Vanillekipferl, Zimtsterne, Lebkuchen, Spekulatius - die Vorweihnachtszeit
schmeckt einfach irrsinnig lecker. Doch vielen Plätzchenfans
dürfte in den vergangenen Tagen der Appetit vergangen sein. Denn in
den köstlichen Backwaren befindet sich laut Angaben des Bayerischen
Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Krebs-
erregende Stoff Acrylamid, ein in Tierversuchen nachgewiesener
erbgutschädigender Kunststoff-Baustein.
Während die meisten Zeitungen in den vergangenen Tagen meist nur
pauschalisiert über eine Acrylamid-Gefahr in Plätzchen und Lebkuchen
berichtet haben, bietet das Internet wirklich alle Möglichkeiten, um
sich umfassend zu informieren. Welche Weihnachtsbäckerei gefährdet
ist, kann man im Internet unter lgl.bayern.de oder unter foodwatch.de
nachlesen. Dabei ist das Thema Acrylamid eigentlich nichts umwerfend
Neues: Bereits im Frühjahr kursierte die Angst vor Acrylamid in den
Medien. Schwedische Wissenschaftler entdeckten den gesundheitsschädlichen
Stoff im April in Leckerlies wie Kartoffelchips, Pommes
oder Knäckebrot.
Hätte man Weihnachtsplätzchen bereits damals getestet, wäre uns die
Weihnachtszeit schon im Frühling verdorben worden. Warum, ist relativ
einfach zu erklären, wenn man weiß, wie Acrylamid entsteht: Acrylamid
ist ein chemischer Baustein, der sich bei einigen Lebensmitteln durch
starke Erhitzung quasi von alleine bildet. Gefährdet sind alle stärkehaltigen
Nahrungsmittel, die Glucose (Zucker) und Asparagin (einen
Eiweißbaustein) beinhalten - wie eben Kartoffeln und Getreide. Bei
extrem hohen Temperaturen reagieren diese beiden Stoffe miteinander
und bilden Acrylamid. Und dies nicht etwa erst seit April diesen
Jahres, sondern seit die Menschheit zum ersten Mal gebraten, gebacken
oder frittiert hat.
Jedoch kann man, wenn man selbst zu Rührgerät und Ausstech-Formen
greift, die Bildung von Acrylamid leicht vermeiden. "Vergolden statt
Verkohlen", so lautet die offizielle Empfehlung, mit der Weihnachtsplätzchen
nicht nur schmecken, sondern auch gesund bleiben. Beim
Bundesministerium für Verbraucherschutz und Ernährung können sich
Zuckerbäcker über diese These online unter verbraucherministerium.de
informieren. Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Dreht man die Hitze
bei Umluft-Öfen nicht über 180 Grad und nimmt die Backwaren bereits
bei leichten Anzeichen einer Bräunung aus dem Rohr, kann eigentlich
nichts passieren. Bis auf dass die Pommes und Plätzchen dann halt
nicht mehr ganz so kross sind, aber dafür gesünder. Bei der
Weihnachtsbäckerei hilft zusätzlich die Verwendung von Eigelb im Teig.
Und auch auf Pommes oder Bratkartoffeln muss man nicht völlig
verzichten: Die aid-Ernährungs-Experten empfehlen in ihrem eigens
eingerichteten Acrylamid-Online-Forum unter acrylamid-forum.de beim
Braten am besten Margarine zu verwenden, da der hohe Wasseranteil
(20 Prozent) die Wärmeübertragung verbessert. Zudem sollten
Bratkartoffeln nur aus bereits gekochten Kartoffeln gebrutzelt und
lieber dickere Scheiben verwendet werden. Übrigens: Tiefkühlpizza ist
ziemlich ungefährlich, nur schwarz werden sollte sie nicht.
Mittlerweile arbeitet auch Verbraucherministerin Renate Künast auf
verschiedenen Ebenen an einer Verringerung des Acrylamidanteils in
gebratenen und frittierten Lebensmitteln. Hersteller von auffällig
gewordenen Proben werden mit dem Minimierungskonzept, das auf der
Verbraucherministeriums-Website ausführlich erklärt wird, aufgefordert,
ihre Herstellungsverfahren möglichst schnell zu ändern.
