Der Missbrauch geklauter "elektronischer Berechtigungen" wie EC- und
Kreditkarten, Handy-SIM-Cards, Elektronische-Signatur-Karten oder auch
Kundenkarten ist nicht nur im Internet hoch. Die Industrie ärgert sich
- und vor allem auch der Kunde, wenn er zu spät seine Karten gesperrt
hat und selbst für den Missbrauch aufkommen muss. Denken Sie mal an
Ihren eigenen Geldbeutel - wenn er geklaut würde oder verloren ginge,
wüssten Sie dann, wo Sie überall anrufen müssten? Was fehlt, ist eine
zentrale Anlaufstelle, eine einzige Notrufnummer, für die Sperrung von
allem. Der "SPERR e.V.", der "Verein zur Schaffung und Förderung eines
einheitlichen Sperrzugangs für elektronische Berechtigungen" möchte
dies in den kommenden Monaten auf die Beine stellen - dem Vorbild der
Notrufnummer 110 und 112 folgend hat er die "114" als Zahl der Wahl
auserkoren.
Schön wäre es natürlich, dort einen freundlichen Menschen am anderen
Ende der Leitung zu haben, der sämtliche Berechtigungen auf einmal
sperren kann - doch das ist faktisch unmöglich, schließlich müsste das
114-Callcenter hierzu Einblick in sämtliche Kundenunterlagen aller
angeschlossenen Firmen erhalten. Der freundliche Mensch wird zwar
vorhanden sein, jedoch verbindet er an sämtliche teilnehmenden
Unternehmen weiter. Man gibt beispielsweise den Namen seiner Bank an
und wird dann dorthin kostenlos weiterverbunden. Hat man hier seine
Identität bestätigt und die Karte gesperrt, wird man wieder zurück zur
114 geschaltet. Und kann dem Callcenter-Mitarbeiter die nächste Firma
nennen, mit der man verbunden werden möchte. Man spart sich also den
Aufwand, sämtliche Telefonnummern der Service-Hotlines herauszusuchen
- abklappern muss man sie aber dennoch.
Die 114-Hotline ist jedoch kein kostenloser Auskunftsdienst - lediglich
zu teilnehmenden Unternehmen wird weiterverbunden. "Vor allem in
den ersten Monaten kann es sein, dass wenn Sie sich bei der 114 melden
und beispielsweise die Kundenkarte Ihres Kaufhauses sperren wollen,
wir nicht weiterhelfen können", so Michael Denck, Initiator der 114-Idee
im netNewsLetter-Interview. "Dann ist es uns aus wettbewerbsrechtlichen
Gründen leider nicht erlaubt, Ihnen beispielsweise eine Telefonnummer
herauszugeben, denn die Notrufnummer 114 soll gebührenfrei
erreichbar und keine gebührenfreie Auskunft sein."
Die Notrufnummer soll sich schließlich komplett selbst finanzieren -
nach einer Anschubfinanzierung per Kredit oder Bezuschussung vom Staat
sollen die teilnehmenden Firmen für die laufenden Kosten aufkommen.
Fast 100 Firmen und Institutionen haben ihre Unterstützung bereits
zugesagt, schließlich haben Banken & Co. ein berechtigtes (finanzielles)
Interesse daran, dass geklaute und verlorene Berechtigungen
frühzeitig gesperrt werden. "Die Nummer könnte Anfang 2004 betriebsbereit
sein" so Michael Denck, "technische Konzeption, Marketing usw.
sind so weit fortgeschritten, dass wir jetzt nur noch eine politische
Entscheidung brauchen, dass es tatsächlich so eine kurze prägnante
Nummer wie die 114 wird." Bis dahin müssen wir uns weiterhin mit
telefonbuch.de begnügen - kostenlos werden Sie auch da geholfen. [ts]
++ Wie war noch mal die Telefonnummer meiner Bank?
