So schnell kann's gehen: Weil eine Sängerin der populären US-Country-Band
Dixie Chicks bei einem Konzert in London George W. Bush kritisierte,
wird die Band nun von vielen US-Radiostationen boykottiert.
Denn, wie sagt Präsident Bush es so schön: Wer nicht für uns ist, ist
gegen uns. Also sind auch alle Stars böse, die sich kritisch zum Irak-Krieg
oder über die US-Regierung äußern. Sie dürfen nicht zur Oscar-Verleihung,
bekommen keine neuen Filmrollen oder werden eben auch aus
den Radio-Programmen verbannt.
Solange zwei Drittel der US-Amerikaner für den Krieg sind, haben es
Musiker auch schwer, Anti-Kriegs-Lieder zu veröffentlichen - kaum ein
Radio- oder TV-Sender würde sie spielen. So wird die PR-Abteilung von
Madonna derzeit nicht müde zu erklären, dass es sich bei ihrer neuen
Single "American Life" keineswegs um ein Anti-Kriegs-Lied handle. Die
Bilder des zugehörigen Musikvideos sprechen jedoch eine andere Sprache.
Vielleicht setzt Madonna auch deshalb nun auf den Werbeeffekt per
Internet, wo der Song kopierschutzfrei für 1,49 US-Dollar als MP3
heruntergeladen werden kann.
Anderen Künstlern, wie den Beastie Boys oder Zack de la Rocha (Rage
Against the Machine) scheint es dagegen wirklich um ein Statement
gegen den Krieg zu gehen: Sie veröffentlichen auf ihren Homepages
Songs gegen den Krieg - sogar als freie Downloads im MP3-Format. Etwas
zögerlicher gibt sich Lenny Kravitz: Sein "We Want Peace", das er
zusammen mit einem "Kazem Al Sahir", nach eigenen Angaben Iraks Popmusiker
Nummer Eins, aufgenommen hat, gibt es nach Eingabe der eMail-Adresse
nur als Windows-Media-Stream. Wer weiß, vielleicht spekuliert
Lenny Kravitz doch darauf, seinen Anti-Kriegs-Song später noch als CD-Single verkaufen zu können.
Die Band R.E.M. nutzte den Krieg auch als Aufhänger für einen neuen
Song: Der Rohschnitt von "The Final Straw" steht als Stream zum Anhören
auf der Homepage bereit - angereichert mit dem Hinweis, man
würde für die Menschen im Krieg beten. Die fertig abgemischte Single
gibt's dann wie üblich zu kaufen. Diesseits des Atlantiks schlägt sich
der Krieg ebenfalls in der Musik nieder - wenn auch in einer anderen
Ausprägung. Beispiel: Star-Tenor Andrea Bocelli. Er entschied sich
vergangenen Samstag "spontan" bei Wetten Dass, ein musikalisches
Statement für den Frieden abzugeben. Wer den Song "I Believe" über
Popfile zu den üblichen 99 Cent herunterlädt, tut automatisch etwas
Gutes für die Kinder im Irak - Popfile überweist jeden Cent direkt an
das Unicef Kinderhilfswerk. [ts]
++ Im Februar noch vier Grammys, jetzt unten durch: Dixie Chicks
++ Madonna verkauft ihr Anti-Kriegs-Lied für 1,49 US-Dollar als MP3:
++ MP3 als Download: "In A World Gone Mad..." von den Beastie Boys
++ ebenfalls als MP3: "March of Death" von Zack de la Rocha (Rage
Against the Machine)
++ Lenny Kravitz - "We Want Peace"
++ R.E.M.s "The Final Straw"
++ 99 Cent für einen guten Zweck (Sie müssen die Datei ja nicht
anhören...)