Allein in Düsseldorf und Umgebung werden derzeit 44.000 Restaurants
und Imbissbuden überprüft. Erste Erfolge sind schon sichtbar. Wie der
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie auf seiner Homepage
bdsi.de vermeldet, haben zahlreiche Hersteller von Kartoffelchips
bereits reagiert und die Acrylamid-Werte um durchschnittlich 15
Prozent verringert.
Wer seinen selbstgebackenen Zimtsternen jedoch nicht so ganz vertraut
und sich nicht sicher ist, ob dunkelbraun immer noch als "vergoldet"
durchgeht, kann diese testen lassen - zum Beispiel beim Nafu-Institut
in Berlin, im Internet unter www.nafu.de. Dort hat auch das Fernsehmagazin
Plus Minus die Proben für seinen Acrylamid-Test (nachzulesen
unter www.www.wdr.de/tv/plusminus/) durchführen lassen. Für die
Bearbeitung brauchen die Lebensmittel-Tester rund 50 Gramm der
Plätzchensorte. Allerdings: Bei einer Wartezeit von drei Wochen und
einem Preis pro Probe von 170 Euro (ab vier Proben gibt's pro Test 30
Euro Rabatt) lohnt es sich allemal, die verkohlten Plätzchen schnellstens zu entsorgen.
Derzeit weiß niemand, ob die Acrylamid-Hysterie nicht einfach nur
unnütze Panikmache ist. Bislang steht "nur" fest, dass Acrylamid bei
Tierversuchen krebserregend und erbgutschädigend ist. "Empirisch
belegte Erkenntnisse, dass häufiger Verzehr beispielsweise von Pommes
oder Chips in Zusammenhang mit einer größeren Krebswahrscheinlichkeit
stehen könnte, gibt es nicht", schreibt beispielsweise das Bayerische
Staatsministerium für Ernährung und Verbraucherschutz auf seiner
Website stmgev.bayern.de. Und auch Gerhard Jungkunz, verantwortlicher
Mitarbeiter beim deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit, gibt zumindest bei Lebkuchen Entwarnung: "Nach
den bisherigen Untersuchungen liegt der mittlere Acrylamidgehalt der
von uns untersuchten 14 Lebkuchenproben bei etwa 428 Mikrogramm/kg mit
einer erheblichen Schwankungsbreite bei den Analysen". Die amtliche
Toleranzgrenze des BVLs für Gebäck liegt jedoch bei 797 Mikrogramm/kg.
Und wer isst schon täglich eine ganze Kiste Lebkuchen und drei Bleche
Plätzchen auf einmal?
Dennoch: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Aber ein, zwei oder drei
Weihnachtsplätzchen haben schließlich noch niemanden umgebracht -
höchstens vielleicht dick gemacht.
[nr]
++ Aktuelle Testwerte - auch für Weihnachtsgebäck:
++ Ausführliche Liste des Bundesamts für Gesundheit:
++ Vergolden statt Verkohlen: Backen ohne Gefahr
++ Der aid-Infodienst für gesunde Ernährung mit informativem Forum:
++ Renate Künast fordert eine stärkere Überwachung:
++ Sehr ausführlich: Die Öko-Tests
++ Die Deutsche Süßwarenindustrie sieht keine Gefahr bei Lebkuchen:
++ Das Bundesinstitut für Riskobewertung sammelt eifrig Material:
++ PlusMinus klagt an: Acrylamid-Gefahr seit Jahren bekannt!
++ Das europäische Verbraucherzentrum klärt auf:
++ Forschung: Wie gefährlich ist Acrylamid?
++ Ständig aktuelle Infos über Acrylamid:
++ Das Bayerische Staatsministerium beantwortet alle Fragen:
++ Hier können Sie ihre Plätzchen testen lassen:
++ BDSI zufrieden. Acrylamidwerte bei Chips gehen zurück.
++ Kauf-Lebkuchen im Acrylamid-Test bei www.foodwatch.de:
Stressfreies Einkaufen in der Vorweihnachtszeit gibt es leider nicht.
Entweder rauben einem im Einkaufszentrum tausende Passanten den
letzten Nerv - oder der Nervenkitzel beginnt lange nach der Onlinebestellung
mit der nicht unberechtigten Frage "Kommt alles noch
rechtzeitig?". Die netNewsLetter-Redaktion empfiehlt einen gesunden
Kompromiß: Vieles gibt es offline gar nicht, vieles ist online
günstiger, einiges einfach bequemer zu haben. Wir wollen Sie heute mit
auf eine Inspirationsreise zu den besten Weihnachtsideen 2002 im
Internet nehmen. Vom Wellnesswochenende, über "Die Ärzte" bis hin zu
einer Art Olivenbaum-Abonnement - das alles gibt es im Internet.
