Am Montag setzte Apple-Chef Steve Jobs den seit Wochen kursierenden
Gerüchten ein Ende: Apple bietet nun, neben neuen iPod-Musikplayern,
einen kommerziellen Musik-Download-Dienst an, der bereits vom Start
weg über 200.000 - teilweise exklusive - Musiktitel der fünf großen
Labels BMG, EMI, Universal, Warner und sogar von Sony Music bietet.
Jeden Song gibt's zum Einheitspreis von 99 US-Cent, ein ganzes Album
kostet maximal 9,99 US-Dollar. Und wenn da nicht die kleine Einschränkung
wäre, dass der Service nur für US-Amerikaner angeboten würde,
dann könnten Vobis und Co. in naher Zukunft vielleicht auch ein paar
Apfel-Rechner mehr verkaufen.
Der Dienst ist direkt in den Apple-Medienplayer iTunes 4 integriert -
ein Klick auf "Musik Store" lädt die Startseite direkt in der iTunes-Oberfläche.
Hier kann man sich durchs Angebot klicken oder direkt das
iTunes-Suchfeld benutzen, so als würde man die eigene Festplatte durchsuchen.
Die Suchergebnisse lassen sich dann 30 Sekunden probehören -
oder direkt per Mausklick, bequem über die hinterlegte Kreditkartennummer
kaufen. Nach dem automatischen Download im Hintergrund ist die
Datei dann bei den 'normalen' Musikdateien in der iTunes-Bibliothek
gespeichert, kann aber auch mit jedem anderen QuickTime-kompatiblen
Programm angehört werden. Ein Hantieren mit mehreren Programmen, was
z.B. den deutschen Download-Dienst Popfile so undurchsichtig macht,
entfällt. Die Frage ist nun also nicht mehr, ob man kostenpflichtige
Musik herunterladen würde, sondern wann man erstmals auf das verführerische "Buy Now" klickt.
Für Windows-Nutzer soll der Dienst auch kommen - irgendwann dieses
Jahr. Wann allerdings die rechtlichen Fragen geklärt werden, damit
auch deutsche Mac- oder Windows-Nutzer endlich auf die 1-Click-Buttons
drücken dürfen, weiß nicht einmal der große Steve Jobs höchstpersönlich.
Schade, denn der neue Dienst hätte das Zeug dazu, den Musik-Verkauf
ähnlich umzukrempeln wie seinerzeit Amazon den Buchmarkt: Denn
im Gegensatz zu den hierzulande etablierten Musik-Diensten Popfile und
OD2 setzt Apple auf kein undurchsichtiges Credit- oder Club-System,
sondern verführt den Nutzer fast geradezu, sich zukünftig in iTunes
anstatt in Limewire oder Kazaa zu bedienen. Jeder Musiktitel lässt
sich beispielsweise - ohne Aufpreis - beliebig oft auf Audio-CD
brennen oder auf mehreren Computern abspielen.
Dennoch darf man nicht darüber hinweg sehen, dass auch Apple ein
digitales Rechtemanagement-System integriert hat. Auffallendstes
Merkmal: Die Musik landet nicht als MP3 auf der Festplatte, statt
dessen setzt Apple auf den MP3-Nachfolger MPEG-2 AAC, das Advanced
Audio Coding. Klingt bei 96 kbps bereits besser als ein 128-kbps-MP3,
und bei 128 kbps Datenrate, die auch für die Dateien im iTunes Music
Store verwendet wird, sei laut Expertenmeinung kein Unterschied mehr
zur Audio-CD-Qualität herauszuhören. Neben einer besseren Qualität bei
niedriger Datenrate bietet AAC aber eben auch eine digitale Rechtevergabe:
Jede heruntergeladene AAC-Datei ist an ein bestimmtes iTunes-Benutzerkonto
gebunden und jedes Benutzerkonto kann auf maximal drei
Macs gleichzeitig aktiviert sein.
Will man die Musik an einem vierten Mac hören, muss man kurz online
gehen, auf einem anderen Rechner das Konto de- und auf dem neuen Mac
aktivieren. Eine feste Bindung an einen bestimmten Computer gibt es
dafür glücklicherweise nicht und das Kopieren auf die tragbaren iPods
unterliegt überhaupt keinen Beschränkungen. Zudem gilt die Regel
"gekauft ist gekauft" auch einmal im positiven Sinne: Alle bezahlten
Musikdateien können, beispielsweise nach einem Festplatten-Crash, per
Mausklick aufgelistet und erneut heruntergeladen werden. Definitiv ein
enormer Vorteil gegenüber P2P-Tauschbörsen.