"In drei Jahren werden alle Webseiten das gleiche Layout besitzen und
die selbe Navigations-Struktur aufweisen!" Selbst heute noch gibt es
Professoren der Kommunikationswissenschaften, die dies in ihren
Vorlesungen predigen - und das tatsächlich glauben. Für die Nutzbarkeit
wäre es natürlich ein enormer Fortschritt, wenn man die gesuchten Menü-Punkte
praktisch im Schlaf finden könnte. Doch es benötigt gar keinen
trist-grauen Einheitsbrei - es würde genügen, wenn die Maschine wüsste,
welche Infos wo zu finden sind. Stichwort "Semantisches Web": Wenn
jede Webseite "wissen" würde, was inhaltlich auf ihr steht, dann
könnte man eine Homepage oder Suchmaschine gezielt nach Infos fragen
und automatisch die richtigen Seiten präsentiert bekommen. Das W3C
(World Wide Web Consortium) arbeitet daran und hält viele technische
Infos zu dem Thema bereit.
Ein erster Schritt in Richtung Semantisches Web ist RSS ("Really
Simple Syndication", siehe auch unten, Lexikon): Das Format, das auf
der Beschreibungssprache XML aufbaut, wird genutzt um Nachrichten zu
verteilen - neudeutsch: um sie zu syndicaten. Hierbei unterscheidet
sich RSS allerdings grundlegend von der simplen Verlinkung zweier Webseiten:
Ein Computer kann "verstehen", um welche Objekte es sich in
einer RSS-Datei handelt und kann sie entsprechend automatisch in eine
bestehende Homepage integrieren. Von der Syndication per RSS profitieren
somit beide Seiten - Content-Anbieter sowie Wiederverwerter
(z.B. Nutzer, die Nachrichten-Ticker auf ihrer Privat-Homepage oder
Weblog anbieten wollen). Die Funktionsweise ist dabei relativ
unaufwendig:
Ein Anbieter, beispielsweise ein News-Portal, erstellt eine
RSS-Beschreibungsdatei. In dieser stehen jeweils die aktuellen Headlines
sowie die entsprechenden Links zur kompletten Story. Damit das Ganze
automatisch ausgelesen werden kann, werden die Objekte nach RSS-Standard
mit XML-Tags umfasst, die z.B. festlegen, was eine Überschrift
ist, was der dazugehörige Link, usw. Diese Datei kann dann von
anderen Homepages abgegriffen werden. Meist reicht es schon, per
Copy&Paste einige vorgegebene Zeilen an Code in die eigene Homepage zu
integrieren, damit die Headlines des News-Portals angezeigt werden
(ein gutes Beispiel bietet ORF.at). Doch RSS kann noch viel mehr: Wer
etwas Programmierarbeit nicht scheut, kann ein eigenes Layout definieren
und Attribute wie Schriftfarbe oder -größe festlegen und so den
Content nahtlos in das Design der eigenen Homepage integrieren.
Ist ein RSS-Feed erst einmal in die eigene Seite eingebaut, muss sich
der Homepage-Betreiber auch nicht mehr um eine Aktualisierung der
Nachrichten kümmern, schließlich werden die RSS-Informationen bei
jedem Homepage-Aufruf direkt und aktuell von dem News-Portal gezogen.
Der Vorteil für das News-Portal liegt nun darin, dass die Headlines
natürlich auf den entsprechenden Beitrag auf dem eigenen Portal
verlinken. Somit profitieren beide Seiten: Das News-Portal bekommt mehr
Traffic und die Homepage-Betreiber bekommen kostenlosen, aktuellen
Content, den sie in das eigene Homepage-Design einarbeiten können.
Das Angebot an RSS-Feeds ist mittlerweile ungeheuer groß - die meisten
großen und viele kleinere Nachrichten-Portale bieten ihre Headlines
inzwischen bereits kostenlos zur Syndication. Alleine das RSS-Portal
NewsIsFree.com stellt RSS-Feeds aus 5.000 Nachrichtenquellen weltweit
zur Verfügung, darunter auch deutschsprachige, von A wie Abendblatt
bis Z wie ZDF.
Doch nicht nur Webseiten-Betreiber, auch Nachrichten-Junkies kommen
mit den RSS-Feeds voll auf ihre Kosten: Mit Newsfeed-Readern wie z.B.