Lassen Sie sich überraschen!
[gr]
Grautier, 4 Senkrecht. Ja, richtig. "ESEL". Dieses Wort muss nicht
unbedingt vorkommen in Ihrem persönlichen Weihnachts-Kreuzworträtsel.
Sie beantworten 15 persönliche Fragen zu Ihrem "Opfer", und bekommen
dann ein personalisiertes Kreuzworträtsel, in der günstigen (und
schnellen) Variante als PDF - oder als schönes A3-Poster. 22,95 Euro +
5 Euro Versand.
++ nNL-Bewertung: 4 Schokoplätzchen von 5
Sie brauchen noch etwas für einen Kaffeeliebhaber? Die Coffee-Nation
ist eine wahre Fundgrube rund um das Thema Tee und Kaffee. Beispiel:
Der Kakaostreuer Deluxe mit 3 Schablonen, um Smileys auf den "Capucco"
zu zaubern. 23,90 Euro, dazu italienische Amarettini für 3,50 Euro und
schon ist der Mindestbestellwert von 25 Euro erreicht und es gibt
einen Milchschäumer gratis dazu. Wahnsinn. Versandkosten: 4,90 Euro.
++ nNL-Bewertung: 5 Schokoplätzchen von 5
Mit der Hilfe von Alexandra Heydiri und Thomas Lommel können Sie ihren
Lieben einen eigenen Olivenbaum schenken. Sie mieten den Baum für ein
bis 30 Jahre, ihr Baum erhält eine Plakette und der Beschenkte ein
Zertifikat samt Olivenöl von "seinem" Baum. 49 Euro kostet der Spaß,
doch Vorsicht: Der Beschenkte bekommt nur 30 Prozent des Ernteertrages.
Das wären bei 40 kg Jahresernte ca. 2,5 Liter Olivenöl. Ob
das für ein Jahr reicht? Wo der Baum in "Südeuropa" dann wirklich
steht und ob man ihn besuchen kann - das bleibt die Webseite Schuldig.
++ nNL-Bewertung: 2 Schokoplätzchen von 5
Die TCM-Produkte von Tchibo haben ja inzwischen breite Akzeptanz
gefunden. Zu Weihnachten besonders gefragt: Der elektrische Eiscrusher.
Für Cocktail-Freunde das ideale Geschenk, zumal das Eiszerkleinern mit
Hammer und Küchentuch dann endgültig der Vergangenheit
angehört. Passt in jede Küche, sieht schick aus wie ein Motorradhelm.
39,90 Euro + 3,95 Euro Versand.
++ nNL-Bewertung: 4 Schokoplätzchen von 5
Es ist die beste Band der Welt - und für wahre Fans (die zu Weihnachten
ohnehin einen DVD-Player bekommen) gibt es prima Futter für
den neuen Staubfänger: "Die Ärzte - Unplugged: Rock'n'Roll Realschule".
Die bereits legendäre Unplugged-Session von Bela B., Rod und
Farin Urlaub bei MTV. EUR 21,99, ohne Versandkosten!
++ nNL-Bewertung: 5 Schokoplätzchen von 5
Die CD-ROM "Der Weinatlas" kostet 49,90 Euro, läuft auf Windows und
Mac OS und bietet eine gute Informationsquelle für Weinliebhaber. Mit
dabei ist auch "Der kleine Johnson" als süffiges Nachschlagewerk.
Unser Urteil: Blumig, zart im Abgang - bezauberndes Bouquet. Ohne
Versandkosten!
++ nNL-Bewertung: 3 Schokoplätzchen von 5
Ski- und Snowboard-Freaks mit Swatch-Access-Uhren, Keycards oder
speziellen Goretex-Key-Handschuhen freuen sich (wenn sie nicht gerade
eine Saisonkarte des entsprechenden Gebietes haben) immer darüber,
wenn man ihnen einen virtuellen Skipass schenkt. Beim nächsten Besuch
im Skigebiet in Österreich, Frankreich oder Italien muss der
Beschenkte dann nicht mehr an der Kasse anstehen, sondern haut sich
gleich auf den Lift. Beispiel: Im Skiverbund Amadé, Salzburg kostet
eine Tageskarte 32,50 Euro.