Spam nervt. Besonders, wenn dieser in Verbindung mit einer 0190-Nummer
steht. Sei's in Form von 0190-Dialern, die sich auf den Computer
schmuggeln wollen - oder auch die nächtlichen Werbefaxe, die Ihre 0190-Rückrufnummern
per "Verbraucherkurier" oder "Schlankmacher Spezial"
verbreiten. Und selbst wenn man gar kein Fax hat - in letzter Zeit
fiept es immer öfters aus dem Telefon, da die Spam-Versender einfach
blind Rufnummern durchprobieren. Schwer wird es, wenn man gegen die
dubiosen "Anbieter" vorgehen möchte - meist sitzen sie im Ausland und
haben ihre 0190-Rufnummern lediglich bei einem deutschen Netzbetreiber
gemietet.
Also was tun? Laut Paragraph 13a TKV (Telekommunikations-Kundenschutzverordnung)
sind auch die (0190-)Netzbetreiber verpflichtet, unverzüglich
geeignete Maßnahmen zur Unterbindung von Rechtsverstößen bei
einer missbräuchlichen Nutzung einer 0190-Rufnummer zu ergreifen.
Unabhängig davon, ob sie selbst die 0190-Nummer betreiben und dafür
(rechtswidrig) Werbe-Faxe oder Dialer-Software versenden, oder ob sie
die Rufnummer nur weitervermietet haben. Obwohl diese gesetzliche
Regelung bereits seit August 2002 in Kraft ist, konnten die
Verbraucher ihr Recht bislang nur selten durchsetzen - einen
0190-Netzbetreiber ausfindig zu machen, gestaltete sich aufwändig und
nur
selten reagierten die Netzbetreiber überhaupt auf Anfragen.
Doch das ist nun anders: Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post (RegTP) hat jetzt eine 0190-Suchmaschine auf ihrer Homepage
bereitgestellt - ein Klick, und man weiß, wen man anschreiben, -faxen
oder -mailen muss. Die ersten unkooperativen 0190-Provider haben es
inzwischen bereits dicke vor Gericht abbekommen: Sowohl der
"IN-telegence GmbH" also auch der "extr@com AG" wurde es unter
Strafandrohung
von jeweils 250.000 Euro verboten, weiterhin 0190-Rufnummern an
Anbieter weiterzuvermieten, die diese für Spam-Zwecke verwenden. Somit
können 0190-Rufnummer zukünftig auch für die Anbieter richtig teuer
werden - falls doch noch einmal "Schlankmacher Spezial" & Co. aus
deutschen Faxgeräten purzeln. [ts]
++ Die 0190-Suchmaschine der RegTP mit der leicht zu merkenden URL:
++ Mensch statt Maschine: Die RegTP hilft auch per eMail
++ Einstweilige Verfügungen gegen IN-telegence und extr@com:
++ Bundesrat fordert Änderungen beim 0190-Schutzgesetz:
Fertige Möbel aus dem Internet bestellen kann man mittlerweile fast
überall. Egal ob Branchenriese Ikea, Kaufhausketten wie Karstadt oder
kleine spezialisierte Fachgeschäfte - eine eigene Internetpräsenz,
über die man sich das gewünschte Bett gleich ins Schlafzimmer liefern
lassen kann, gehört mittlerweile zum guten Stil. Doch seit neuestem
lässt sich ein klarer Trend bestimmen, der in eine ganz andere Richtung
weist: Fertige Möbel sind out, selbstgefertigte Designerstücke
dagegen in.
Im März feierte beispielsweise das Projekt inMode Premiere. Auf der
Homepage der Tischlerei Holzmann & Stoll - holzmann-stoll.de - können
Hobbyarchitekten ihr Interieur künftig selbst gestalten: Von der
Holzart, über Abmessungen bis hin zum Design: Nach wenigen Mausklicks
stellt die Software - hinter inMode stecken PHP-Skripte und eine
SQL-Datenbank - das Möbelstück fotorealistisch dar. Gleichzeitig
kalkuliert das System den Endverkaufspreis. Gefällt das Möbelstück,
geht es
quasi vollautomatisch weiter in die Produktion: Die CNC-Maschinen
wurden so programmiert, dass sie dann praktisch 'on demand' die
Möbelstücke "Maß-schneidern". Derzeit befindet sich inMode noch in der
Testphase. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie soll die Software aber bereits im Herbst diesen Jahres
Schreiner-
eien und Möbelanbietern zur Verfügung stehen. Ziel ist es, das
Programm so weit zu vereinfachen, dass es anders als bisherige
Möbel-Gestalt-Tools ohne irgendwelche Vorkenntnisse von jedermann bedient
werden kann.