FeedReader oder NewsDesk (siehe unten, Software-Tipp) lässt sich ein
persönliches Bouquet an News-Feeds zusammenstellen, das Programm zeigt
dann in einem PopUp-Fenster an, wenn neue Nachrichten veröffentlich
wurden. Besonders komfortabel daran: Da in dem Programm lediglich die
Headlines angezeigt werden, bleibt der Anwender von störender Werbung
verschont - erst wenn eine Meldung angeklickt wird, ist man wieder
im blinkenden und animierten World Wide Web. [ts]
++ Infos zu RSS:
++ Gutes Beispiel für die Integration von RSS-Feeds: Ein und die selbe
Homepage, jeweils mit einem anderen News-Bereich (der entsprechende
RSS-Feed wird beim Seitenaufruf über die "file"-Variable übergeben)
++ Portale mit RSS-Feeds:
++ Software zum RSS-Nachrichten-Lesen:
++ auch für Mac OS X als Dockling (Progrämmchen im Dock):
++ Das Semantische Web - die Idee:
Am kommenden Montag startet die vierte Runde von Big Brother auf RTL
II. Bis jetzt ist auf der offiziellen Internetseite bigbrother.de
jedoch noch nicht viel zu sehen: Lediglich der große Schriftzug "BB4
kommt" samt eingeblendetem Countdown-Zähler leuchtet dem Besucher auf
der schwarzen Webpage entgegen. Doch nicht mehr lange - und die einstmals
kultige Containershow versucht zum vierten Mal, Zuschauer vor den
Fernsehbildschirm und den PC-Screen zu locken. Während RTL II, dort
wird "The Battle" ab Montag täglich ausgestrahlt, mit den Infos über
die vierte Staffel immer noch hinter dem Berg hält, sind im Internet
bereits alle spannenden Details zu erfahren.
Allen voran findet man natürlich in der Online-Ausgabe der Bild-Zeitung
alle intimen Details: Neben geheimen Sex-Verträgen outet Bild-Online
auch Ex-Eisprinzesschen Tanja Szewczenko und BroSis-Sänger
Giovanni als zukünftige Container-Promis. Und auch T-Online mutmaßt,
dass die vierte Staffel hart wie noch nie wird: Die Kandidaten werden
durch lustige Mutproben wie Spinnen-Essen in zwei Teams aufgeteilt.
Vier dürfen dann im Luxus schwelgen, in Designer-Betten kuscheln und
im Whirlpool plantschen, auf die Loser-Truppe wartet lediglich ein
Strohlager mit Kohle-Ofen.
Während man auch kurz vor dem Start der vierten Containerstaffel (als
Bleibe dient übrigens das Big-Diet-Haus) von dem sonst üblichen Medienrummel
relativ unbehelligt blieb, müssen sich Big-Brother-Hasser in
den kommenden 99 Tagen nicht nur von RTL II, sondern auch von Tele 5
und MTV2 fernhalten: Dort wird der Spaß nämlich auch noch übertragen.
Und natürlich im Internet: Gemeinsam mit Tiscali streamt Endemol die
Show live ins Netz. Diesmal allerdings nur gegen Bezahlung.
Ob es bei Big Brother 4 allerdings wirklich so hart zur Sache geht,
wie es sich die Produzenten erhoffen, steht in den Sternen. Allerdings
hat Tiscali schon einmal vorgesorgt: Tippt man auf der Tiscali-Homepage
in die Suchmaschine "Big Brother" ein, muss erst einmal bestätigt
werden, dass der Info-Suchende auch über 18 Jahre alt ist - und
flutsch, schon wird man weitergeleitet zu so netten Seiten wie
eroslifestyle.de und wobz.de/erotik. Dann ist ja alles klar. [nr]
++ Die offizielle Homepage:
++ All over the World: Alle Big Brother-Shows
++ RTL 2 verrät noch fast nichts:
++ Oh lala - geheime Sexverträge:
++ Die Regeln:
++ Tiscali streamt:
Online-Jobbörsen liegen total im Trend und sind - zumindest für Jobsuchende
- eine total praktische Angelegenheit. Für Arbeitgeber kommt
der Spaß allerdings ziemlich teuer. Ein Premium-Paket bei stepstone.de
kann ein Unternehmen beispielsweise schon mal eben stolze 3.730 Euro
kosten. 27 deutsche Großunternehmen, darunter Audi, BASF, Bertelsmann
und die Deutsche Telekom, haben deshalb jetzt kurzerhand eine eigene
Jobbörse ins Internet gestellt. Unter JobStairs.de können Arbeitsuchende
künftig gezielt nach freien Stellen suchen.
