtig:
++ EU: Deutsche und Franzosen bekämpfen sich wieder im Weltkrieg - und
alle anderen Europäer können ebenfalls mitmachen. Natürlich auf rein
sportlicher Basis in ihrer Freizeit. Denn der inzwischen europaweit
agierende Internet-Provider Tiscali hat einen europäischen Game-Server
für die Flugsimulation "Warbirds" gestartet. Hier gilt es am PC im
virtuellen Cockpit die Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs nachzukämpfen.
Natürlich gegen reale Spieler aus ganz Europa, der Spielspaß
kostet 9,95 Euro im Monat. Wer auch gegen amerikanische Gegner fliegen
möchte, zahlt 10 Euro mehr. Für welche Seite man kämpfen möchte, steht
den Spielern natürlich frei.
++ ÖSTERREICH: Im Juni startet die Telekom Austria "Aon.tv" - Internet-TV
für DSL-Kunden. Für 7,90 Euro Aufpreis im Monat erhalten die Abonnenten
Radiosender und TV-Stationen wie ORF 1 und 2, MTV oder EurosportNews,
sowie Sendungen die sie on-demand abrufen können. Die Livestreams können
über einen "Online-Videorecorder" aufgezeichnet werden,
für weitere 7 Euro pro Monat gibt es einen "Live Erotikbroadcast"
zusätzlich. Allerdings gilt das Angebot nur für Telekom-Austria-Kunden
- die Blockbuster, die ORF 1 werbefrei ausstrahlt, müssen in Deutschland
also auch weiterhin im Privat-TV geguckt werden.
* http://www.Aon.tv (Achtung: Vollbild!)
++ IRLAND: Forscher im Dubliner "Media Lab Europe" haben einen Handheld
entwickelt, der kontinuierlich den Kohlenmonoxid-Gehalt und
andere Partikel in der Luft analysiert und die daraus folgende
Schädigung von Lunge und Haut anzeigt. Der "Passivraucher-PDA" soll
verdeutlichen, wie sehr die nichtrauchende Mehrheit am Arbeitsplatz
und an öffentlichen Plätzen mit-vergiftet wird. "Weiß ein Barkeeper
erst einmal, was er den ganzen Abend über einatmet, ändert er vielleicht
seine Meinung über ein angestrebtes Rauchverbot an öffentlichen
Plätzen", so der Wissenschaftler Jamie Rasmussen. [ts]
Die "Second-Generation Peer-to-Peer File-Sharing Software" Kazaa ist
mit inzwischen über 231.000.000 heruntergeladenen Versionen seit
vergangenem Wochenende die beliebteste Software der Welt. Zumindest
wurde sie inzwischen öfter heruntergeladen als der bisherige Spitzenreiter
ICQ. Die Windows-Versionen beider Programme können nur über die
Homepage von Download.com heruntergeladen werden, daher sprechen die
Zahlen für sich.
Demnach wurde der "Kazaa Media Desktop" in der letzten Zeit pro Tag
über 370.000 mal heruntergeladen, während "ICQ Pro" mit insgesamt rund
230 Millionen Downloads inzwischen nur noch knapp 50.000 Downloads pro
Tag erreicht. Gezählt wurden sämtliche aktuellen und Vorgängerversionen
der Software. Bei ICQ fehlen allerdings, wenn man es genau nimmt,
die Download-Zahlen von "ICQ Lite", das mit täglich rund 90.000 Downloads
(insgesamt bisher rund 20 Millionen) schon die Beliebtheit des
"großen" ICQ überholt hat. Zusammengezählt würden die beiden ICQ-Versionen
also immer noch vor Kazaa stehen, bei den aktuellen Download-Raten
allerdings aber auch nur noch für etwa drei Monate.
