Und da waren es nur noch sechs...! Je schneller sich RTLs Musik-Casting-Show
"Deutschland sucht den Superstar" dem Ende neigt, desto
größere Kreise zieht das allsamstägliche Teenie-Gesangs-Spektakel.
Fast täglich prangen nun frische Schlagzeilen über die zukünftigen
Musiksterne auf den Titelblättern der Boulevard-Presse, die Magazinsendungen
im TV reißen sich um Enthüllungs- und Homestorys und selbst
im Radio vergeht keine Stunde, in der "der Bohlen-Song" nicht rauf
und runter gespielt wird. Viva.tv hat mittlerweile reagiert und das
Video kostenlos ins Web gestellt.
Selbstverständlich geht es auch im Internet heiß her - zumindest seit
Latino-Schönling Daniel L. vergangenen Samstag seinen Koffer packen
und die "Deutschland sucht den Superstar"-WG in Köln verlassen musste.
In den unzähligen Foren - besonders beliebt bei pubertierenden Girls
sind die DSDS-Foren bei Bravo.de oder natürlich RTL.de - liefern sich
die Fans des brasilianischen Machos mit Anhängern des "durchgeknallten
Bayern" heiße Wortgefechte. Schließlich ging es in der vierten Mottoshow
bei beiden um die Wurst.
Was die derzeitige Medienpräsenz online wie offline angeht, hat momentan
jedoch der brasilianische Macho die Nase vorn. Ob das mitreißende
Drama um Daniels dreimonatige Scheinehe, bis hin zu der plötzlichen
Love-Story mit DSDS-Konkurrentin Juliette oder einem verschwiegenen
Plattenvertrag mit Frank Farian - jeden Tag findet die Klatsch- und
Tratschgemeinde auf bild.de ein neues Highlight. Seine Fans im Internet
halten ihm trotz harter Anschuldigungen fanatisch die Treue: Kein
"Superstar" hat mittlerweile so viele Fan-Pages wie die Ricky-Martin-Kopie
aus Schloß-Holte - und dort werden die Seitensprünge und Ungereimtheiten
hartnäckig verteidigt.
Dicht gefolgt - wie könnte es anders sein - von Daniel K., dem umstrittenen
Blödelbarden aus dem Bayernland, der durch seine herzigen
und ausgefallenen Auftritte die Herzen einiger Zuseher im Sturm erobert
hat. Man liebt ihn oder man hasst ihn, so könnte man die zahlreichen
Threads auf allen DSDS-Webpages wohl am ehesten zusammen
fassen. In jedem Fall lohnenswert ist ein Blick auf eggenfelden.de.
Der Heimatort veröffentlicht regelmäßig sämtliche Links zu neuen
Daniel-Fanpages. Und selbst auf der Anti-Daniel-Seite nichtdaniel.de.vu
finden sich mittlerweile mehr Pro-Daniel-Beiträge als
von den Machern geplant. Jedoch ist Vorsicht geboten: Da die meisten
privaten Fanpages bei dem Free-Webspace-Anbieter denicvu eingetragen
sind, ploppen pro Besuch mehrere lästige Werbebanner auf.
Wer sich auf neutrale Art und Weise über das Fortschreiten der
zukünftigen Superstars informieren will, ist auf der offiziellen
RTL-Page deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de am besten aufgehoben. Dort
kann man sich neben sämtlichen Videos der vergangenen Mottoshows -
seit heute übrigens kostenpflichtig - auch Kurz-Interviews ansehen,
die Kommentare der Jury nachlesen oder sich alle Songs der Interpreten
als Klingelton aufs Handy laden. Natürlich gibt es auch alle Infos zum
neuen DSDS-Magazin-Heft zur Show, mit dem RTL über das Telefon-Voting
hinaus noch einmal richtig dick Geld verdienen will. Und bei
Booxtra.de kann man mittlerweile nicht nur die CD kaufen, sondern auch
gleich noch das Buch zur Serie bestellen.