Derzeit ist das Angebot, mit rund 2.000 freien Stellen, vergleichsweise
klein - allerdings wurde das Portal auch erst am Donnerstag
offiziell gelauncht. Was nicht ist, kann also noch werden. Im Programm
des Portals findet sich indes vom Studentenjob über Praktikumsplätze
bis hin zur Führungsposition alles. Die Stellenangebote führen direkt
zu den Bewerbungsformularen des jeweiligen Unternehmens. Sollte nichts
passendes dabei sein, besteht auch hier die Möglichkeit, ein Profil anzulegen
und sich per eMail über neue Angebote informieren zu lassen.
Monster.de, Stepstone.de und all den anderen wird mit dem Start des
neuen Portals vermutlich ein klein wenig übel geworden sein. Wenn es
hart auf hart kommt und sich noch einige Unternehmen am hauseigenen
eRecruiting-Konzept beteiligen, könnte das für einige der Online-Jobbörsen
das Aus bedeuten. Auch so manches Printmedium wird sich bei
dem Gedanken an die kommenden Samstagsausgaben wohl über die Eigeninitiative
der Unternehmen nur wenig freuen. [ag]
Seine Sonnenblumen-Bilder und der lässige Pinselstrich machten ihn
berühmt. Allerdings erst lange nach seinem Tod - zu Lebzeiten galt
Vincent van Gogh eher als umstritten. Seine strichhafte Maltechnik war
den Kunstkritikern der damaligen Zeit zu eigenwillig - Rückhalt fand
er nur bei einigen wenigen Kunstkollegen, die in ihm den Wegbereiter
des Expressionismus sahen. Anlässlich seines 150jährigen Geburtstags
kommenden Sonntag lohnt sich auch für Nicht-Kunst-Kenner ein Blick auf
die wohl größte van-Gogh-Internet-Gallerie, die es derzeit gibt. Der
Kanadier David Brooks hat es sich in den vergangenen sieben Jahren zur
Aufgabe gemacht, alle Werke, Briefe und Infos über den niederländischen Maler zu sammeln.
Auch wenn vangoghgallery.com anders wie die meisten Kunst-Homepages
nicht gerade durch schönes Design besticht, die Masse an Infos ist
einfach überwältigend. Geordnet nach Schaffensperioden und Themen
finden sich alle 870 Gemälde und 1.037 Zeichnungen, die van Gogh
hinterlassen hat. Natürlich samt Quellenangabe, wo die Originale
derzeit zu bestaunen sind und in allen gängigen Sprachen. Und auch für
die "Klatsch und Tratsch"-Gemeinde ist genügend Lesestoff geboten:
Denn selbstverständlich wird auch die Geschichte mit dem Ohrläppchen,
das sich der Künstler in geistiger Umnachtung abgeschnitten und einer
Prostituierten geschenkt haben soll, ausführlich erläutert. [nr]
Natürlich ist der Mond der Mond, aber könnte der leuchtende Kreis am
Himmel nicht auch ein Loch oder eine Seifenblase sein? Auf der Website
des japanischen Unternehmens "Trygroup", willing-to-try.com, kann
jeder das "was-wäre-wenn" einfach ausprobieren. Eigentlich für Kinder
gedacht, zieht die interaktive Flashanimation Erwachsende mindestens
genauso in ihren Bann.