++ nNL-Bewertung: 3 Schokoplätzchen von 5
Etwas Gutes tun und Freude machen: Die Lotterie der "Aktion Mensch"
bietet im Internet die Möglichkeit an, Lose zu verschenken. Zum
Beispiel 18 Euro für ein Jahreslos, die Grußkarte (das Los wird direkt
verschickt) können Sie bequem auswählen und mit einem Grußtext Ihr
Geschenk persönlich gestalten.
++ nNL-Bewertung: 4 Schokoplätzchen von 5
Einen Wellness-Tag in besonderer Atmosphäre mit Massagen nach der
LaStone-Methode (mit heißen und kalten Steinen!) gibt es im Heilbad
Krumbach in Mittelschwaben. Oberin Schwester Monika tut alles für das
Wohlbefinden Ihrer Lieben im Bermuda-Dreieck München - Stuttgart -
Memmingen. Einen entspannten LaStone-Tag gibt es ab 91 Euro. Wenn
Süddeutschland zu weit ist: Unter http://www.water-and-stone.de finden
Sie LaStone-Therapeuten in Ihrer Umgebung. Buchbar über Internet.
++ nNL-Bewertung: 5 Schokoplätzchen von 5
Wir haben Dezember, die Zeit der Jahresrückblicke beginnt. Die ARD
holt dieses Jahr etwas weiter aus und feiert nicht das Jahr 2002,
sondern sich selbst. Denn fünfzig Jahre sind es nun, dass es deutsches
Fernsehen gibt - der "Nordwestdeutsche Rundfunk" (NWDR) sendet seit
dem 25. Dezember 1952 im Regelbetrieb. Zwei Stunden täglich flimmerte
"das Erste" anfangs auf der Mattscheibe, ab 1967 auch in Farbe, und
erst seit 1995 rund um die Uhr.
Unter DasErste.de findet man nun "ein Special zu den Highlights der
Fernsehgeschichte". Nun ja, nicht komplett alle Highlights, schließlich
gibt es inzwischen ja auch noch ein paar andere Sender, die für
das eine oder andere Glanzlicht verantwortlich waren. Die Privaten
dürften sich nun sicherlich wieder aufregen, über die umfangreiche
Homepage mit ihrem "sinnlosen Expansionswillen ins Internet" (siehe
nNL 48/02).
Das ARD-Special ist aber in der Tat ein kleines bisschen Zeitgeschichte:
Die "Chronik" zeigt 665 Stationen der Fernsehgeschichte
von 1950 (dem Versuchsbetrieb) bis zur Meldung, dass - na ja - ARTE
seit Oktober 2002 auch nachmittags via Satellit empfangbar ist.
Multimedialer sind da die "ARD-Jahresrückblicke 1952 bis 2001":
"Erinnern Sie sich noch?" - wohl kaum, aber mit diesen Worten beginnt
der erste Jahresrückblick der Tagesschau von 1952. Im Internet zum
Angucken. Schade, dass die Online-Kosten nicht von der GEZ bezahlt
werden - denn vor dieser Homepage kann man viel Zeit verbringen.
[ts]
* http://www.DasErste.de/50jahre
++ Der "Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation" ist bestimmt wieder "dagegen!"
Passanten in Berlin sollten immer brav geschminkt sein und wenn
möglich ein Lächeln auf den Lippen haben. Denn: Sie werden gefilmt und
das fast überall und 24 Stunden am Tag. Was bislang in den USA unter
dem Deckmantel der Terroristen-Prävention nach dem 11. September 2001
immer stärkere Ausmaße annahm, ist nun auch in der Bundeshauptstadt
immer beliebter: Überwachungskameras zu installieren. Sei es als
Patentlösung gegen Kriminalität oder für mehr Sicherheit in
Geschäften, Tankstellen oder Banken.
Um ihre Mitbürger aufzuklären, wo sich die kleinen Kameras verstecken,
publizieren die Macher des Projekts cctv-berlin.org die Standorte samt
Fotos ab sofort im Internet. Jeder, der eine Überwachungskamera entdeckt,
kann den Standort und bestenfalls auch ein Foto der Cam per
eMail an die Administratoren senden. Diese Daten werden dann fein
säuberlich in digitale Karten eingetragen und veröffentlicht. Bislang
finden sich auf der Website 166 Standorte - die rund 700 Kameras der
Berliner Verkehrsbetriebe nicht mitgezählt - die am Potsdamer Platz,
in Berlin Mitte oder in Friedrichshain aktiv sind. Für die Gebiete
Neukölln, Lichtenberg oder Kreuzberg gibt es bislang noch kein
Kartenmaterial - wohl gemerkt: noch nicht.