Einen Schritt weiter geht das Züricher Architektur-Büro GJK. Um einen
persönlichen "m-table" zu gestalten, braucht man nicht einmal mehr das
Internet - ein Nokia-Handy reicht völlig aus. Einfach auf der Website
mshape.com den Konfigurator herunterladen, und los geht's! Egal ob Esstisch,
Konferenztisch oder Couchtisch - der User kann Farben, Materialien
und vor allem auch eine individuelle Oberfläche gestalten. Wer
sich selbst den Kopf nicht zerbrechen mag, kann sich online durch alle
bereits bestellten Tischvarianten klicken. Die fertige Konfiguration
wird nach Bestätigung des Kunden dann in ein 3D-Datenset und brauchbare
Fertigungsanweisungen für die Maschine übersetzt, die dann -
sozusagen vom Handy aus gesteuert - den Tisch individuell zuschneidet
und produziert. Acht bis zwölf Wochen dauert es, bis das fertige Möbel
geliefert wird.
Auf die virtuelle Gestaltung setzt seit neuestem auch die Buchmesse in
Frankfurt: Als erste Buchmesse weltweit bietet Sie ihren Kunden in
diesem Jahr zum ersten Mal die Möglichkeit, ihren Messestand komplett
virtuell zu gestalten. Nachdem man sich für eine Standgröße und einen
"Schnitt" entschieden hat, werden per Mausklick die Designobjekte in
die Programmieroberfläche gezogen: Sofaecken, Stühle, Palmen oder
Poster - alle gängigen Messestand-Elemente gibt es zur Auswahl. "Der
Service richtet sich insbesondere an kleine und mittelständische
Unternehmen oder an Kunden aus dem Ausland, die nicht das Geld haben,
ihren eigenen Messestand bauen zu lassen und deshalb eh auf das
Standardsortiment der Veranstalter zurückgreifen müssen. Mit dem
3D-Planer haben Sie die Möglichkeit, selbst mitzubestimmen und das
Beste aus den Standardvorgaben zu machen", erklärt Marifé Boix-Garcia,
Leiterin eServices bei der Frankfurter Buchmesse. Zur Konzeption wird
lediglich ein aktueller Flash-Player sowie ein VRML-Viewer für die 3D-Ansicht
benötigt - beides gibt es natürlich kostenlos auf der Homepage
zum Download.
Obwohl die Kunden die Möglichkeit haben, eigene Poster oder Logos als
jpeg-Datei hochzuladen, können eigene Möbel vorerst noch nicht mit
eingeplant werden. In diesem Jahr wird der Messe-Standplaner zum
ersten Mal getestet - doch bei der Frankfurter Buchmesse hat man jetzt
schon konkrete Zukunftsvorstellungen, wie das System perfektioniert
werden soll: "Die Zukunft soll natürlich so aussehen, dass der Kunde
nach der Planung gleich alle Kosten einsehen und dann eventuell auch
anhand der Kosten die Möbelstücke noch nochmals variieren kann. Zudem
müsste es zur Vereinfachung mit nur einem Mausklick möglich sein, die
Bestellung an den Händler zu senden, der hinter dem Möbelstück steht",
sinniert Boix-Garcia. Denn der Alltag sieht mittlerweile noch weitaus
komplizierter aus. Nach der Planung kann ich die verschiedenen 3-D-Ansichten
des Standes samt Ausstattungsliste lediglich ausdrucken. Die
letztendliche Bestellung bei den Dienstleistern geschieht wie bislang
über Fax. [nr]
++ Die ausgefallensten Möbel einfach selber basteln:
++ inMode-Projektpartner - die Schreinerei Holzmann-Stoll:
++ Der Handy-Tischler aus der Schweiz:
++ Die Forschungsgruppe C-Möbel will Maß-geschneiderte Online-Möbel perfektionieren:
++ Messestand in 3-D planen:
Ja, natürlich ist es tückisch, einen Film zu drehen, in dem die Hauptdarsteller
reflektierende Sonnenbrillen tragen. Da ist es nur eine
Frage der Zeit, dass sich da mal der Kameramann drin spiegelt. Wie
jeder andere Film auch, ist auch "Matrix Reloaded" nicht vor den
berühmt-berüchtigten Filmfehlern gefeit. Oft sind es langweilige
Entdeckungen à la "Vorher wurde das Auto zerkratzt, jetzt ist es
wieder ganz". Dennoch verstecken sich einige Hämmer im Film, die Andy
und Larry Wachowski im Schnitt schlicht und einfach übersehen haben.