Entscheidet man sich beispielsweise den Mond heute mal zur Seifenblase
zur erklären und klickt das entsprechende Wort "Bubble" an, erscheint
ein Männchen, das eifrig Seifenblasen pustet und diese anschließend
auch gleich zerplatzen lässt. Aus jeder der zerplatzen Blasen entspringt
ein Buchstabe, um genauer zu sein, ein Vokal. Nachdem der
Spieler die Vokale nach Belieben mit drag-and-drop verschoben hat,
fängt das Männchen auch schon wieder mit der Seifenblasen-Produktion
an. Trifft eine der Blasen auf einen Buchstaben wird der "vorgelesen" -
allerdings natürlich auf Englisch.
Die Seifenblasen-Möglichkeit ist nur ein Beispiel für die zahlreichen
Wege, die Welt einfach mal "umzudrehen". Schließlich könnte ein
einfacher Strich auch ein Spiegel oder ein Baum sein! Wer gewillt ist
zu probieren, wird seine Freude daran haben! Prädikat: äußerst
phantasievoll und pädagogisch absolut wertvoll! [ag]
News-Junkies müssen nicht unzählige, mit Werbebannern zugepflasterten
Nachrichtenportale abgrasen, um up-to-date zu bleiben - den "Umweg"
über das World Wide Web lässt sich in den meisten Fällen vermeiden.
Beispielsweise mit der Freeware "NewsDesk": Mit diesem Programm kann
man Nachrichten zu allen erdenklichen Themen verwalten und lesen.
Strukturiert sind die Meldungen übersichtlich nach Thematik und
Quelle. Der Benutzer muss lediglich festlegen, welche der Kanäle für
ihn persönlich interessieren und wie häufig NewsDesk die Meldungen
aktualisieren soll.
Standardmäßig voreingestellt sind bekannte Nachrichtenquellen wie z.B.
CNN, BBC und AP. Zu empfehlen ist eine kurze Registrierung beim
"NewsIsFree"-Dienst, der den Zugriff auf derzeit mehr als 5.000
solcher Nachrichtenseiten ermöglicht. Für einen Monat kann dieser
Dienst kostenlos getestet werden, anschließend fällt eine Gebühr von
20 Euro pro Jahr an, die durchaus annehmbar ist. Über NewsIsFree
bekommt man dann auch Zugriff auf zahlreiche deutschsprachige
Nachrichtenquellen wie ARD, FAZ, Handelsblatt und weitere.
Nachdem das Programm die gewünschten Schlagzeilen aus dem Netz geladen
hat, werden diese in den einzelnen Nachrichtenrubriken aufgelistet.
Wird eine Schlagzeile angeklickt, wird in den meisten Kanälen eine
kurze Zusammenfassung des Nachrichtentextes eingeblendet. Ein Doppelklick
auf die Schlagzeile öffnet dann die komplette Nachrichtenseite.
Auch dies erfolgt innerhalb der NewsDesk-Oberfläche ohne ein separates
Browser-Fenster.
Mit diesen Funktionen ist NewsDesk perfekt für alle Internetbenutzer
geeignet, die sich regelmäßig über das Internet auf dem Laufenden
halten. Der große Vorteil besteht darin, dass man in einer Programmoberfläche
Zugriff auf unzähligen Nachrichtenseiten bekommt und genau
filtern kann, welche Themen dem Benutzer angezeigt werden sollen. [st]
Welch eine Freude. Das was Eduard Zimmermann mehrere Millionen Jahre
in Deutsche Wohnzimmer transportierte, findet nun auch Einzug ins
Internet: Real-Action für zu Hause. Die Aktenzeichen-XY-Version für
das Netz setzt sogar noch eins drauf, hier werden nämlich Verbrechen
keinesfalls mit schlechten Schauspielern nachgestellt, sondern in der
ungeschnittenen Originalfassung ausgestrahlt: Das BKA fahndet multimedial
- und jeder darf mitmachen.
Innenminister Otto Schily ist begeistert: "Das ist moderne Polizeiarbeit",
schwärmt Deutschlands größter Sicherheitsfan. Nun gut. Die
Anzahl potenzieller Privat-Ermittler vergrößert sich natürlich durch
den virtuellen Schachzug der Polizei. Allerdings ist fraglich, wie
viele deutsche Internetnutzer scharf auf unscharfe Einbruch-Filmchen
sind.