Ein Blick lohnt sich auch in die Kategorie "Verlinkungen". Dort finden
sich neben aktuellen Gesetzestexten und Initiativen zum Thema Überwachungs-Cams
auch Links zu ähnlichen Projekten in anderen deutschen
Städten. Also liebe Hamburger, Bremer und Kölner: Bitte lächeln!
[nr]
++ Die Anfänge der Videoüberwachung:
++ In New York gang und gäbe:
Wie sich Jugendliche 1945 verhalten mussten, um gemocht zu werden, was
man tun soll, wenn die Atombombe irgendwo in den USA explodiert, und
warum "Junior Raindrop" eine große Gefahr für die Erde sein kann.
Viele dieser Fragen wurden in den 50er Jahren gestellt und in
Aufklärungs-Filmen beantwortet.
Diese Filme, die zumeist nur in den Schulen vorgeführt wurden, sollten
damals die jungen Menschen weiterbilden und Eltern oft peinliche
Gespräche ersparen. "Internet Archive", eine öffentliche Non-Profit-Organisation,
hat sich nun dieser Filme angenommen und sie in digitaler Form ins Internet gestellt. Hintergrund der entstandenen
"Internet Library" ist es, soziale und kulturelle Artefakte zu
sammeln, die schließlich Historikern, Forschern und Lehrern zu
Bildungszwecken zur Verfügung stehen sollen.
In der Movies Division haben sich mittlerweile Unmengen der
US-Propagandafilme angesammelt, die aus heutiger Sicht oft amüsant aber
ebenso erschreckend wirken. Wenn man zum Beispiel den Bürgern
vorgegaukelt hatte, dass man überlebt, wenn man sich bei einer Atombombenexplosion
auf den Boden wirft und seinen Kopf unter den Armen schützt.
Die Filme sind per Stream oder als Download zu sehen, wobei der Nutzer
hier zwischen DivX, mpeg und VCD-Format (für DVD Player) wählen kann.
Wer sich für die Medien in den USA der 50er interessiert, für den ist
die Seite Gold wert. Und eine wichtige Lektion kann man auch noch
lernen, zum Beispiel in unserem Lieblingsfilm "Are You Popular":
Hier wird jungen Frauen beispielsweise empfohlen, nicht jeden Abend
mit einem anderen Mann zum - Zitat - "Parken" zu gehen.
[cvs]
++ Verblüffende Reise in die Vergangenheit
Eigentlich müssten wir uns mit unerwünschten Werbe-eMails längst
abgefunden haben. Doch spätestens nach der zehnten "Re: Das musst Du
Dir ansehen"-Spam-Mail am Tag würde man doch irgendwie am liebsten
durch's Internet-Kabel klettern und dem Absender eine knallen. Zwar
bieten inzwischen fast alle eMail-Programme automatische Spam-Filter
an, doch so richtig funktionieren tun sie alle nicht. Der Anwender
muss meist per Hand "nachfiltern" und sich doch wieder mit den
unliebsamen Werbe-Mails auseinandersetzen. Damit Spam-Filter zukünftig
besser funktionieren, ist nun das Spam Archive gestartet.
Das Projekt sammelt Spam-eMails der Anwender - damit ihre Charakteristika
analysiert und effizientere Spam-Filter entwickelt werden
können. Zirka 5.000 Werbe-Mails werden bereits täglich an das SpamArchiv
gesendet - interessierte Entwickler können das inzwischen
300 Megabyte große Archiv herunterladen.
Anstatt also zukünftig auf den "Löschen"-Knopf zu drücken, kann man
seinen Werbe-Müll nun bei SpamArchive.org "entsorgen". Alternativ kann
man, wenn man bereits einen Spam-Filter (wie z.B. das Programm Spam
Assassin) installiert hat, seinen eMüll auch automatisch an das Archiv
zustellen. Denn SpamArchive.org ist so ungefähr der einzige Empfänger
im Internet, der sich über viele Spam-eMails freut!