Dass "Deutschland sucht den Superstar" hierzulande der volle Erfolg
wird, stand übrigens bereits von Anfang an fest. Schließlich ist
Deutschland nicht das erste Land, in dem sich mehrere zigtausend
Jugendliche um einen Plattenvertrag prügeln. American Idol in den USA,
Pop-Idol in Großbritannien - die dortigen Einschaltquoten sprachen für
sich. In Polen brach sogar regelrecht das Telefonnetz zusammen, als
mehrere hunderttausend Fans gleichzeitig die kleine Alicja zur Siegerin
küren wollten.
Und wenn man eins und eins zusammenzählt und davon ausgeht, dass nur
die Hälfte der durchschnittlich acht bis neun Millionen Zuschauer 49
Cent pro Mottoshow in "ihren Liebling" investiert, stellt sich die
Frage, wann Fortsetzungen wie "Deutschland sucht den Megastar" oder
"Deutschland sucht den Hyperstar" das Samstag-Abend-Programm füllen
werden.
[nr]
++ Die offizielle Seite von RTL mit allen Videos und Infos rund um die
Jury und die Kandidaten:
++ Das RTL-Fan-Forum:
++ Samstag ist nicht genug: Jeden Montag auf Vox läuft das DSDS-Magazin:
++ Private Seiten mit jeder Menge News, Links und Foren:
++ Der umstrittene Frauenschwarm Daniel Lopes musste letzten Samstag gehen:
++ Daniel verheimlichte nicht nur seinen Plattenvertrag:
++ Nicht nur Eggenfelden ist stolz auf Crazy-Daniel:
++ ...auch wenn sich manchmal die Geister scheiden:
++ Freiwillig ausgeschieden - Judith:
++ Für Judith kam Nicole:
++ Dieters kleine Strahlemaus: Vanessa
++ Gracia aus Bayern überzeugte bei der Musical-Show:
++ Schumi III, äääh, Alexander lässt Frauenherzen schmelzen:
++ Nektarios:
++ Juliette glänzt nicht nur als Musicaldarstellerin im Delphi Showpalast
++ Starfotos, Silikon-Einlagen oder CDs: eBay im "DSDS"-Fieber
++ Seit Daniel L. draußen ist, zerfleischen sich die Girls in den Foren:
++ "We have a dream" - Der Bohlen-Song als Video:
++ ...oder als Klingelton fürs Handy:
++ Auch T-Online informiert regelmäßig:
++ Sat.1 lässt im Internet täglich voten:
++ Sogar die Schweizer diskutieren mit:
++ Hier müssen die Kandidaten heftige Kritik einstecken:
++ Das Vorbild aus den USA: American Idol
++ Bei Pop-Idol in Großbritannien gewann Will Young, Cousin von Robbie Williams:
++ In Norwegen wird das "Idol" noch gesucht:
++ In Polen brach wegen der zuckersüßen Siegerin Alicja sogar das
Telefonnetz zusammen:
++ Südafrika wählte Hunky Heinz, dessen Single mittlerweile schon
dreifachen Platin-Status hat:
++ Starmania in Österreich sogar jeden Freitag als Livestream im
Internet:
++ Die Moderatoren sind auch im Web nett anzusehen:
++ Nach der CD und der Zeitschrift gibt's jetzt auch schon das
Superstar-Buch:
Eine neue Geste nervt auf Familienfeiern inzwischen fast genauso sehr
wie ständiges Handy-Gebimmel: Als ob es nicht schon genug stören
würde, dauernd fotografiert zu werden - jetzt wird nach der Aufnahme
das Display herumgerissen und die Kamera unter die Nase des 'Opfers'
gedrückt, damit es den Schnappschuss auch gleich begutachten kann.
Denn vorbei sind die Zeiten, in denen man tagelang warten musste, bis
die Fotos betrachtet werden konnten - die Digitalkameras haben sich
nun endlich durchgesetzt. Auch wenn Programme wie Photoshop Album das
Organisieren und Betrachten der Schnappschüsse am Computer um einiges
leichter machen als das Einkleben in Fotoalben - jetzt, besonders nach
Weihnachten, wollen zumindest Oma und Opa die Bilder gefälligst wieder
auf Papier gebannt in der Hand halten können.