Fazit: Der iTunes Music Store von Apple zeigt, wie Online-Musikverauf
im Internet aussehen sollte. Im Gegensatz zur Konkurrenz kommt der
Store bei den (Apple-)Kunden auch an - in den ersten 18 Stunden wurden
bereits 275.000 Musik-Titel zu je 99 US-Cent heruntergeladen. Die
Musik-Industrie freut sich, Apple auch: Bei einem Gewinn von rund 35
Cent pro Datei hat der Musikladen gleich am ersten Tag fast 100.000
Dollar eingespielt. Eine wahre Schlappe für die in den USA etablierte
Konkurrenz MusikNet und Pressplay - dort wagt man sich nicht einmal
mit Nutzerzahlen an die Presse.
Leider hat der Dienst diesseits des Atlantiks aber nicht sehr viel
mehr als Referenz-Charakter, denn die Anzahl an zahlungswilligen
Computer-Nutzern, die Mac OS X verwenden und die ihre Kreditkartenzahlungen
über eine US-Adresse abwickeln, dürfte hierzulande doch
ziemlich begrenzt sein. [ts]
++ Leider nur für US-amerikanische Mac OS X Nutzer:
++ dem Musik-Dienst hat Apple sogar eine eigene Domain spendiert:
++ Für Windows-Nutzer hierzulande derzeit die erste Wahl:
++ OD2 bietet sein Musik-Archiv über mehrere Partner an:
++ EU-Recht sei dank: Legale MP3-Download-Flatrates aus Spanien
++ Die Konkurrenz schmollt:
++ das ist AAC:
++ AAC ist gut, aber (das kommerziell leider ungeeignete, da kopierschutzfreie) Ogg Vorbis ist besser:
++ Selbstversuch: Testen Sie selbst, welches Kompressionsverfahren am besten klingt!
++ Ungeduldige Mac-User: Petition für einen internationalen iTunes Music Store
30. Juni 1966: Im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft zwischen
Deutschland und England knallt Geoff Hurst beim Stand von 2:2 den Ball
in der 101. Minute an die Latte des deutschen Tors. Der Ball springt
zurück - angeblich noch hinter die Torlinie. So zumindest entschied
Linienrichter Tofik Bachramow. Die deutsche Elf war konsterniert,
England schoss das 4:2 und wurde Fußballweltmeister. Das Fatale: Bis
heute ist nicht eindeutig geklärt, ob das Tor auch wirklich eines war.
Damit sich die berühmt-berüchtigte "Fehl"-Entscheidung von Wembley
nicht mehr wiederholen kann, sollen künftig digitale Assistenten den
Schiedsrichter bei seinen Entscheidungen unterstützen. Denn sind wir
einmal ehrlich: Über mehrere Meter Entfernung binnen Millisekunden
immer richtig über Abseits, Tor oder Aus zu entscheiden, ist fast
unmöglich.
In naher Zukunft schon können die Schiris dieser Welt ihre Verantwortung
jedoch ganz einfach abwälzen: auf die schöne neue Technik.
Das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen
entwickelt derzeit gemeinsam mit der CAIROS technologies AG eine
funkbasierte 3D-Echtzeitlokalisierung von Ball und Spielern. Was sich
im ersten Moment kompliziert anhört, ist eigentlich ganz einfach: In
den Schienbeinschonern eines jeden Spielers sowie im Ball sind winzige
Sender eingebaut, die bis zu 2.000 Mal pro Sekunde individuelle Funksignale
aussenden. Am Spielfeldrand - beispielsweise in den Banden
oder auch auf den Flutlichtmasten - wiederum sind Empfängerstationen
eingebaut, die diese Signale aufnehmen und mittels Glasfaserkabel an
einen Zentralrechner übermitteln.