Noch ist auf bka.de kein Stream zu sehen, außer ein paar Fahnungsbildern
finden aufklärungshungrige Internetnutzer nichts wirklich
Multimediales vor. Vielleicht muss sich das BKA derzeit auch noch ganz
auf die Tests für die SMS-Fahnung konzentrieren. Dabei setzt die Polizei
allerdings nur auf bestimmte Personen, "die sich berufsbedingt im
öffentlichen Raum bewegen", wie etwa "Mitarbeiter des Personen-Nahverkehrs,
Taxi- und Busfahrer sowie städtische Hilfspolizeibeamte". Die
auserwählten Helfer erhalten im Falle eines Falles beispielsweise per
SMS die Beschreibung eines flüchtigen Bankräubers und sollten sich
dann eifrig umsehen.
Und alle, die sich nicht städtische Hilfspolizeibeamte nennen dürfen,
müssen sich eben einstweilen noch ein wenig mit Aktenzeichen XY
begnügen. [ag]
Nein, nicht nur Deutschland sucht(e) den Superstar (Gewinner Alexander
ist mal schnell mit seiner Debüt-Single "Take Me Tonight" auf Platz
Eins der Charts gesprungen...), auch die Kiche ist auf der Suche nach
einem Superstar: Wer wird Internet-Heiliger? Wenn es nach dem Papst
höchstpersönlich gehen würde, wäre längst der Heilige Sankt Isidor von
Sevilla als Schutzpatron des World Wide Webs "vereidigt" worden. Denn
schließlich habe er im 6. Jahrhundert ein Wörterbuch in 20 Bänden verfasst
hat, dessen Inhalte durch eine baumartige Struktur erschlossen
werden konnten - wie das Internet eben auch. Doch da auch bei der Wahl
des Internetheiligen Demokratie herrschen soll, muss sich das Kirchenoberhaupt
nun damit abfinden, dass es sein Favorit nicht einmal in die
Endrunde der letzten sechs geschafft hat. Noch bis Ostern können alle
Internetnutzer unter santiebeati.it für ihren Internetheiligen abstimmen.
Initiator dieser Befragung ist Francesco Diani, der Internet-Experten
der italienischen Bischofskonferenz. Allerdings existiert die Seite,
und somit auch die Abstimmung, nur auf italienisch - die angebotene
Englisch-Übersetzung von Google ist keinesfalls zu empfehlen, schließlich
wird aus San Giovanni Bosco einfach mal Saint Giovanni Forest.
Deshalb hier nun eine Kurzübersicht der letzten sechs Kandidaten:
++ Der heilige Alfons von Liguori aus Neapel, der seinen Anwaltsberuf
im 18. Jahrhundert aufgab, um sich künftig als Priester für Kinder und
Notleidende einzusetzen und den Orden der Redemptoristen gründete.
++ Die heilige Klara von Assisi, die bereits wegen ihrer Begabung,
Dinge vorherzusehen, als Schutzpatronin für das Fernsehen gilt.
++ Der Erzengel Gabriel aus dem Alten Testament, der bereits als
Schutzpatron für Radio und Nachrichtendienste fungiert und einem der
drei Vatikanserver seinen Namen gibt.
++ Giacomo Alberione, der 1914 in der norditalienischen Stadt Alba die
St. Paulus Gesellschaft gründete, um mit modernen Mittel der Kommunikation
das Evangelium zu verkünden. Ihm sprechen Experten die Position
nicht zuletzt wegen seines Wirkungsbereichs zu: Schließlich ist das
Apostolat der Pauliner mittlerweile in 28 Ländern der Erde tätig und
umfasst mehrere Verlage, Rundfunkanstalten und Multimedia-Produktionen.
++ Giovanni Bosco, der sich als "Don Bosco" im 19. Jahrhundert in
Turin um verwahrloste Jugendliche gekümmert hat, Schulen und Ausbildungsstätten
geschaffen hat und Sonderrechte für inhaftierte Kinder
erkämpft hat.