Doch das "Entwickeln" der digitalen Erinnerungen ist kein Problem -
praktisch jede Drogeriekette, jeder Elektronikmarkt, jedes Kaufhaus
bietet, im Jahre 2003 angekommen, die Möglichkeit, digitale Bilder als
ganz 'normale' Fotoabzüge entwickeln zu lassen. Das Preisgefälle ist
allerdings noch sehr hoch: Zwischen 9 und 59 Cent rangiert der Preis
für ein 10 mal 15 cm großes Bild in üblicher "Consumer-Qualität". Zwar
unterscheiden sich die Bilder dann auch in Papiersorte, Farbtreue und
Detailreichtum - doch für die Großeltern oder das Fotoalbum dürften
die Unterschiede kaum auffallen.
Unter billige-fotos.de und image-service.de kann man sich die
günstigsten Foto-Entwickler anzeigen lassen. Billige-Fotos.de zeigt
leider nur die dreißig günstigsten Anbieter über eine Suchmaske an,
image-service.de trumpft dagegen mit einer Liste über derzeit 77
Anbieter auf. Momentan am günstigsten ist Müller, hier gibt es das
Bild im Sonderangebot für 9 Cent. Komplett sind allerdings beide
Homepages nicht: Keine von beiden listet das Sonderangebot von Saturn
(dem Foto-Entwicker, der uns spätestens seit dem nNL-Neujahrspranger
bekannt ist) auf: Zwanzig Abzüge für 3 Euro.
Das Entwickeln funktioniert bei allen Anbietern nach dem gleichem
Schema: Die Bilder werden über den Webbrowser oder eine Software
hochgeladen oder direkt an einer Order-Station im Laden eingespielt
- rund 3 bis 5 Tage später können die Bilder dann vor Ort abgeholt
oder per Post zugestellt werden. Vorteil für eCommerce-Verweigerer:
Wer will, kann selbst ohne Computer, Internet und Kreditkarte Digitalfotos
entwickeln lassen. Spätestens zu Weihnachten 2004 darf dann also
gelacht werden - über die letzten armen Verwandten, die noch immer mit
analogen Kameras knipsen und dann damit argumentieren, dass sie eben
Fotos auf Papier bevorzugen.
[ts]
++ Verzeichnis aller 'Entwicklungshelfer':
++ Nicht der günstigste, aber qualitativ unser Favorit: Colormailer.de
++ Colormailer-Promotion-Codes (gültig bis 15.2.03); bei der Bestellung ins entsprechende Feld eingeben:
++ Müller mit 9-Cent-Aktion (sonst 18 Cent):
++ Falls die nächste Müller-Filiale zu weit weg ist - der dm-Markt als
Alternative:
++ Trendgespräch vor exakt einem Jahr: Patrick Palombo von Pixelnet
++ Bald für Windows zu haben: Adobe Photoshop Album
++ Der GraphicConverter ist das Standardprogramm auf dem Mac:
++ iPhoto 2 mit mehr Möglichkeiten zur Bildbearbeitung und Darstellung
++ Noch keine Digitalkamera?
Wussten Sie, dass das Schicksal von Michels Brüsten allein in ihren
Händen liegt? Michel (sprich: Michelle) ist eine 23jährige Amerikanerin,
die das Internet als große Sammelbüchse nutzt, um sich die
heißersehnten Silikoneinlagen zu finanzieren. Ihre Website trägt
bezeichnender Weise den hübschen Namen "Giveboobs.com", und wer geben
will, der gibt - alles ganz und gar freiwillig. Und das Konzept geht
auf, von den benötigten 4.500 Dollar hat Michel in knapp zwei Monaten
1.879 Dollar eingespielt.
Neu ist die Internet-Schnorrerei allerdings nicht, nur wollte noch nie
eine(r) neue Brüste, dafür Häuser, Autos, College-Ausbildungen, Umzüge,
Hundefutter oder einfach die Schulden von exzessiven Shopping-Touren
abstottern. So wie Karyn Bosnak. Karyn, so könnte man sagen,
hat den Stein ins Rollen gebracht. Als bisher wohl erfolgreichste
Cyber-Schnorrerin wurde die 29-jährige New Yorkerin mit ihrer Website
savekaryn.com berühmt. 20.000 Dollar Shopping-Schulden konnte Karyn
dank der hilfsbereiten Internet-Gemeinde abbezahlen. Inzwischen bittet
sie, doch bitte kein Geld mehr zu schicken, sondern lieber ein wenig
in ihrem Savekaryn-Merchandising-Shop zu stöbern. Volltreffer!