In diesem Zentralrechner wiederum werden die Laufzeitunterschiede der
Signale miteinander verglichen und in Kombination gebracht. Rein
theoretisch würden drei Empfänger ausreichen, um eine exakte Ortung zu
ermöglichen: Eine erste Sendestation kann lediglich den Abstand eines
Funksignals ermitteln - kennt also den möglichen Radius, auf dem sich
ein Spieler befinden könnte. Mit Empfangsstation Zwei bleiben nur noch
zwei Schnittpunkte - und die dritte Station liefert somit den genauen
Schnittpunkt. Um eventuelle Fehlmessungen auszumerzen - schließlich
gilt es, die Signallaufzeit eines mit Lichtgeschwindigkeit
übertragenen Funksignals über eine Strecke von nur wenigen Metern zu
messen - werden am Spielfeldrand zehn Empfangsstationen installiert,
so dass quasi zu jeder Zeit eine zentimetergenaue Position eines jeden
Spielers sowie des Balls bestimmt werden kann.
Diese Daten werden dann an den Schiri übermittelt, der die Info "Tor"
oder eben "Kein Tor" von einer speziellen Armbanduhr ablesen kann.
"Diese Datenübermittlung des Cairos-Systems und auch die Auswertung
funktioniert mittlerweile in Sekundenbruchteilen, so dass es zu keiner
Verzögerung kommt", erklärt René Dünkler, Marketingleiter des Fraunhofer Instituts dem netNewsLetter.
Doch nicht nur der Schiedsrichter soll von der sogenannten Wireless
Tracking Technologie profitieren. "Wir berechnen ja nicht nur, ob ein
Ball 'in' oder 'out' war - vielmehr werden auch die Sprintgeschwindigkeit
eines Spielers, die Häufigkeit des Ballbesitzes oder das Zusammenspiel
der Abwehkette erfasst - und diese Ergebnisse können dann sehr
viel effektiver als bisher von den Trainern oder den Vereinen ausgewertet
werden". so Dünkler. Mit Hilfe des Cairos-Systems wird es dann
also möglich sein, Spielzüge komplett virtuell zu analysieren. Viel
genauer als mit der bisherigen Video-Analyse bekommt der Trainer
Ergebnisse, was die Passgenauigkeit, die Treffsicherheit oder die
Zweikampfstärke seiner Schützlinge angeht. Und anhand dieser Daten kann
dann beispielsweise während der Spielpause entschieden werden, welcher
Spieler ausgewechselt werden sollte oder ob die Taktik geändert werden
muss.
Dass die Daten in falsche Hände geraten können oder gar manipuliert
werden könnten, schließt er hingegen kategorisch aus: "Es ist einfacher
den Ball zu klauen oder kaputt zu machen, als diese Technik zu
manipulieren. Wir verhindern selbstverständlich über bestimmte
Kodierungen, dass man die Position ändern kann."
Premiere hatte das System Anfang der Woche im Nürnberger Frankenstadion
- die E-Jugend des SV Tennenlohe durfte das Funkortungssystem
zum ersten Mal testen. Im Internet kann die fünf Megabyte große Demo
der Fußball-Minis jederzeit abgerufen werden. Hier lässt sich dann
auch bestens sehen, wie die Senderdaten auf dem virtuellen Spielfeld
"übersetzt" werden: Anstatt realer Fußballer bewegen sich zeitgleich
kleine Punkte über das Grün - und zu jedem dieser Punkte können per
Mausklick stets alle Infos abgerufen werden. Ziel war es jedoch nicht,
bereits ein perfektes System zu präsentieren, sondern den Fußballverbänden
aufzuzeigen, dass die Technik wirklich funktioniert. "Von der
Übertragung her hat wirklich alles bestens geklappt und die Fußballverbände
haben sich sehr positiv geäußert. Als nächsten Schritt müssen
wir die Technik bis 2004 nur noch miniaturisieren", erklärt Dünkler
die weitere Vorgehensweise. Die Kosten belaufen sich auf rund 250.000
Euro pro Stadion. Bis zur Fußball-WM 2006 in Deutschland tüfteln die
Forscher des Fraunhofer-Instituts nun an kleineren Nachfolger-Modellen,
dann muss die FIFA über die Akzeptanz entscheiden: Schließlich
soll die neue Technik keinesfalls die stählernen Fußballer-Wadl'n
behindern. [nr]
++ Alle Infos zum Cairos-System:
++ Live-Demo im Internet:
++ Erst die Erfindung von mp3, jetzt virtuelle Schiedsrichter:
++ Wembley 1966: Autsch, das tat weh!