Die Jagdsaison ist eröffnet, gesucht werden die - optischen - Fehler
in der Matrix. Über die inhaltlichen Patzer wollen wir jetzt erst gar
nicht philosophieren... Bislang sind 44 mehr oder weniger fatale
Fehler aufgetaucht, hier die Top Five der netNewsLetter-Redaktion:
1) Lustig: Als Morpheus, Neo und Co. die Stromzufuhr des Stadtviertels
unterbrechen, gehen nicht nur die Lichter der Häuser aus, sondern auch
die der fahrenden Autos. Zumindest diesen Zusammenhang in der Matrix
muss man nicht verstehen.
2) Als Morpheus und Agent Smith auf dem Truck kämpfen, kommen sie
öfter an ein und denselben Orten vorbei, so zum Beispiel an einem
auffälligen Kraftwerk. Für die Dreharbeiten wurde ein drei Kilometer
langer, kreisförmiger Autobahnabschnitt mit einer Skyline nachgebaut.
Und wer im Kreis fährt, kommt zwangsläufig öfter an ein und demselben
Ort vorbei.
3) In der Szene im Restaurant, als die Truppe sich mit dem "Merowinger"
trifft, steht zwischen ihm und seiner Frau (Monica Belluci)
ein Stuhl. Im anschließenden Gegenschnitt von hinten sitzen sie jedoch
direkt nebeneinander. Ts ts, immer diese spontanen Änderungen in der
Matrix!
4) Als Agent Smith in dem langen Korridor mit Neo, dem "Schlüsselmacher"
und Morpheus steht, reflektiert seine Brille nur einen leeren
Raum und nicht eine einzige von den Personen, die aber vor ihm
stehen. Hier war die Post-Production-Crew mit der digitalen Nachbearbeitung etwas schusselig.
5) In der Szene, in der Morpheus seine Rede zu Krieg und Schicksal im
roten Ohrensessel hält, spiegelt sich immer wieder das Mikrophon in
seiner Brille - die ganze Szene lang. Hier hat die Post-Production-Crew
wohl schon geschlafen. [gr]
* http://www.moviemistakes.com/film.php?filmid=3144
++ Ach ja, um den Film geht's:
Die Musikdownload-Dienste OD2 und Popfile versuchen ja, ihre kopiergeschützte
und teure Musik durch Promoaktionen schmackhaft zu machen.
Von wöchentlichen Download-Zahlen in Millionenhöhe, wie Apples iTunes
Music Store in den USA, können sie aber nur träumen. Kein Wunder, aus
den aktuellen Single-Top-Ten führen OD2 und Popfile gerade einmal zwei
bzw. drei Tracks. Dann doch lieber gleich zu den spanischen "Grau-Importeuren"
Weblisten.com oder Puretunes.com (neu!), die Download-Flatrates
für waschechte MP3-Dateien anbieten.
Mit einem zwinkernden Auge hat auch Tonspion.de nun seine "Free Download
Days" gestartet - eintausend MP3s zum freien Download. Allerdings
ist die Musik bei "Tonspion.de - das MP3 Musikmagazin" immer kostenlos.