[ts]
++ Spam Assassin - automatisch Werbe-Müll aussortieren:
Lange hat es gedauert, doch nun ist die Version 8.0 des Verschlüsselungs-Klassikers
PGP (Pretty Good Privacy) endlich da. Die
Benutzeroberfläche unterscheidet sich nicht besonders stark von der
Vorgängerversion 7.0, die noch von Network Associates vertrieben
wurde. Die Verschlüsselungen können wie gewohnt über die Zwischenablage
oder den Inhalt des aktuell geöffneten Windows-Fensters
erfolgen. Daher kann man als grundlegendste Neuerung die nun
vorhandene Unterstützung von Windows XP sowie Mac OS X benennen.
Neben drei kostenpflichtigen Ausgaben, die je nach Funktionsumfang
zwischen 39 und 125 US-Dollar kosten, gibt es auch weiterhin eine
PGP-Freeware für nicht-kommerzielle Nutzer. Diese enthält allerdings
nur das Programm PGPmail. Dieses Programm ermöglicht das Ver- und
Entschlüsseln von PGP-codierten E-Mails. Zur Verschlüsselung ist es
erforderlich, dass man zuerst einen eigenen PGP-Schlüssel erstellt
bzw.einen bereits vorhandenen Schlüssel importiert und außerdem den
öffentlichen Schlüssel des Nachrichtenempfängers über den Punkt
"PGPkeys" eingefügt hat. Alternativ lässt sich der Schlüssel des
Empfängers auch aus zahlreichen Online-Datenbanken heraussuchen.
Einmal verschlüsselt können die Daten nur durch den privaten Schlüssel
des Empfängers wieder sichtbar gemacht werden. Auch wenn PGPmail das
Wort "mail" enthält, lässt sich das Programm nicht nur für die
eMail-Verschlüsselung nutzen. Beliebige Texte und Dateien können zur
Verschlüsselung ausgewählt werden und anschließend auch per Diskette
oder CD-ROM ausgetauscht werden.
Wer jedoch eine vollständige Integration in Micrsoft Outlook oder
andere Mail-Programme wünscht, wird von der Freeware-Version enttäuscht.
Dazu ist die kostenpflichtige Registrierung erforderlich.
Auch nur für zahlende Nutzer gibt es PGPdisk, mit dem komplett
verschlüsselte Laufwerke erstellt werden können. Dies erspart dem
Benutzer das aufwändige einzelne Verschlüsseln aller Dateien.
Interessant ist dies vor allem für Notebook-Benutzer, bei denen die
Daten bekanntlich besonders leicht "mitgenommen" werden können. Eine
automatische Vorkonfiguration verschlüsselter Laufwerke ist außerdem
mit der Zusatzsoftware PGPadmin möglich, die auch PGP-Plugins für
Lotus Notes-Server enthält.
PGP 8.0 kann damit besonders zu Zeiten steigender Hacker- und
"Lauschangriffe" getrost weiterempfohlen werden. Lauffähig ist die
etwa 8 MB große Freeware-Version unter allen Windows-Versionen ab
Windows 98 und unter Mac OS X 10.2.
[st]
++ Direkt zum Download der PGP-Freeware
++ Alternative auf PGP basierende Verschlüsselungsprogramme
Advent, Advent, ein Lichtlein... - ja ja, bald ist Weihnachten, schon
gut! Wer sich jetzt noch in die Innenstädte wagt, ist selber schuld.
Und da man sich aufgrund der hohen Konzentration an Mit-Weihnachtseinkäufern
eh nicht mehr so recht 'inspirieren' lassen kann, ist ein
Offline-Einkauf sowieso überflüssig. Wer weiß, was er will, kann doch
eh gleich online shoppen. Doch nein! Einen enormen Vorteil haben
Karstadt, Kaufhof, Obletter und Co. gegenüber der Online-Konkurrenz:
Geht man nach Weihnachten mit Geschenk und Kassenzettel an die Theke,
bekommt man kulanterweise meist das Geld zurück oder zumindest einen
Einkaufsgutschein.
Online sieht es dagegen übel aus, fand die Stiftung Warentest heraus,
die zwölf Online-Shops und Online-Versandhäuser unter die Lupe nahm.
Lediglich Amazon und Bol.de bekamen im Segment "Kaufen und Umtauschen"
ein "gut", die Online-Shops von Neckermann und Otto bekamen dagegen
sogar ein "mangelhaft" - Lieferfrist und Umtausch sind also keineswegs
Weihnachts-kompatibel. Also heißt es die kommenden Samstage wohl doch
wieder: Ab in die Innenstadt - prall gefüllte Einkaufstüten sind die
perfekten Nahkampf-Waffen!