Der 11. Mai gehört dieses Jahr den Müttern, am 29. Mai dürfen sich
alle Papis beim Vatertag verwöhnen lassen - tja, und der 22. Mai
gehört seit Mitte dieser Woche offiziell den kleinen nervigen
Werbemails, die alltäglich unser Postfach verstopfen: dem Spam. Yahoo
hat gemeinsam mit mehreren Medienunternehmen den 22. Mai zum europaweiten
Anti-Spam-Day erkoren. Was allerdings nicht bedeutet, dass an
diesem Tag kein einziger Werbebrief ihr Postfach verstopfen wird -
vielmehr möchte das Internet-Unternehmen in den kommenden Wochen
verstärkt auf die Spam-Problematik aufmerksam machen. Auf der gleichnamigen
Website antispamday.de finden Internetnutzer ab sofort
wirkungsvolle Tricks und Tipps gegen die lästigen Werbebotschaften.
Außerdem stellen sich alle paar Tage eMail-Experten den Fragen der
Surfgemeinde im Chat.
Wie Sie am wirkungsvollsten die nervigen Spam-Mails bekämpfen, wissen
Sie hoffentlich seit unserem diesjährigen Oster-Newsletter (Ausgabe
16/2003). Doch bevor die lästigen Werbemails vielleicht automatisch
durch einen Filter gelöscht werden, sollten Sie sich die Dinger doch
noch einmal genau ansehen. Denn: Wer seine persönlich nervigste Spam-eMail
bis zum 22. Mai an die Emailadresse antispamday@yahoo.de zur
Analyse weiterleitet, hat zudem die Möglichkeit, einen Urlaub in
Schottland zu gewinnen. Und da wäre Spam ja endlich mal für etwas gut.
Übrigens werden die Spammails nicht nur zum Spaß von Yahoo gesammelt.
Ein Expertenteam wertet die Inhalte und Absenderadressen aus, um die
Ergebnisse dann in hoffentlich künftig noch wirkungsvolleren Filtern
zu verwenden... [nr]
++ So schützen sie sich gegen Spam:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dieser Wahlspruch gilt dieser Tage
ganz besonders für Fußballfans: Denn online können seit Anfang dieser
Woche die ersten Tickets für die Fußball-Europameisterschaft kommenden
Juni und Juli in Portugal bestellt werden. Auf der offiziellen
EM-Seite euro2004.com stehen die ersten 450.000 Tickets zwischen 35 und
270 Euro zum Kauf.
Wer allerdings meint, mit ein paar Mausklick ein riesiges Kartenkontingent
für den bekanntlich vor jedem großen Fußball-Event blühenden
Schwarzmarkthandel auf eBay zu ergattern, wird zu Recht bitter
enttäuscht: Jeder Fußballfans darf pro Begegnung höchstens vier
Tickets erwerben - die Namen der Käufer werden zur besseren Überprüfung
zusätzlich auf die online bestellten Tickets aufgedruckt.
Für wahre Fans hat sich der Veranstalter ein "Überraschungspaket"
ausgedacht. Wer sich für die Rubrik "Folgen Sie ihrem Team" vormerken
lässt, erhält Karten für alle Begegnungen, bei denen seine Heimatmannschaft
mit von der Partie ist - im besten Fall sogar bis zum
Finale. Allerdings ist die Online-Bestellung noch lange kein Garant,
auch wirklich alle gewünschten Eintrittskarten zu ergattern: Sollte es
mehr Anfragen als Eintrittskarten für ein Spiel geben, behält sich die
UEFA und der Veranstalter vor, das Los entscheiden zu lassen.