Die Seite hat es sich nämlich zum Ziel gesetzt, eine redaktionell
aufgepeppte Datenbank aller frei zugänglichen mp3-Tracks "herausragender
Künstler" anzubieten. Chart-Hits wird man zwar genauso wenig
finden wie bei OD2 oder Popfile - dafür stößt man auf die eine oder
andere Perle, die im Hot-Rotation-Einheitsbrei der Radiosender kaum zu
hören ist.
Von dem redaktionellen Aufwand, den Tonspion betreibt, könnten sich
die kommerziellen Download-Dienste eine Scheibe abschneiden - so
werden z.B. zu jedem Musiker oder jeder Gruppe eine Kurzbeschreibung
angezeigt und auch zu "ähnlichen MP3s" verlinkt. Wer beispielsweise
nach den No Angels sucht - wird zwar nicht direkt fündig, dafür aber
zu "Victoria Faiella" verwiesen. Die Gute hatte "Daylight in your
Eyes" schon lange vor der gecasteten Girl-Group aufgenommen - und
Tonspion verlinkt direkt zu ihrem herunterladbaren Album, mit eben
besagtem "Daylight"-Gezwitscher. Hört sich eigentlich genauso wie die
No Angels an - und kann 100-prozentig legal und kostenlos auf dem
MP3-Player gelanden werden. [ts]
++ Bei Tonspion sind eigentlich immer "Free Download Days":
++ Auch Popfile "rühmt" sich mit ein paar wenigen kostenlosen Tracks:
++ Das war der "Digital Download Day" bei OD2:
++ MP3s aus Spanien saugen:
E=mc² - diese Formel kennt jeder. Nur was Sie bedeutet, das wissen
nicht ganz so viele. Wer allerdings ein bisschen tiefer in die
Wirrungen der Physik eintauchen möchte und insbesondere mehr über den
genialen Kopf erfahren will, der hinter der Energie-Materie-Äquivalenz
steckt, wird im neuen Albert-Einstein-Archiv fündig. In jahrelanger
Kleinstarbeit haben Wissenschaftler des Albert-Einstein-Archivs an der
Hebräischen Universität von Jerusalem und des Einstein Papers Project
am Institute of Technology in Kalifornien alle Papierstücke digitalisiert,
die es von und über Einstein gibt.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: Wissenschaftliche
Erläuterungen, Tagebuch-Einträge, Briefe, Notizen - insgesamt 40.000
Dokumente stehen online bereit und warten darauf, durchforstet zu
werden. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn die Seiten-Navigation
erweist sich als ziemlich unübersichtlich: Angefangen von
drei großen Haupt-Punkten, verliert man sich bald in einem Wirrwarr an
Unterpunkten. Na ja, aber Physik und Relativitätstheorie sind ja auch
nicht die "einfachsten" Dinge der Welt - und alles ist ja irgendwie
relativ... [nr]
Dieter Bohlen hat es perfekt vorgemacht, Stefan Effenberg ist
medienwirksam nachgezogen und Boris Becker will's nun auch machen:
Schreiben ist in. Allerdings muss man keinesfalls prominent sein, um
seine geistigen Ergüsse in irgendeiner Weise prominent zu platzieren:
Eine Möglichkeit wäre der "Literatur.digital 2003"-Wettbewerb, den
T-Online und der Deutsche Taschenbuch Verlag in diesem Jahr bereits
zum dritten Mal veranstalten.
Seit Anfang der Woche können Hobby-Schriftsteller wieder ihre Texte
einreichen. Egal ob Erzählungen, Essays oder Weblogs - der Kreativität
ist keine Grenze gesetzt. Einzige Voraussetzung: Die schriftstellerischen
Ergüsse müssen in irgendeiner Form digital zu lesen sein: Sei
es als Online-Bilderbuch zum Blättern, Streaminglösung oder interaktiver
Fortsetzungsroman. Wem das zu abstrakt klingt, der kann sich
auf der Projektwebsite durch alle Beiträge und Gewinnerbeiträge der
vergangenen zwei Jahre klicken.