++ Und last but not least findet sich auch en Deutscher unter den
möglichen zukünftigen Internetheiligen: Der deutsche Franziskaner-Pater
Maximilian Kolbe, der in Auschwitz von den Nazis ermordet und
seinen Glauben nicht nur mit zahlreichen publizistischen Werken verbreitete,
sondern erstmals auch den Amateurfunk als Verständigungsmittel
für sich entdeckte.
Bislang sind mehr als 48.000 Stimmen eingegangen - auf Platz Eins
liegt ganz knapp vor Giovanni Bosco "Medien-Guru" Giacomo Alberione.
Äußerst aufschlussreich ist auch ein Klick auf die bereits vergangenen
Ausscheidungen: Bereits in der ersten Phase wurde Papst-Favorit Isidor
von Sevilla herausgewählt - ebenso wie der amtierende spanische Internet-Patron,
der Priester San Pedro Regalado. [nr]
++ Direkt zur Wahl:
++ Kandidat 1: Alfonso Maria de Liguori
++ Kandidat 2: Klara von Assisi
++ Kandidat 3: Erzengel Gabriel
++ Kandidat 4: Giacomo Alberione
++ Kandidat 5: San Giovanni Bosco
++ Kandidat 6: Maximilian Kolbe
++ Die Spanier haben bereits ihren Internetpatron:
++ Bereits ausgeschieden: Papst-Favorit Isidor von Sevilla:
++ FRANKREICH: In wieweit sich Frankreichs Staatsdiener wirklich mit
dem Computer und dem Internet auskennen, das will der französische
Premierminister Jean-Pierre Raffarin jetzt endlich ganz genau wissen.
Er hat nun ein eigenes Internetportal vorgestellt, mit dem die Beamten
ihre IT-Kenntnisse überprüfen sollen. Mit Fragebogen und Tests wird
das Wissen in insgesamt 13 Kapiteln abgefragt - die Bandbreite reicht
von PC-Grundwissen bis hin zur elektronischen Administration. Je nachdem
wie die französischen Beamten abschneiden, wird ihnen im Anschluss
an den Test eine Liste mit Weiterbildungsangeboten gemailt.
* http://www.defi.fonction-publique.gouv.fr
++ GROSSBRITANNIEN: Um den Kunden den best möglichen Service zu
bieten, setzt das britische Taxi-Unternehmen Zingo künftig auf GPS und
Location Based Services. Ruft der Fahrgast die Zingo-Zentrale mit dem
Handy an, wird per GPS sein Standort ermittelt. Das neue System soll
insbesondere lästige Wartezeiten verhindern: Verständigt wird immer
nur der Taxifahrer, der sich seinem "Opfer" am nächsten befindet.
++ SPANIEN: In Spanien hat vergangene Woche die erste gültige Online-Wahl
stattgefunden. Die 15.000 Bewohner einer kleinen Stadt im Norden
Madrids sollten ausschließlich online abstimmen, wann in diesem Jahr
das Wallfahrtsfest zu Ehren der heiligen Jungfrau stattfinden solle.
Die Authentifizierung der Wahl-Stimme erfolgte über die Personalausweisnummer
und einen speziellen Code, der jedem Bürger einzeln ausgehändigt wurde.
Um Bewohner ohne PC nicht aus zu schließen, wurden
insgesamt 15 öffentliche Terminals in der Stadt aufgestellt. Trotz
diesen hohen Aufwands war die Resonanz alles andere als überwältigend:
Gerade einmal 1.000 der 15.000 Bürger gaben ihr Stimme ab. [nr]
Nach Schätzung der Uni Freiburg leben derzeit rund 6,3748 Milliarden
Menschen auf der Welt. Und laut Nielsen Netratings haben bald 600
Millionen von diesen Erdenbürgern Zugang zum Internet.
Obwohl sich diesbezüglich in den reichen Industrieländern bereits
gewisse Sättigungstendenzen erkennen lassen, bekommt die Online-Weltgemeinschaft
nach wie vor ständig neue Mitglieder. Allein im
letzten Quartal 2002 ist die Zahl der Internet-Nutzer weltweit von
563 auf 580 Millionen Menschen angewachsen.