Die Seiten auf denen online geschnorrt wird, wachsen entsprechend
stetig an. Im Internet für persönliche Zwecke Geld zu sammeln, liegt
offenbar voll im Trend. Spendenwillige User werden sich bei der großen
Auswahl mittlerweile richtig schwer tun - die Brüste für Michel oder
doch lieber Pamelas Umzug nach Maine sponsorn?
[ag]
++ Brüste für Michel
++ Pamela zieht's nach Maine - mit Online-Kohle
++ Schulden weg: Karyn hat's dank Internet geschafft
++ Blöder Ex! Suzanne - sie war jung und brauchte das Geld
++ Penny noch ohne Ex - sie braucht Geld, um ihren Mann zu verlassen
++ Chris braucht mal eben 23.000 Dollar, sonst ist sein Haus weg
++ Jennifer braucht Geld, weil sie krank und deswegen pleite ist
++ Taxi zu schnell: Auch Rob muss eine Arztrechnung bezahlen
++ 20.777 Dollar braucht Maria - Familienleben ist teuer
++ Ein neues Auto für Devin - bescheidene 15.000 Dollar gesucht
++ Vorbild Karyn: Nick schnorrt für eine College-Ausbildung
++ Auch Michele hätte gerne einen kleinen Zuschuß für das Studium
++ 30.000 Dollar für Lisa - leider im Kaufwahn vershoppt
++ Bescheidener Morty sucht 1 Mio. Dollar um seine Firma zu retten
Geben Sie niemals - niemals! - vertrauliche Informationen auf einer
Ihnen unbekannten Webseite ein! Das kann man noch so oft wiederholen,
und dennoch halten sich viele Websurfer nicht an diese goldene Regel.
Ein gutes Beispiel ist die Homepage angehrn.com, auf der man ein
Online-Formular mit einem "Liebestest" findet.
Die private Homepage kann sich derzeit vor Seitenzugriffen nicht
retten. Nicht, weil der Online-Test so gut funktionieren würde, aber
der Link verbreitet sich per Mundpropaganda dennoch wie ein Lauffeuer.
Bei dem Liebestest handelt es sich nämlich um einen Spaß: Nachdem eine
Menge intime Fragen beantwortet wurden, gibt es keine Auswertung;
statt dessen gehen sämtliche beantworteten Fragen an die Person, von
der man den Link zugeschickt bekommen hat.
Würden Sie jetzt beispielsweise den unten angegebenen Link zum Liebestest
anwählen und dort alles ausfüllen, dann würden die Antworten
direkt an die netNewsLetter-Redaktion geschickt werden. Also füllen
Sie das Formular besser nicht wahrheitsgemäß aus! Statt dessen können
Sie Ihren eigenen Link generieren und dann an Freunde schicken. Aber
denken Sie daran: Schicken Sie den so erstellten Link nur an wirklich
gute Freunde, die auch Spaß verstehen können - sonst könnte es bald
aus sein mit der Freundschaft!
[ts]
++ So sieht der "Liebestest" aus (wenn Sie ihn ausfüllen, ginge dieser an Redaktion@netNewsLetter.de):
++ Hier können Sie einen eigenen "Liebestest" generieren:
Im Herzen Österreichs, in der Steiermark, steppt diese Woche der Bär.
Die FIS-Snowboard-Weltmeisterschaft wird am - den Meisten völlig
unbekannten - Kreischberg ausgetragen. Im Internet findet der
Snowboardfreak alle Informationen zu den Rennen, den Fahrern und den
Abläufen.