Bis Mitte Oktober läuft die Einsendefrist - nach und nach werden
zwischenzeitlich alle eingesandten Storys online veröffentlicht. Über
Erfolg oder Misserfolg entscheidet dann eine siebenköpfige Jury, in
der unter anderem die Chefdramaturgin des Bayerischen Rundfunks,
Barbara Schäfer, oder der Gewinner des Internet-Literaturpreises
"Pegasus 98" sitzt. 2.500 Euro winken dem glücklichen Multi-Talent.
Ab Anfang November können dann auch T-Online-User vier Wochen lang die
einzelnen Beiträge bewerten und ihren Publikumspreis vergeben. [nr]
Der Microsoft Internet Explorer mag ja in der Darstellung von Webseiten
(zwangsweise) führend sein, doch die Browseroberfläche und
-funktionen sind verglichen mit alternativen Browsern nicht gerade
State of the Art. Dementsprechend beliebt geworden sind Browser, die
auf dem Internet Explorer basieren, jedoch eine eigene Benutzeroberfläche
anbieten. Ein solcher ist der "27 Tools-in-1 Wichio Browser".
Der recht lang geratene Name der Shareware verdeutlicht schon, wieviele
Zusatzfunktionen in die Browseroberfläche integriert wurden.
Erreichbar sind die verschiedenen Tools bequem über die Symbolleiste
des Wichio Browsers. Um auch Übersichtlichkeit zu erhalten, lassen
sich die verschiedenen Buttons ganz nach dem eigenen Bedarf ein- oder
ausblenden. Denn alle 27 Funktionen wird man wohl kaum regelmäßig
nutzen. Ansonsten bietet die Oberfläche die üblichen Browser-Funktionen
wie z.B. ein Adressfeld und eine Lesezeichen-Verwaltung.
Die 27 Zusatzmodule des Browsers reichen z.B. von einem Popup-Killer
über eine Skin-Funktion bis zu einem integrierten Download-Manager und
decken somit die meist genutzten Onlinefunktionen ab. Auch wenn Wichio
keinen eMail-Client beinhaltet, kann das Programm in regelmäßigen
Abständen das eigene POP3-Konto überprüfen und weist den Benutzer auf
neu eingegangene Nachrichten hin. Die Funktion "Web Update Alerts"
überprüft automatisch zuvor benannte Webseiten auf Aktualisierungen.
Außerdem können unter dem Punkt "Prefetch" beim Aufrufen von Webseiten
automatisch verlinkte Webseiten heruntergeladen werden, was eine
schnellere Darstellung der entsprechenden Seiten ermöglicht.
Nützlich ist auch eine eingebaute Traceroute-Funktion zum Bestimmen
des Webserver-Standortes, die Möglichkeit ständig seine aktuelle
IP-Adresse einzublenden oder die Funktion, alle Browser-Fenster mit einem
Mausklick zu schließen.
Die vollständige Liste aller 27 Tools gibt es auf der Website des
Herstellers. Dort trifft man aber leider auch auf die Registrierungsgebühr,
die mit knapp 30 US-Dollar unserer Meinung nach etwas zu hoch
geraten ist. Kostenlos getestet werden können die Funktionen aber für
20 Tage. [st]
Die Frauen dieser Welt dürfen aufatmen: Auch wenn sich ihr Göttergatte
strikt weigern sollte, sich beim Pinkeln hinzusetzen - ab sofort wird
kein Strahl mehr daneben gehen. Das versprechen zumindest die
Studenten des renommierten Massachusetts Institute of Technology
(MIT). Die findigen IT-Freaks haben jetzt ein Computerspiel
entwickelt, bei dem der Protagonist mittels des Urinstrahls gesteuert
wird. "You're in Control" heißt das Geschicklichkeitsspiel, bei dem so
viele kleine Plüschhamster wie möglich abgeschossen werden müssen -
und die kleinen Tierchen gehen natürlich nur zugrunde, wenn Mann nicht
daneben zielt. Endlich mal wieder eine sinnvolle Technisierung des
Haushalts, lang lebe das MIT! [nr]
* http://web.media.mit.edu/~hayes/mas863/urinecontrol.html
++ oder gleich direkt zum Video:
++ ITALIEN: Kamera-Handy-Verbot in den Wahlkabinen herrscht bei den
kommenden Regionalwahlen in Italien. Das Innenministerium in Rom
befürchtet, dass insbesondere in den Mafia-Hochburgen des Landes
Wähler von Paten gezwungen werden könnten, ihre Stimmabgabe mittels
Kamerahandy zu dokumentieren - und somit maßgeblich bei ihrer
Abstimmung beeinflusst würden. Einen Schritt weiter geht sogar die
Opposition: Sie sprach sich nun dafür aus, dass die Wähler vor
Eintritt in die Wahlkabine abgetastet werden, um zu verhindern, dass
Sie vielleicht versteckt ein zweites Kamera-Handy mit sich führen -
diese drastische Leibesvisite wurde jedoch mit der Stimmenmehrheit
abgelehnt.