Deutschland kann sich diesbezüglich glücklich schätzen. Unsere
schöne Heimat nimmt in der Reihe der Länder mit der höchsten Zahl
der Home-User den Platz Eins ein. Dicht gefolgt von Großbritannien und
Italien. Bis Ende letzten Jahres hatten bereits 35,6 Millionen
Deutsche, 29 Millionen Briten und 22,7 Millionen Italiener Zugang
zum Internet. [ag]
++ "Menschenzähler" der Uni Freiburg
++ Web-Statistik von Nielsen Netratings
Und es gibt sie doch: Internet-Flatrates für den ISDN-Anschluss. Zwar
nicht von der Deutschen Telekom und leider schon überhaupt nicht
bundesweit. Wechselt man jedoch zu einem alternativen Anbieter, dann
kann man auch rund um die Uhr surfen, ohne gleich einem teuren DSL-Anschluss nutzen zu müssen.
Größter Konkurrent bei den Privatkunden-Telefonanschlüssen ist Arcor:
Einen Arcor ISDN-Anschluss gibt es ab 19,95 Euro im Monat, die Flatrate
gibt es für 24,95 Euro monatlich dazu. Bei den nur regional auftretenden
Anbietern ist das Feld durchwachsener, jedoch kostet hier
eine Flatrate 25 Euro aufwärts: Bei M"net (München und Umgebung) macht
sie 24,90 Euro, den ISDN-Anschluss gibt es ab 20,40 Euro. Sehr interessant
ist auch Tropolys: Zu diesem Verbund zählen viele Anbieter aus
dem Westen und Osten Deutschlands, die meist ISDN-Anschlüsse für 19,90
Euro und passende Flatrates für 24,90 Euro anbieten.
Bei Berlin-WEB kostet die Flatrate 25,05 Euro zum 29,99 Euro teuren
ISDN-Anschluss, und im Norden Deutschlands können EWE-TEL-Kunden eine
Flatrate für 34,99 Euro zum 22 Euro teuren ISDN-Anschluss nutzen.
HanseNet (Hamburg) verlangt 29,90 Euro für die Flatrate, der ISDN-Anschluss
gehört dafür mit 19,90 Euro zu den günstigeren Angeboten.
Wer weiter sucht, findet zumindest in den größeren Städten Deutschlands
mindestens einen City-Carrier, der auch eine Flatrate für ca.
30 Euro im Programm hat.
Fazit: In den "Metropolen" Deutschlands fällt es nicht schwer, zum
monatlichen Pauschalpreis im Internet zu surfen - sofern man bereit
ist, mit dem Anschluss zu einem alternativen Anbieter zu wechseln.
Preislich kostet eine ISDN-Flatrate (ohne Telefonanschluss) rund 25
bis 30 Euro - inzwischen eine Alternative zum DSL-Anschluss. [ts]
++ Arcor:
++ M"net:
++ Viele Anbieter unter einem Dach: Tropolys
++ BerlinWEB:
++ EWE TEL:
++ HanseNet:
Der Providerkostentest-Index: 1,39 ct/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks10. Veranstaltungstipp: .hist 2003 - Geschichte und Medien, 09.-11.04.".hist 2003: Geschichte und neue Medien" - so lautet der Titel der Tagung des Kooperationsverbundes Clio-online an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Experten aus der Geschichtswissenschaft, aus Bibliotheken, Archiven und Museen treffen sich vom 09. bis zum 11. April in Berlin, um zu diskutieren, wie die neuen Medien den Arbeitsalltag von Historikern verändern. Wie kann das Internet als Instrument für die historische Forschung und Wissensvermittlung genutzt werden? In zahlreichen Workshops und diversen Foren soll diese Frage geklärt werden. [ag]
11. Live-Streamtipp: Wahl der Miss Austria 2003, Samstag 29.03., 19:30
12. Buchtipp der Woche: XML | XSL für professionelle Einsteiger
13. Lexikon: RSS
14. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
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