Freilich ist es keine Besonderheit, dass die offizielle Webseite zur
WM entsprechende Nachrichten- und Ergebnisdienste liefert, auch der
Eventkalender muss eine Selbstverständlichkeit sein. Das besondere im
Vorfeld der WM 2003 waren allerdings die unglaublich guten Werbespots,
die leider nur im österreichischen Fernsehen liefen, jetzt aber auch
Online zu finden sind.
Der alte Mann, der die Treppen zur Murauer Kirche hinunterstürzt,
fällt nicht aus Versehen, sondern weil er einen "fetten" three-sixty
(360 Grad Sprung) üben will. Die vier Damen, die zum Abendmahl aus den
Kirchenbänken springen, haben das wohl beim Start eines Snowboardcross
gelernt und der Schnitzer Sepp Steidl, der kurzerhand seine soeben
angefertigte Tabakpfeife in zwei Hälften zersägt hat, verkauft das
Produkt nun als Halfpipe.
Für die Werbespots wurden nicht etwa Schauspieler engagiert, sondern
Steirer Originale gecastet. Alle Darsteller leben und arbeiten in
Murau. Der alte Mann mit Stock und Bart wird von seinen Freunden auch
"Bär" genannt und ist Skilehrer am Kreischberg. Schnitzer Sepp Steidl
und Kaplan Anton Herk-Pickl machen im echten Leben auch nichts
Anderes. Wer es nicht mehr zur Snowboard-WM an den Kreischberg (vier
Autostunden von München entfernt) schafft, der sollte sich unbedingt
die Spots auf der Webseite ansehen... alle anderen auch! [cvs]
++ Danach will man gleich auf die Piste:
++ Noch bis zum Sonntag berühmt, dann wieder unbekannt:
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen beim Arzt und er diagnostiziert bei
Ihnen "Sesquipedalophobie". Falls Sie beim Hören dieses Wortes plötzlich
in Panik ausbrechen, dann war die Diagnose korrekt. Sesquipedalophobie
ist nämlich die Angst vor langen Wörtern. Doch es gibt noch
viel schönere Phobien - alle aufgelistet auf der Homepage hypnosegesundheitspraxis.de:
Neben den "Klassikern" wie Klaustrophobie (der Angst vor/in engen
Räumen) findet man noch etwa 700 weitere Phobien - wie oft jene
allerdings wirklich Menschen 'befallen', steht leider nicht auf der
Homepage. Höchstwahrscheinlich kommen die meisten Phobien aus den USA,
dem Land, wo man ja auch alles und jeden so schön verklagen kann - und
bestimmt musste dort auch schon ein Lebensmittelkonzern Schmerzensgeld
an einen Arachibutyrophobiker zahlen, denn dieser hat Angst, dass
Erdnußbutter am Gaumen kleben bleibt.
Bei so vielen Fachbegriffen scheinen sich allerdings auch die Ärzte
nicht ganz einig zu sein: Arachnaphobie, Arachnephobie, Arachniphobie
und Arachnophobie; egal ob mit a, e, i oder o - sie alle stehen für
die Angst vor Spinnen. Eine Phobiephobie gibt es zwar nicht, dafür
aber eine Panophobie - die Angst vor einfach Allem.
[ts]
Wenn die Firma Apple eine Software mit einem "i" vorne dran vorstellt
(iTunes, iPhoto, ...), dann handelt es sich dabei um leicht zu
bedienende Software für den "digitalen Alltag". Doch iSync, die
Datensynchronisatios-Software, die Anfang des Jahres als finale 1.0-Version
herauskam, könnte auch so manchen kleinen Unternehmen (die auf Mac OS
X setzen) das Leben erleichtern und Geld sparen.