Aber immerhin werden alle Fußball-Freunde bis zum 31. Juli über Erfolg
und Misserfolg ihrer Online-Bestellung informiert - und hätten dann
theoretisch ab Herbst 2003 noch mal die Möglichkeit, beim Restkontingent zuzuschlagen. [nr]
Glatt rasierte Schädel, "Deutschland den Deutschen"-Parolen und Übergriffe
auf Ausländer gehören leider immer noch nicht der Vergangenheit
an. Um auf die bestehende Problematik aufmerksam zu machen und die
Bürger zu mehr Zivilcourage aufzurufen, ist diese Woche die neue
Internet-Plattform mut-gegen-rechte-gewalt.de offiziell von Bundesfamilienministerin
Renate Schmidt vorgestellt worden. Ihnen kommt die
Aktion bekannt vor? Kein Wunder: Drei Jahre lang hat es gedauert, bis
die gleichnamige Aktion "Mut gegen rechte Gewalt", die im Jahr 2000
gemeinsam vom Stern und der Amadeu Antonio Stiftung ins Leben gerufen
wurde, endlich auch im Internet Beachtung findet.
Neben aktuellen Terminen und Vorträgen bietet das Portal jedem Bundesbürger,
der selbst gegen Rechtsradikalismus aktiv werden will, Hilfestellungen
und Informationen an. Interviews und Reportagen über
Betroffene, Promi-Initiativen gegen Rechts und aktuelle Tipps für
Eltern, deren Kinder in die rechte Szene abzudriften scheinen finden
sich ebenso wie Erklärungsversuche zu brisanten Fragen wie "warum
tragen Skins Glatzen" und "sind alle, die Black Metal hören, automatisch
rechtsradikal?" Zudem werden sämtliche Projekte und Aktionen
vorgestellt, die sich für die Opfer rechtsradikaler Gewalt einsetzen
und aktiv Prävention betreiben. [nr]
* http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de
++ Die Entstehungsgeschichte der "Mut"-Aktion:
Ein Geräusch hassen alle Sommerfrischler gleichermaßen: Das langgezogene
"Bsssssss" der verhassten Stechmücken, die vornehmlich an
gemütlich lauen Sommernächten aus ihren Ecken gekrochen kommen, um
eines zu tun: Uns zu piesacken und die Freude am Draußen-Sitzen gehörig
vermiesen. Denn egal wie sehr man sich auch vermummt und mit
Mücken-Blockern ŕ la Autan einsprüht - irgendwie scheinen die kleinen
Dinger doch immer eine nicht geschützte Stelle zu finden. Und dann ist
Dauer-Jucken angesagt.
Wer jetzt schon mal für die Stechmücken-Hochsaison trainieren will,
findet im Internet Hilfe. Ausgerüstet mit einer riesigen Fliegenklatsche
können Insektenhasser per Mausklick die fiesen Biester zu
Brei zermalmen. Okay, sonderlich einfallsreich ist die Flash-Umsetzung
nicht - weder pieksen die virtuellen Mücken, noch gibt's eine Highscore-Liste.
Dafür warten aber immer größere Blutflecken, je länger
man sich mit dem Erschlagen Zeit lässt. [nr]
++ Hab ich Dich, Du Biest!
++ Kein Wunder, dass die Stechmücke "gemein" heißt:
Der Allgemeinheit vorgestellt wurde die neue Funktion bereits auf der
Macworld im August 2002, nun kann man sie im neuen iTunes 4 auch nutzen:
Die Netzwerk-Freigabe der eigenen Musik-Bibliothek. Es genügt, in
den Voreinstellungen die eigene Musik unter einem selbst gewählten
Namen freizugeben, und schon bekommen alle anderen iTunes-4-Nutzer im
lokalen Netzwerk die Musik-Dateien als Playlist angezeigt - die
automatische Rendezvous-Netzwerktechnologie macht's möglich. Auf Wunsch
lassen sich natürlich auch nur bestimmte Playlists freigeben oder man
kann den Zugriff mit einem Passwort schützen.
Klickt man auf einen Musiktitel, beginnt die Musik zu spielen, als
kämen die Dateien von der eigenen Festplatte. Tun sie allerdings
nicht, sie werden direkt vom Ursprungs-Rechner gestreamt, d.h. in
Echtzeit übertragen. So erspart man sich einerseits ein zeitaufwändiges
Kopieren und Vollmüllen der Festplatte, andererseits kann man auf
diese Weise aber auch keine Musik von Freunden kopieren. Wer echtes
File-Sharing in iTunes möchte, muss dazu schon die Freeware iCommune
installieren. Apple sieht diese Erweiterung zwar gar nicht gerne,
solange man aber lediglich im überschaubaren Freundeskreis die eigenen
gerippten CDs tauscht, ist rechtlich dagegen eigentlich nichts einzuwenden.