[ts]
* http://www.warentest.de/pls/sw/SW.Main?p_KNR=0&p_E1=1&p_E2=0&p_E3=70&p_E4=30&p_id=1069087
++ "gut" (Note 1,6)
++ "befriedigend":
++ "ausreichend":
++ Hier bestellt unsere Redaktion noch gerne ;-)
Man mag es kaum glauben - aber trotz der derzeitigen Wirtschaftsflaute
suchen Firmen noch nach Mitarbeitern. Allerdings immer weniger: Laut
Jobpilot-Index sind die online geschalteten Anzeigen im Oktober gegenüber
Juli um sechs Prozent gefallen. Noch schlechter sieht es aber bei
den Printmedien aus: Die Zeitungsannoncen fielen um 14 Prozent. Jobsuchende haben also trotz allem im Internet höhere Chancen.
Laut einer Studie von Monster.de nutzen die 1.000 größten deutschen
Unternehmen am stärksten allerdings weder Print, noch Online-Stellenbörsen -
sondern ihre eigene Homepage. Zeitungsannoncen schalten
54 Prozent der Großunternehmen, 48 Prozent nutzen Online-Jobbörsen,
aber - weil's wahrscheinlich am günstigsten ist - ganze 80 Prozent
veröffentlichen ihre Stellenanzeigen auf der firmeneigenen Homepage.
Ebensfalls bemerkenswert: 63 Prozent dieser Stellenanzeigen beinhalten
bereits ein Web-Formular, über das die Bewerber Fragen beantworten
oder ihre Unterlagen hochladen können - genutzt wird diese Funktion
allerdings von gerade einmal 40 Prozent der Online-Bewerber. Der Rest
schickt lieber eine eMail oder bewirbt sich auf 'altmodische' Weise.
Wer also einen Job sucht, muss in Zukunft zielgerichtet vorgehen.
Anstatt blind die Zeitungsannoncen zu überfliegen, heißt es zukünftig
die potenziellen Arbeitgeber im Internet direkt anzusteuern.
[ts]
++ Der Jobpilot-Index:
++ Online-Recruiting-Studie:
++ Der Adecco-Index:
++ Stimmt. Die größten Unternehmen suchen auf ihrer Homepage ;-)
Möchtegern-T-DSL-Surfer, die bisher nicht mit T-DSL versorgt werden
konnten, dürfen wieder hoffen: Die Telekom hat "T-DSL light"
eingeführt.
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Die Telekom bietet ein neues
T-DSL-Produkt an, das halb so schnell ist wie das bisherige. Dennoch
kostet es den gleichen Monatspreis!
Skandal? Nein. Im Gegenteil - gut für alle, die bisher bei der T-DSL-Verfügbarkeitsprüfung
ein 'negativ' bekamen, weil sie ein paar hundert
Meter zu weit weg von der nächsten Vermittlungsstelle wohnten. Indem
die Telekom die Bandbreite runterschraubt, darf das Kupferkabel einige
hundert Meter länger sein - und dem Surfen per Flatrate steht nichts
mehr im Wege.
Das Angebot heißt übrigens nicht "T-DSL light" - es hat überhaupt
keinen Namen. "Es gibt nach wir vor nur unser Standard-Produkt 'T-DSL'
mit 768.000 Bit pro Sekunde", so T-Pressesprecher Walter Genz im
netNewsLetter-Gespräch. "Wenn diese Geschwindigkeit aufgrund zu großer
Entfernung der Kundenwohnung nicht mehr ankommt, dann haben wir durch
eine neue Technik eine Verlängerungsmöglichkeit des T-DSL-Signals um
300 Meter. Aus technischen Gründen müssen wir das dann aber auf eine
feste Geschwindigkeit von 384.000 Bit im Downstream und 64.000 Bit im
Upstream begrenzen."
Günstiger wird der T-DSL-Anschluss dann aber dennoch nicht: "Wir haben
bei diesem Anschluss sogar etwas höhere Betriebskosten - der Preis
bleibt aber der gleiche wie bei T-DSL. Und es heißt auch 'T-DSL'.