Das zentrale Verwalten der Adress- und Kalenderdatenbank ist meist
nicht trivial, in den wenigsten kleineren Firmen steht schließlich
gleich ein Exchange-Server. Nicht selten werden deshalb Bastellösungen
genutzt, wie beispielsweise den kostenlosen Palm Desktop auf jedem
Rechner zu installieren und die Änderungen dann per vCard- oder vCal-Datei
an alle Kollegen zu senden. iSync macht das (Büro-)Leben hier um
ein vielfaches einfacher: In Mac OS X 10.2 ist bereits ein Adressbuch
und der Kalender iCal enthalten. Über iSync kann man die dort
gespeicherten Daten mit einem Knopfdruck mit dem Palm oder dem Handy
(leider derzeit nur SonyEricsson-Modelle) synchronisieren oder auf den
tragbaren mp3-Player iPod übertragen.
Der Clou ist aber der ".mac"-Abgleich: Wer einen .mac-Account registriert
hat (kostet allerdings stolze 99,95 US-Dollar im Jahr) kann
darüber auch mehrere Rechner synchronisieren. Sind also alle Macs
einer Firma bei dem selben .mac-Account eingeloggt, werden Adressbuch
und Kalender auf allen Macs miteinander abgeglichen - auf Wunsch
automatisch einmal die Stunde. Und da man in iCal auch Kategorien
einrichten kann, die dann nicht abgeglichen werden, muss man dabei
keine Angst haben, dass private Einträge automatisch mit-synchronisiert werden.
"In Kürze" soll auch der Abgleich mit dem .mac-Online-Adressbuch
möglich sein - dann kann man von jedem beliebigen Web-Browser (auch an
einem Windows-PC) auf die Adressdatenbank zugreifen. Doch iSync hat
derzeit auch noch Schwachpunkte: In unseren Alltagstests klappte die
Synchronisation mit dem Palm nicht immer problemlos. Falsche
Benutzerdefinierte Adressfelder und gelöschte Adress-Notizen waren die Folge.
Der Daten-Super-GAU folgte dann, als der HotSync-Conduit für Microsoft
Entourage hinzu kam und daraufhin iSync, der Palm und Entourage immer
mehr Adress-Datensätze verwurschtelten.
Fazit: iSync ist für die Synchronisation mehrerer Macs bestens
geeignet, die Netzwerk-Funktionalität kostet allerdings rund 100 US-Dollar
im Jahr für die .mac-Mitgliedschaft. Verglichen mit anderen,
'echten' Groupware-Lösungen, ist das jedoch ein echtes Schnäppchen.
Vor der Synchronisation mit Palm-Organizern und gleichzeitig mit
Microsoft Entourage raten wir ab - denn bei einem auftretenden Datenverlust
(und dieser würde früher oder später auch auftreten!) wären
die Daten auch auf allen angeschlossenen Arbeitsplätzen verloren.
[ts]
* http://www.apple.com/de/isync/
++ Der kunterbunte Kalender von Mac OS X: iCal 1.0.2
++ ...und das mitgelieferte Adressbuch:
++ Für die Netzwerk-Synchronisation: .mac für 100 US-Dollar im Jahr
++ Der "Microsoft Handheld Sync for Entourage X" Palm-Conduit:
Schnell in der Mittagspause in die am Tag zuvor heruntergeladenen MP3s
reinhören? Alles kein Problem - wenn die Dateien nicht zu Hause auf
dem Home-PC liegen würden. Abhilfe für solche Problemfälle schafft die
Software Vibe, die den Zugriff auf die eigenen Multimedia-Dateien von
fremden Rechnern aus ermöglicht. So kann man von unterwegs aus bequem
in seine MP3-Sammlung hineinhören oder den gestern begonnenen Film zu
Ende anschauen. Zuerst muss dazu die Vibe-Software auf dem eigenen PC
installiert werden.
Während der Installation wird automatisch eine eigene Webadresse nach
dem Schema username.vibeuser.com zugewiesen. Unter dieser Adresse ist
von nun an der eigene Rechner von jedem Internet-PC aus erreichbar. Im
nächsten Schritt müssen die zur Freigabe bestimmten Daten in das "Vibe
Stuff"-Verzeichnis kopiert werden. Alle Dateien in diesem Ordner sind
über den Fernzugriff aufrufbar. Auch lassen sich mit wenigen Mausklicks
zusätzliche Daten hochladen, die dann ebenfalls in Vibe zur
Verfügung stehen.