Doch zurück zum Musik-Streaming von iTunes 4: Sogar mit Rechnern, die
sich außerhalb des eigenen (Heim- oder Firmen-)Netzwerkes im Internet
befinden, kann eine Verbindung aufgebaut werden: Über den Befehl "Mit
'Gemeinsam genutzer Musik' verbinden" (Apfeltaste-K) kann man auch
direkt die IP-Adresse eines Rechners eingeben und dessen freigegebene
Musikbibliothek anzapfen. Es liegt natürlich in der Natur der Dinge,
dass das nicht klappt, wenn der gewünschte Mac hinter einer Firewall
wie z.B. einem DSL-Router sitzt. Doch auch das ist kein großes Problem:
iTunes "lauscht" auf TCP-Port 3689 nach eingehenden Verbindungsversuchen
(dem Standard-Port für das neu eingeführte "Digital Audio
Access Protocoll") - man muss also lediglich diesen Port im Router
oder in der Firewall entsprechend auf den iTunes-Mac umleiten (siehe
unten, Lexikon), dann kann man auch beispielsweise von der Arbeit aus
auf die Musik am Heim-Mac zugreifen.
Wenn sich in den freigegebenen Playlists allerdings auch Musikstücke
befinden, die man aus dem Apple Music Store heruntergeladen hatte,
werden diese auf dem Ziel-Mac zwar angezeigt, können allerdings nur
abgespielt werden, wenn man dort die gleiche Music-Store-Benutzer-ID
eingestellt hat. Loggen sich also beispielsweise Freunde zum Musik-Hören
ein, können die online-geshoppten Musikstücke nicht gestreamt
werden. Wieso die Rechte des Privat-Nutzers hier durch das digitale
Rechtemanagement so massiv beschnitten werden, ist unverständlich -
dass man die Musik nicht kopieren kann, ist die eine Sache, aber
Anhören sollte eigentlich erlaubt sein.
Vorsicht übrigens auch beim Importieren von Audio-CDs in iTunes 4:
Standardmäßig kodiert iTunes Musikstücke nun nicht mehr als MP3,
sondern als MPEG-4 AAC (Datei-Endung .m4a). Das Format komprimiert
zwar effizienter als MP3 ("CD-Qualität" schon bei 128 kbps), dafür ist
es aber mit den wenigsten portablen Musik-Playern oder MP3-Autoradios
kompatibel. Wer also gerne mobil Musik hört oder sie mit (Windows-)
Freunden tauscht, sollte wieder auf MP3 zurückschalten. Andernfalls
ist gegen AAC nichts einzuwenden - es gibt, anders als bei den
gekauften AAC-Dateien aus dem iTunes Music Store, kein digitales
Rechtemanagement, selbstgerippte Musikdateien im AAC-Format lassen sich also
auch an Freunde weitergeben. Und auf Apples iPod spielen sie selbstverständlich auch. [ts]
++ Auch eine nette neue Funktion: Zu jedem Lied lässt sich ein Bild
anzeigen - z.B. das CD-Cover (kann man sich etwa bei Amazon.de
herunterladen). iTunes 4 für Mac OS X:
++ Ebenfalls kostenlos: QuickTime 6.2 für die AAC-Unterstützung
++ iTunes-File-Sharing mit Freunden klappt doch:
Nachdem in Suns Star-Office die Möglichkeit, PDF-Dateien zu öffnen,
eingebaut wurde, zieht nun endlich auch Microsoft nach: In einer
Kooperation mit dem Softwareentwickler ScanSoft wird nun ein kostenloses
PDF-Plugin für Microsoft Word angeboten.
Das unter dem Namen "ScanSoft PDF Converter" präsentierte Plugin
erweitert Microsoft Word mit der Möglichkeit, Dateien im weit verbreiteten
PDF-Format zu öffnen. Dazu genügt es, über den "Datei öffnen"-Dialog
eine gewünschte PDF-Datei auszuwählen. Im Hintergrund wandelt
der ScanSoft PDF Converter die Datei dann für eine Weiterverarbeitung
in Word um. Je nach Größe der Datei kann die Umwandlung allerdings
auch schon einmal einige Minuten in Anspruch nehmen. Das Ergebnis kann
sich dafür sehen lassen - in unseren Tests wurden die meisten PDF-Dateien
nach der Umwandlung nahezu originalgetreu wiedergegeben.