Aus den Download-Zahlen darf man allerdings nicht wirklich auf die
absolute "Beliebtheit" einer Software schließen: Kazaa veröffentlicht
viel häufiger Updates als ICQ - also muss es auch öfters von den
selben Nutzern heruntergeladen werden. [ts]
++ Bereits über 230 Millionen Downloads bei Download.com:
++ Das "große" und das "kleine" ICQ:
++ Vorsicht, Kazaa verwendet Spyware! Entweder zusätzlich AdAware
verwenden...
++ ...oder gleich zu Kazaa Lite greifen!
Freenet möchte wohl den Markt der T-DSL-Internettarife umkrempeln -
und mit den neu gestarteten Tarifen könnte das auch gelingen. Vor
allem die Flatrate hat es in sich:
Auf den ersten Blick sind 28,90 Euro monatlich für eine T-DSL-Flatrate
eine Menge. Beispielsweise bei Tiscali oder NGI bekommt man den Monat
schon für unter 20 Euro. Allerdings gibt es bei Freenet keine Portbeschränkungen
(z.B. bei FileSharing-Anwendungen) und sogar der Betrieb mit einem
T-DSL 1500-Anschluss ist erlaubt! Bislang kostete das
bei der Konkurrenz (Schlund+Partner) 79,90 Euro im Monat. Dabei ist
die Freenet-Flatrate sogar günstiger als das Angebot von T-Online
(29,95 Euro, nicht für T-DSL 1500) oder AOL (29,90 Euro, Einwahl nur
mit AOL-Software). Und wer noch nicht überzeugt ist: Eine Mehrfachnutzung
(z.B. per Router an mehreren PCs gleichzeitig) ist ebenfalls
ganz offiziell erlaubt.
Ebenfalls ein Preisknaller sind die neuen "DSL by-Call"-Tarife von
Freenet: Die Online-Minute bzw. wahlweise das übertragene Megabyte
gibt es hier nun schon für einen Cent. Lediglich bei den Volumentarifen
"start", "power" und "heavy" sollte man aufpassen, sie sind
nicht so günstig wie die anderen Freenet-DSL-Tarife: Auf den ersten
Blick machen die Preise zwar einen guten Eindruck, jedoch berechnet
Freenet nach Ablauf des Inklusiv-Volumens pro angefangenem Gigabyte,
und nicht wie üblich pro Megabyte. Ein paar Bytes zu viel übertragen
- und schon hat man 7,90 Euro mehr auf der Monatsrechnung stehen.
Fazit: Die Flatrate und die by-Call-Tarife von Freenet sind der
Hammer. Kein anderer Provider bietet für Power-User sowie Einsteiger
derzeit so günstige Konditionen. Daher: Prädikat Sehr Gut. [ts]
++ die T-DSL-Internetzugänge von Freenet:
Der Providerkostentest-Index: 1,37 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks12. Veranstaltungstipp: "Lounge, Kunst & Wireless-Internet" am 6.6.03Die Muffathalle wird zur "Wireless Art"-Lounge: In Club-Atmosphäre können die Gäste per W-LAN den Abruf von Videos der unmovie.net-Datenbank steuern und beeinflussen. Aber auch der Party-Spaß kommt nicht zu kurz: Hart of Noise legt mit Hilfe des Publikums auf, indem die Besucher per SMS ihre Musikwünsche äußern können. Bei "Am i hot or not" machen die "WLAN-Lounge Girls" von den Gästen Fotos, die auf einem Beamer per SMS bewertet werden können. Wer sein eigenes Notebook mit WLAN-Karte mitbringt, kann noch intensiver in das Geschehen eingreifen, denn anstatt Getränkebons gibt es am Eingang Surf-Gutscheine. Die WLAN-Lounge soll zukünftig vier mal im Jahr stattfinden und Kunst dorthin bringen, wo die Leute sind: In Clubs, öffentliche Räume und vernetzte Medien. [ts]
13. Buchtipp der Woche: Das große Lexikon der Computerspiele
14. Lexikon: der eBay Bietagent
15. Serie Google-Tuning (08): Wie Satzzeichen das Ergebnis beeinflussen
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