Um nun vom fremden PC aus die eigenen Dateien aufzurufen, gibt man
einfach die zugewiesene Webadresse in den Browser ein. Das Installieren
zusätzlicher Software ist nicht erforderlich. Nach Eingabe der
zuvor festgelegten Benutzerdaten wird ein Überblick über die freigegebenen
Dateien eingeblendet. Das Programm unterscheidet dabei nach
Dokumenten, Audio- und Video-Dateien sowie Bildern. Audio- und Videodateien
können nach Aufrufen des entsprechenden Ordners direkt abgespielt
werden. Dabei streamt Vibe die Daten mit Hilfe des Windows
Media Players vom Home-PC aus über das Internet. Dies hat den Vorteil,
dass die Datei nicht zuerst vollständig heruntergeladen werden muss
und auch kein lokaler Festplattenspeicherplatz in Anspruch genommen
wird, was ja gerade am Arbeitsplatz nicht unwichtig sein kann. Wem
allerdings der Stream nicht genügt, der kann natürlich auch die
ganze Datei herunterladen und abspeichern.
Gespeicherte Bilder werden nach Aufrufen des Ordners als Thumbnails
dargestellt. Durch Anklicken des entsprechenden Bildes wird es im
Vollformat eingeblendet. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, die
Dateien direkt herunterzuladen. Und für diejenigen, die ihr Fotoalbum
durchblättern möchten, gibt es auch eine automatische Diaschau-Funktion.
Wer seine Dateien mit Freunden teilen will, kann direkt über
die Oberfläche eMail-Einladungen versenden. Für diese Zugriffe lässt
sich auch einstellen, ob der Besucher lediglich die Dateien abspielen
darf oder ob auch das Runterladen der Daten erlaubt ist.
Das Programm kann leider nur 14 Tage kostenlos getestet werden.
Anschließend ist eine Registrierungsgebühr in Höhe von knapp 40
US-Dollar erforderlich. Vorausgesetzt wird neben einer aktuellen Version
des Windows Media Players auch ein Breitband-Internetzugang für zu
Hause (z.B. DSL), da nur so das System effektiv genutzt werden kann.
[st]
2002 sind bei Google tagtäglich stolze 200 Millionen Suchanfragen
eingegangen. Vier Jahre zuvor, 1998, waren es täglich gerade mal
rund 10.000 Anfragen. Mittlerweile hat die populäre Suchmaschine die
ehemalige Nummer Eins Yahoo weit überholt - 55 Prozent aller Internet-Nutzer
durchkämmen mit Google das WWW. Yahoo kann davon mit rund 20,6
Prozent nur noch träumen.
[ag]
++ Star-Suchmaschine Google
++ Die (mittlerweile schwache) Konkurrenz
Auch in diesem Jahr gibt es wieder Internet-by-Call-Anbieter, die ihre
Kunden an der Nase herumführen wollen. "Bycallstar" macht den Anfang:
"Bycallstar - Internet by call" ist am 15. Januar mit einem neuen
Tarif gestartet: In der Hauptzeit (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr)
nur 1,17 Cent die Minute! In der Nebenzeit fallen 2 Cent/min an. Dazu
ist Bycallstar "ohne Anmeldung, ohne Grundgebühr, kein Mindestumsatz",
wie die Homepage verspricht. Stimmt, dennoch irritiert ein kleines
Sternchen hinter der Tarifangabe.
Die Homepage ist so designt, dass man das Kleingedruckte nicht im
Browserfenster sieht. Erst, wenn man weiter nach unten scrollt, taucht
plötzlich der Text auf: "Es fällt eine einmalige Einwahlgebühr von 4,5
Cent je Verbindungsaufbau an." Ein horrend hoher Preis. Würde der
Provider wenigstens im Sekundentakt abrechnen, könnte man eine kleine
Einwahlgebühr noch verstehen - aber ein Minutentakt und 4,5 Cent
"Einwahlstrafe" sind unverschämt hoch.
Kurz nachgerechnet: Einmal einloggen kostet mindestens 5,67 Cent.