Einschränkungen kann es allerdings geben, wenn die PDF-Datei Texte
beinhaltet, die als Grafik und nicht als richtige Texte eingebunden
wurden. Erkennen kann man dies z.B. durch einen starken Qualitätsverlust
beim Vergrößern dieser Bereiche. In solchen Fällen muss der
Text zur Weiterverarbeitung mit einem Texterkennungsprogramm
ausgelesen werden. Nutzer von ScanSofts Texterkennung OmniPage haben aber
zumindest die Möglichkeit, die Funktion direkt aus dem PDF Converter
zu starten.
Leider mangelt es dem PDF Converter bisher noch an der Möglichkeit,
die bearbeiteten Daten auch wieder in einer PDF-Datei zu speichern.
Die Konvertierung erfolgt, zumindest in der bisherigen Beta-Version,
nur in eine Richtung.
Trotz dieser Nachteile bleibt der PDF Converter für Word-Nutzer
empfehlenswert. Da es sich derzeit um eine Beta-Version handelt,
kann man durchaus auf eine Erweiterung der Funktionen hoffen.
Lauffähig ist das Plugin sowohl unter Microsoft Word XP als auch dem noch
nicht veröffentlichten Nachfolger Word 2003. Nach einer Registrierung
kann das 12 MB große Installationspaket kostenlos heruntergeladen
werden. [st]
++ Großbritannien: Die britische Regierung will die Internet-Nutzung
im Vereinigten Königreich vorantreiben. Andrew Pinder, der Regierungsbeauftragte
für E-Government startet deshalb nun unter dem Motto
"Getting the UK Online" eine neue Kampagne. Zielgruppe der elektronischen
Missionierung sind dabei jene 38 Prozent der Bevölkerung, die
noch nie online waren. Für sie stehen über 6.000 Online-Zentren offen,
in denen kostenlos gesurft werden kann. Ebenso kostenlose PC- und
Internetkurse sollen den Offline-Insulanern zusätzlich die Scheu vor
dem Netz nehmen. Um den gewünschten Erfolg zu erzielen, werden sogar
E-Gesandte in die britischen Gemeinden geschickt, um dort für Unterstützung
bei der Information der Bevölkerung zu werben.
* http://www.letsallgeton.gov.uk/
++ Österreich: In Österreich kommt künftig jeden Sonntag "Gottes Wort
per SMS". Die Österreichische Bibelgesellschaft verschickt an Interessierte
einmal wöchentlich einen Bibelspruch aufs Handy, um, so wörtlich,
"Menschen dort anzusprechen, wo sie sind." Wer den religiösen
Handy-Service in Anspruch nehmen will, registriert sich mit einer SMS,
die das Schlüsselwort "BIBEL" enthält. Pro Sonntags-Kurznachricht
berechnet die Bibelgesellschaft dann 15 Cent. Auch im Wiener Stephansdom
werden Gläubige seit kurzem mit modernster Technik konfrontiert.
Fünf Großbildschirme sorgen dafür, dass selbst die Kirchenbesucher in
den hinteren Reihen nichts von der Messe verpassen. Die Videoübertragung
wird aus einem kleinen Regie-Raum in der Sakristei gesteuert.
* http://www.oesterrbibelges.at/news/neues.htm
++ Norwegen: Ein kleiner GPS-Chip, der wahlweise in die Kleidung eingenäht
oder am Schlüsselbund befestigt wird, soll norwegischen Eltern
helfen, ihre Kids stets "im Blick zu behalten". Über Internet können
die Eltern festlegen, in welchem Bereich sich ihre Schützlinge frei
bewegen dürfen. Verlassen die Kids diesen Radius, sendet der GPS-Chip
ein Signal und die Erziehungsbeauftragten bekommen unverzüglich
eine SMS auf ihr Handy, die ihnen bis auf fünf Meter genau die
Position ihres Kindes mitteilt. Die virtuelle Rund-um-die Uhr-Bewachung
soll zum einen die Nerven ängstlicher Eltern beruhigen, und
ist zudem relativ erschwinglich: Der Sender des norwegischen Systems
kostet einmalig 256 Euro, pro Monat werden dann noch einmal rund 13
Euro fällig.
