keine Angst vor Paragraphen.
Seminar der Medien Management Akademie, am 30. Mai im Literaturhaus
München. Für Nicht-Juristen und interessierte Profis, Producer,
Redakteure etc. Prominente Referenten informieren leicht
verständlich über zentrale und aktuelle Themen zu Arbeitsrecht und
Medienalltag. Mehr Informationen und Anmeldung über:
* http://www.mm-akademie.com oder Tel.Nr. 089/ 4271066
Die Deutschen sind nicht gerade ein innovativer Haufen. Diesen
Eindruck bekommt man zumindest auf der Homepage der Regulierungsbehörde
für Telekommunikation und Post vermittelt: Unter "Nummernverwaltung"
findet man die Ein- und Zuteilung der deutschen Vorwahlen
nach Diensten. Da gibt es die normalen Ortsvorwahlen (wie
040 oder 089), aber auch Vorwahlen für bestimmte Dienste, wie
"Free Phone" (die kostenlosen 0800-Nummern), "Premium Rate Dienste"
(die teuren 0190- oder 0900-Nummern) oder "Persönliche Rufnummern"
(die 0700-Nummern). Auch die Vorwahl "012" findet man,
für sogenannte "Innovative Dienste".
Ganze vier dieser 'innovativen' Vorwahlen wurden bisher vergeben,
eine an Tesion, zwei an Netkom und eine an TelDaFax, inzwischen
ja bekanntlich pleite. Diesen Montag dann die große Nachricht:
Web.de erhält "als erstes Internet-Unternehmen" eine "eigene
Ortsnetzkennzahl" - die 01212, unter der Web.de zukünftig seinen
4,7 Mio. Nutzern "lebenslange Telefonnummern" anbieten wolle.
Die dazugehörige Pressemitteilung wurde von Web.de auch gleich
noch als Ad-hoc-Mitteilung herausgegeben, was den Börsenkurs der
Web.de-Aktie kurzfristig um etwa 20 Prozent in die Höhe trieb.
Dumm nur: die 01212 ist keine Ortsnetzkennzahl, sondern eine
Servicenummer für "Innovative Dienste" - und 'lebenslang', wie
z.B. die persönlichen 0700-Nummern, sind die 01212'er von Web.de
auch nicht: Wer das Vertragsverhältnis mit Web.de beendet, verliert
auch 'seine' Rufnummer. Und ob TelDaFax & Co. nun Internet-Anbieter
oder doch eher Telekommunikationsunternehmen sind - und
Web.de damit tatsächlich das erste Internet-Unternehmen mit
012'er-Vorwahl - darüber läßt sich genauso streiten wie über die
Frage, ob Persil wirklich weißer wäscht als andere.
Zähneknirschend musste Web.de daraufhin am Donnerstag eingestehen,
dass es zu "Irritationen begrifflicher Art" gekommen wäre. Für
den Nutzer aber sowieso interessanter - was die 01212'er Nummer
kann: Wie die zuvor bei Web.de genutzten 01805'er Nummern kostet
ein Anruf 24 Pf/min (somit weit mehr, als ein Anruf zu einer echten
Ortsnummer; auch so eine "Irritation begrifflicher Art"?),
bisher stehen die bisherigen 'Unified Messaging'-Funktionen wie
Anrufbeantworter-Funktion oder Fax-zu-eMail zur Verfügung.
Wie uns Richard Berg, zuständig für die Investor Relations bei
Web.de, mitteilte, sind die neuen Nummern aber derzeit noch nicht
aus den Handy-Netzen erreichbar. Weiter erklärte er, dass weitere
'innovative Dienste' geplant seien, welche, das könne er aber noch
nicht sagen. Bisher hat die neue Nummer den Web.de-Nutzern also
noch keine Vorteile, aber dafür gleich zwei Nachteile gebracht:
Eine Rufnummer mit neuer Vorwahl und mangelnde Erreichbarkeit aus
den Handy-Netzen. Ja, das ist sehr innovativ. [TS]
++ Web.de mit der 'innovativen' Vorwahl 01212:
++ Infos über "Innovative Dienste" mit der Vorwahl 012:
"Hallo Schatzi, befinde mich gerade in 12 000 m Flughöhe! Mir
ist zwar leicht übel, aber ansonsten ist es richtig nett hier
oben!" So könnten eMails zukünftig beginnen. Singapore Airlines
(SIA) setzt als erste Fluggesellschaft ein eMail- und
Entertainment-System für seine Fluggäste ein: "inflight eMail-Systems".