Lediglich bei der Auftragsbestätigung wird auf die halbierte Bandbreite
hingewiesen." Möchtegern-T-DSL'ler sollten also erneut eine
Verfügbarkeitsprüfung durchführen - dank "T-DSL light" stehen die
Chancen nun doppelt so gut: Einerseits, ganz ohne "T-DSL light", hat
die Telekom durch technische Verbesserungen im Herbst eine maximale
Entfernung von 4,3 km herausgeholt; vorher durfte die Strecke bis zur
Vermittlungsstelle nur 3,5 Kilometer betragen. Andererseits, falls das
immer noch nicht reicht, kann man nun auf "T-DSL light" zurückgreifen -
das langsamere T-DSL erlaubt eine noch einmal 300 Meter längere
Distanz.
Fazit: Vom Preis-Leistungs-Verhältnis kann man "T-DSL light" in die
Tonne treten - gleicher Preis, bei halber Geschwindigkeit. Allerdings
ist das "neue" T-DSL auch überhaupt nicht als Alternative zum normalen
T-DSL gedacht. Sondern für alle Kunden, die gerne einen T-DSL-Anschluss
hätten, weil damit die Telefonleitung frei bleibt oder man
eine Flatrate nutzen kann. Nun geht das auch, wenn man dummerweise ein
paar hundert Meter zu weit von der Vermittlungsstelle entfernt wohnt.
Und in diesem Fall ist man für das "neue" DSL-Angebot dankbar - auch,
wenn ein paar Bits weniger durch die Leitung dröppeln.
[ts]
++ "Haben woll'n"? Anrufen: 0800-33-09000
Der Providerkostentest-Index: 1,42 ct/min (+0,00)
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
Die TopDSL-Liste
Tipps & Tricks8. Veranstaltungstipp: FusionLAN-Party vom 13. bis 15. Dezember 2002Eingefleischte Profis aber auch Anfänger treffen sich auf der "FusionLAN-Party" im nordrhein-westfälischen Hamm. Bisher haben sich über 1.100 Spieler angemeldet, laut Veranstalter werden etwa 2.700 Teilnehmer erwartet. Die Zocker können ihre Fähigkeiten bei Spielen wie Warcraft, Unreal Tournament, Counterstrike, Jedi Knight und anderen beliebten Spielen beweisen. Mehrere Sponsoren wie Intel und Sierra oder ASUS sorgen dafür, dass es auch ordentlich Preise für die Gewinner gibt und der Startpreis von 30 Euro wieder hereingespielt werden kann. Zum Beispiel das "Intel Racing Tour"-Turnier wird um ein Preisgeld von 2.000,- Euro ausgetragen. Die FusionLAN wird gemeinsam von den Essener Teams SFA und Da-Ruler e.V. veranstaltet, die bereits 14 kleinere LAN-Partys im Ruhrgebiet organisiert haben. [cvs]
9. Live-Streamtipp: Wetten, dass...?-Preview am Samstag ab 19:30 Uhr
10. Lexikon: PPTP
11. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
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Unglaublich, wie viele Leser sich für das kleine Pannenbüchlein gemeldet haben. "Murphys dümmste Computerfehler" scheint also genau den Nerv der Windows-User zu treffen. Die amüsanten Computerfehlaussagen, von Autor Joachim Graf zusammengefasst, können nun folgende fünf netNewsLetter-Leser ihr Eigen nennen:
Martin Bacher aus Web.de Nano Fracaro aus directBOX.com Susanne Parsberger aus daybyday.de Holger Schmitz aus gmx.de Die Redaktion gratuliert! [cvs]
++ Wer nicht gewonnen hat, kann sichs hier besorgen:
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13. Internet zum Hören: net.fm sendet weiter - unter neuer Flagge!
Seit 1. November sendet der High-Tech-Produzent net.fm auf der Münchner Hörfunk-Frequenz 92,4 MHz. Die Inhalte vom Tochterunternehmen des Münchner Medienhauses AME Aigner Media & Entertainment werden in gleichem Umfang wie auch zuvor auf dem F.A.Z. Business-Radio gesendet. Dabei handelt es sich vorwiegend um Internet- Telekommunikations- und PC-News. Die Sendezeit wurde auf die Zeitschiene von 17.00 bis 18.00 Uhr verlegt.
Zusätzlich wurde net.fm von der Bayerischen Landeszentrale für neue
Medien (BLM) mit der gesamten technische Abwicklung des Senders
'München 92,4' beauftragt und verantwortet die Ausstrahlung der
verschiedenen Zulieferungen rund um die Uhr aus den AME-Studios an der
Münchner Theresienwiese. |
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Surfen Sie gut!