Vergleicht man Bycallstar mit beispielsweise MSN Easysurfer, dann
müsste man mindestens 17 Minuten am Stück online sein, bevor Bycallstar
der günstigere Provider wäre. Wobei man dann, für lange SurfSessions
zur Hauptzeit auch gleich freenet oder Compuserve wählen
könnte.
[ts]
* http://www.bycallstar.de/callstar.html
Der Providerkostentest-Index: 1,42 ct/min (-0,01)
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks8. Veranstaltungstipp: Bildungstagung - Internet & Ökonomie 22.-24.01.Die New Economy - nach dem Run auf Neue Marktwerte stellte die Börse nach dem Crash den Nemax fast stillschweigend ein. Auf der "Bildungstagung: Internet und Ökonomie" hinterfragen die Veranstalter das DotCom-Phänomen genauer: War die "New Economy" einfach nur Gerede? Nur heiße Luft? Schafft das Internet der Ökonomie nicht doch neue Bedingungen? Wie prägt es Arbeit? Welche Chancen und welche Gefahren sind damit verbunden? Gibt es Alternativen zu den gegenwärtigen Entwicklungen in der IT-Branche? Auf die Suche nach Antworten machen sich gemeinsam mit den Teilnehmern unter anderem Johann Welsch (FH Wiesbaden), Wolfgang Müller (IG Metall) und Joachim Zepelin (Financial Times International). Das genaue Tagungsprogramm und weitere Informationen finden sich natürlich im Internet. [ag]
9. Live-Streamtipp: NRJ Music Awards 2003 - Chart-Stars live am 18.01.
10. Lexikon: Groupware
11. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
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Das Netzwerk-Protokoll TCP/IP hat Geburtstag! Zwanzig Jahre ist es nun her, dass das "Transmission Control Protocol/Internet Protocol" in Betrieb genommen wurde. Damals ahnte noch niemand, dass TCP/IP so lange der logische Unterbau des Internets - damals noch "Arpanet" - bleiben würde. Eigentlich entwickelte die ISO (die "International Organization for Standardization") einen Standard namens OSI (das "Open Systems Interconnection"-Protokoll), der eigentlich einmal das universale Transport-Protokoll schlechthin werden sollte - doch Pustekuchen. Bis OSI fertig war, war TCP/IP seit dem 1.1.1983 längst im Einsatz und blieb es auch. Nach dem Motto: Never change a running system. Auch wenn das ein Update auf Version 6 des IP-Protokolls (IPv6) langsam fällig wäre. Aber was soll's, ein Geburtstagskind kritisiert man nicht. Statt dessen gibt es Geschenke. Wir verlosen fünf mal das Buch "Jetzt lerne ich TCP/IP"! Das Buch gibt einen Überblick über die Architektur von TCP/IP, wie man ein TCP/IP-Netzwerk einrichtet, was beispielsweise ein Subnet oder DHCP ist und vieles mehr. Für alle, die schon immer einmal "hinter den Webbrowser" blicken und sich mit der Technik etwas genauer auseinandersetzen wollten. Wenn Sie eines der TCP/IP-Bücher gewinnen wollen, senden Sie eine eMail an Redaktion@netNewsLetter.de. Ganz so einfach machen wir es Ihnen allerdings nicht: Wir hätten dafür gerne erklärt, was mit IPv6 alles besser wird. Na gut, ein Beispiel reicht auch (und nein, "Weltfrieden" ist keine korrekte Antwort ;-). Das Kleingedruckte: Das Los (in Form von Glücksfee Agnes) entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen, AME-Mitarbeiter sind es ebenfalls. Im Fall eines Gewinns werden Sie per eMail benachrichtigt und namentlich im netNewsLetter veröffentlicht (daher bitte Namen komplett angeben!). Und natürlich werden Ihre eMail-Adressen nicht gesammelt, sondern nur für die Auslosung verwendet. Und wenn Sie gleich Ihre Adresse in Ihrer eMail angeben, können wir die Bücher auch schneller an Sie versenden. [ts|ag]
++ "Jetzt lerne ich TCP/IP" für 24,95 Euro:
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Surfen Sie gut!