Um Langeweile auf Langstreckenflügen zu vermeiden, waren die
Fluggesellschaften ja schon jeher bemüht und boten Nintendospiele,
Spielfilme, etc. an. Mit Einführung des von Tenzing Communications
entwickelten "inflight e-mail Systems" setzt SIA als
künftige Entertainment-Airline aber noch eins drauf. Laptop-Besitzer
können damit über ein satellitengestützes Kommunikationsnetzwerk
an Bord, wie in einem Internetcafe, auch spielend emailen
und surfen. Christian Groeber, Sprecher bei Singapore Airlines
Deutschland erklärt, dass für den Zweck ein Web-Server
lokal an Bord installiert ist, ein sogenannter "dedicated server".
Dieser lädt aus dem Internet Websites herunter und hält
sie für "surfwillige" Passagiere bereit. Das Angebot umfasst
mehrere hunderttausend Seiten, gefiltert, um keinen Zugang auf
pornographische, gewaltverherrlichende oder rassistische Seiten
zu ermöglichen.
Via Satellit wird das Angebot alle halbe Stunde aktualisiert, auf
dem gleichen Wege werden auch die eMails direkt während des Fluges
verschickt. Eine unter der Flugzeughaut installierte Sendeanlage
stellt den Kontakt zum Satelliten her und richtet sich
je nach Position auf den jeweils nächsten Kommunikationssatelliten
aus. Für den Flug gibt es einen eigenen eMail-Account, was
dann beispielsweise "schmidt@my.tenzing.com" lauten würde. Wieviel
den Skysurfer der Spaß über den Wolken kosten soll, verriet
uns Christian Groeber allerdings noch nicht.
"Inflight e-mail" ist bisher auf einer SIA Boeing 747-400 MEGA-TOP
installiert, die zwischen Singapur und Los Angeles eingesetzt
wird. Im Laufe der nächsten Monate soll das System in der
gesamten MEGATOP Boeing 747- und Jubilee Boeing 777- Flotte eingeführt
werden; 360 Millionen DM investiert Singapore Airlines
in die Entwicklung ihrer "CyberCabins". Ähnliches strebt Lufthansa
schon seit vergangenem Jahr an - dort schwärmte man damals von
TouchScreens mit Internetzugang in der Rückenlehne (siehe nNL
34/00). Noch hat die Lufthansa diesbezüglich keine Neuerungen zu
vermelden, räumt Sprecher Michael Lamberty ein. Nach wie vor ist
auch nur eine Condor-Maschine mit dem System "Connexion" ausgerüstet,
wobei die Flug-eMails im Gegensatz zu "inflight e-mail"
an Bord gebunkert und erst am Boden weitergeleitet werden. Ziel
der deutschen Airline ist es aber, bis etwa 2003 seinen Fluggästen
einen ähnlichen Service wie SIA anbieten zu können, so Lamberty.
Bei eventuell anstehenden Urlaubsplanungen fällt die Wahl der
passenden Airline vielleicht nicht mehr ganz so schwer - dafür
möglicherweise das Aussteigen...
[AG]
++ Ich steig erst aus, wenn ich den Highscore geknackt hab'!
++ netNewsletter Archiv Ausgabe 34/00: INTERNET ON BOARD
Durch Geschichten, die von Generation zu Generation weitergetragen
wurden, konnten Märchen, Sagen und Mythen erst überleben.