Die Hälfte aller deutschen Computernutzer akzeptiert kostenpflichtigen
Content im Internet. Dies geht aus der @facts-Studie hervor, die im
Auftrag von ProSiebenSAT.1, IP Newmedia (RTL) und Lycos Europe von
Forsa erstellt wird. Während der ersten drei Monate 2003 seien somit
16,71 Millionen Internet-User bereit gewesen, Geld im Internet auszugeben.
Dezidiert gegen kostenpflichtige Webseiten sprachen sich nur 16
Prozent aus.
Geld geben die deutschen Internetnutzer am ehesten dann aus, wenn es
um Musik- oder Software-Downloads geht. Vor allem Männer bestätigen
diesen Trend, während Frauen eher für Gesundheitsinfos, SMS-Versand
und eBooks bezahlen würden.
Mehr als 30 Prozent der deutschen Computernutzer gehen übrigens davon
aus, in Zukunft unweigerlich für Inhalte bezahlen zu müssen. Jeder
Vierte glaubt allerdings auch weiterhin daran, dass das Internet ein
kostenloses Paradies bleibt. Wie viele sich das wünschen, wurde nicht
erhoben. [gr]
Der Provider ATeO feiert seinen sechsjährigen Geburtstag - und
spendiert, allerdings nur bis zum 15. Mai, einen Internet-Zugang für
gerade mal 0,84 Cent die Minute.
"ATeO-ByCall Business" kostet bis einschließlich 15. Mai 2003 lediglich
0,84 Cent/min rund um die Uhr, anmeldefrei und sogar im Sekundentakt.
Einziger Haken: Es fällt eine Einwahlgebühr von 2,9 Cent an. Da
wäre ein Minutentakt und keine Einwahlgebühr für den Kunden definitiv
das attraktivere Angebot gewesen.
Dennoch - aufgrund des geringen Minutenpreises rechnet sich ATeO derzeit
für die Einwahl während der Hauptzeit. Natürlich nur, wenn man
längere Zeit surfen will; nach exakt 5 Minuten und 11 Sekunden wäre
ATeO beispielsweise günstiger als allesfair.de. Und wer richtig lange
online bleibt, spart um so mehr - der Minutenpreis liegt schließlich
40 Prozent unter allesfair.de.
Aber: Wer auf den Sekundentakt keinen großen Wert legt, kann Abends
auch über Freenets Super Call-by-Call für 0,89 Cent/min online gehen,
und nach Anmeldung auch tagsüber über Compuserve Pro für 0,90 Cent die
Minute. Ohne Einwahlpreis, versteht sich.
Fazit: Bei einem auf gerade mal zwei Wochen beschränkten "Geburtstagspreis",
der ja eigentlich nichts anderes darstellt als eine Promo-Aktion,
hätte man sich eigentlich einen Tarif ohne Wenn und Aber vorgestellt.
Aber dennoch: Wer tagsüber gerne länger online bleibt,
sollte die kommenden Wochen den ATeO-Tarif auf jeden Fall ausnutzen.
[ts]
++ ATeO: Einwahlnummer 01937400566, Benutzername einwahl@ateo.de,
Passwort internet
Der Providerkostentest-Index: 1,37 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks9. Veranstaltungstipp: kostenloser E-Learning-Day in München, 10. MaiIn Hongkong ist E-Learning derzeit in aller Munde. Nachdem zahlreiche Schulen und Universitäten aus Furcht vor dem SARS-Virus geschlossen wurden, werden die Bildungseinrichtungen der Stadt derzeit zu virtuellen Lernumgebungen aufgerüstet. Doch auch hierzulande gibt es immer mehr E-Learning-Anbieter, die Fernstudiengänge, Seminare oder Weiterbildungskurse über Internet anbieten. Der E-Learning-Day am 10. Mai in München informiert Wissbegierige ausführlich über die Vorteile des virtuellen Büffelns, gibt Tipps, wie man seriöse Lehrgänge findet und welche Kosten auf den Schüler zukommen können. Apropos Kosten: Der Eintritt ins BTZ München ist frei! [nr]
10. Buchtipp der Woche: "LogOut" von Clifford Stoll
11. Lexikon: Port Forwarding
12. Serie Google-Tuning (04): "OR" - Google vor die Wahl gestellt
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