* http://www.corriere.it/Primo_Piano/Politica/2003/05_Maggio/15/elezioni.shtml
++ IRLAND: Das französische SMS-Alarmierungssystem bei Schulschwänzern
setzt sich immer mehr durch: Nach Frankreich setzen nun auch zahlreiche
irische Schulen auf die Mobilfunk-Lösung. Die Lehrer erfassen
die Anwesenheit ihrer Zöglinge künftig nicht mehr handschriftlich im
Klassenbuch, sondern tragen die Daten in eine Computer-Datenbank ein.
Liest das Programm bei einem der Schüler eine Abwesenheitsnotiz aus,
verschickt das System automatisch eine SMS an die Eltern, um sie über
das Schule-Schwänzen zu informieren. Anders als in Frankreich stößt
das SMS-Projekt auf der grünen Insel allerdings auf viel Widerstand:
Ein Großteil der irischen Pennäler hatte sich anfangs geweigert, die
Handy-Nummern der Eltern herausgegeben oder falsche Angaben gemacht.
* http://www.iol.ie/~portcs/index2.htm
++ SCHWEDEN: Wer in Schweden mit dem Zug reist, kann schon bald
während der Fahrt drahtlos im Internet surfen. Die schwedische
Bahngesellschaft Linx will sämtliche Züge so schnell wie möglich mit
sogenannten W-LAN-Hotspots ausrüsten. Allerdings müssen sich die
Fahrgäste bereits vor Fahrtantritt entscheiden, ob sie den drahtlosen
Internetzugang nutzen möchten: Der Freischalt-Code zur Benutzung des
Zug-W-LANs wird gemeinsam mit der Fahrkarte ausgegeben. Die schwedische
Bahn hofft durch ihr modernes Zusatzangebot, endlich mehr Geschäftskunden
in die Züge zu locken. In Deutschland hat die Deutsche
Bahn bereits im vergangenen Jahr einen Testlauf mit Wireless LAN an
Bord der Züge begonnen - wann das System wie in Schweden jedoch
flächendeckend eingeführt wird, ist noch unklar. [nr]
Vor exakt 30 Jahren - am 22. Mai 1973 - wurde das "Ether Network" zum
ersten Mal von seinem Erfinder Bob Metcalfe in einem Memo vorgestellt.
Zwei Jahre später, am 31. März 1975, wurde die Technologie zum Patent
angemeldet und schließlich am 13. Dezember 1977 der Xerox Corporation
das Patent für das "Multipoint Data Communication System with
Collision Detection" zugeteilt.
Das Besondere an der damaligen Entwicklung war, dass mehrere Computer
oder sonstige Geräte für den Datenaustausch untereinander miteinander
verbunden werden konnten, ohne dass ein Gerät über den gesamten
Netzwerkverkehr wachen, bzw. als zentrale Anlaufstelle dienen musste.
Vielmehr konnte jedes Gerät nun munter seine Daten "in den Äther"
senden, der - meist in Form eines Kupferkabels - von allen angeschlossenen
Geräten gemeinsam genutzt wurde. Denn ein "Äther-Netzwerk"
konnte von alleine erkennen, wenn mehrere Teilnehmer gleichzeitig
Daten senden wollten und für eine fehlerfreie Übertragung sorgen (die
"Collision Detection" - siehe Lexikon unten). Die grundlegende Idee
(und die Patente) werden auch heute noch in sämtlichen aktuellen
Ethernet-Netzwerken angewandt. [ts]
++ Der Ethernet-Erfinder Robert M. Metcalfe:
++ Das Patent:
Freenet.de ist inzwischen "der zweitgrößte Online-Dienst Deutschlands" -
nach eigener Aussage, denn wie man jetzt "Online-Dienst" im
Gegensatz zu "Internet-Provider" definiert, und wo man sich dann
zwischen T-Online, AOL und Tiscali einordnet, liegt natürlich ganz im
eigenen Ermessen. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass
sich die Freenet-Tarife inzwischen ziemlich oft in unseren Provider-Listen wiederfinden.
Neu seit dieser Woche ist der "Business Call-by-Call"-Tarif, nicht zu
verwechseln mit "Super Call-by-Call" oder dem "BusinessTarif" - diese
beiden befinden sich bereits in unseren Top-Listen. Der neue "Business
Call-by-Call" ist ein waschechter Internet-by-Call-Tarif: Ohne vorherige
Anmeldung einfach einwählen, ganz ohne Grundgebühr, Einwahlentgeld
oder sonstige Stolperfallen.
Wie üblich rechnet Freenet im Minutentakt ab, aber der Preis ist ein
Knaller: Tagsüber - auch am Wochenende - von 8 bis 20 Uhr macht der
neue Tarif gerade einmal 1,18 Cent die Minute. Und selbst nachts wären
die anfallenden 1,38 ct/min noch zu verschmerzen.
Fazit: Der neue "Business Call-by-Call"-Tarif ist tagsüber uneingeschränkt
empfehlenswert. Günstiger kommt man nur mit anmeldepflichtigen Providern
wie CompuServe Pro oder eben Freenets "BusinessTarif"
weg. Gar nichts falsch machen kann man mit der Kombi aus Freenets
"Business Call-by-Call" und "Super Call-by-Call": Dort wiederum ist
die Nebenzeit von 18 bis 8 Uhr mit 0,99 ct/min extrem günstig. Also
kann man per Internet-by-Call bei Freenet von 18 bis 8 Uhr zu 0,99
ct/min surfen und tagsüber eben mit dem neuen Business-Tarif für 1,18
Cent die Minute. Günstiger geht's kaum. [ts]
* http://www.freenet.de/freenet/zugang/tarife/business_CbC/
Der Providerkostentest-Index: 1,37 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks10. Live-Stream: Tatu gegen Knusper-Hexe Lou - Grand Prix d'EurovisionSo medienwirksam wie der diesjährige Grand Prix d'Eurovision in Riga wurde schon lang kein Eurovision Song Contest mehr gepusht. Kein Wunder, sorgt das angebliche Lesben-Duo Tatu aus Russland doch täglich für neue Schlagzeilen. Erst wetterten die beiden Mädels gegen "unsere Schlager-Oma" Lou, dann sollten Sie wegen ihres Vorhabens, die Mikrofone auf der Bühne in Gummivibratoren auszutauschen, gar vom Grand Prix ausgeschlossen werden und schließlich wurden Julia und Lena nun beim Eurovisions-Videodreh vom Roten Platz verwiesen, weil ihre Röcke schlichtweg zu kurz waren. PR wie sie im Bilderbuche steht. Mal abwarten, was sich das knutschende Girlie-Duo nun kommenden Samstag in Riga wirklich einfallen lässt und ob "Knusperhexe Lou" gegen die notgeilen Russinnen nicht doch zumindest eine kleine Chance hat. Am 24. Mai um 21 Uhr startet das Finale in Riga - übertragen wird nicht nur in der ARD, sondern auch live im Internet. Und wer bereits heute auf grandprix2003.de vorbeisurft, kann sich alle Teilnehmer-Videos im Vorhinein ansehen. [nr]
++ oder direkt:
11. Buchtipp der Woche: O'Reillys Sicherheit im Internet
12. Lexikon: Collision Detection
13. Serie Google-Tuning (07): Google spielt den Übersetzer
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