Jetzt hat man meistens Bücher, um die Kinder in den Schlaf
zu lesen. Was passiert aber mit all den Erzählungen, die nicht
aufgeschrieben wurden, die Großeltern ihren Kindern und Enkeln
im Laufe der Jahre erzählt haben? Sie geraten in Vergessenheit.
Damit das künftig nicht mehr passiert, hat eine Wissenschaftlerin
am MIT (Massachusetts Institute of Technology) eine Software
entwickelt, die sich die Geschichten alter Menschen merkt.
"GrandChair" nennt Jennifer Smith ihre Erfindung: Einen interaktiven
Schaukelstuhl, der mit einem stuhlhohen Monitor verbunden
ist. Das Prinzip: Die Senioren machen es sich im Schaukelstuhl
bequem, auf dem Monitor erscheint ein kleines Mädchen, das virtuelle
Enkelkind namens Jenny. Sie hat nun die Aufgabe, den reichhaltigen
Schatz an Geschichten der Großeltern anzuzapfen und
ihnen immer wieder neue Erzählungen zu entlocken. Ein Spracherkennungs-System
zeichnet die Geschichten auf, druckempfindliche
Sensoren im Sitz des Schaukelstuhls registrieren jede Körperbewegung
und die Intensitiät des Wippens. Eine Videokamera nimmt
schließlich alle Bewegungen als MPEG-Files auf.
Alle Informationen über das Verhalten der Erzähler werden an
Jenny weitergegeben, so dass das virtuelle Enkelkind ein Zögern
des Erzählers bemerkt und umgehend reagieren kann: Sie kann auf
diese Art auf die Körpersprache reagieren, sich beim Zuhören
beispielsweise interessiert vorbeugen, an der richtigen Stelle
nicken oder zustimmende Laute von sich geben. Auf rund 50
verschiedene Schlüsselwörter reagiert sie fröhlich, traurig oder
überrascht, so die wissenschaftliche "Mutter": Wird in der
Geschichte z.B. eine Geldeinheit genannt (Damals kostete ein
Brötchen nur 3 Pfennig!) äußert Jenny ein spontanes "wow!".
Warum aber der ganze, zugegeben sehr ausgeklügelte Aufwand für
ein paar Geschichten? Der psychologische Aspekt stehe klar im
Vordergrund, sagt Jennifer Smith von ihrer Entwicklung. Großeltern
sollen das Gefühl haben, auch über große Distanzen hinweg
mit ihren Enkeln Geschichten austauschen zu können. Die Sprößlinge
können im Gegenzug lebhaft die Erfahrungen der Alten nachvollziehen,
sie entwickeln ein gewisses Verständnis für ihre
eigene Vergangenheit. Und so ganz nebenbei wurde hier ein System
entwickelt, das die komplexen Reaktionen von Menschen nachahmt:
Jenny reagiert auf Modulationen in der Stimme, Bewegungsabläufe,
Mimik, etc. Fehlt nur noch, dass sie aufmunternd auf die Schulter
klopft, wenn es traurig wird!
[DB]
++ Demnächst in jedem Altenheim? Die virtuelle Enkelin Jenny
Ein Kopierschutz an sich ist weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes.
Im Grunde ist er wie ein Türschloss: Er soll Eigentum schützen
und Diebstahl verhindern. Doch an der derzeitigen Umsetzung
hapert's: Die Eigentümer werden ein- und Gäste ausgesperrt - und
Diebe kommen sowieso durch die Hintertür.
Aktuelles Beispiel: Der SDMI-Hack. Um die Sicherheit des neuesten
Industriestandards DMAT (Digital Music Access Technology) der SDMI
(Secure Digital Music Initiative) zu bestätigen, veranstaltete die
SDMI im Herbst vergangenen Jahres den HackSDMI-Wettbewerb: 10.000
US-Dollar erhielt, wer es schaffte, die digitale Kennzeichnung
(das 'Wasserzeichen') aus kopiergeschützten Audio-Daten zu
entfernen und somit den Schutz auszuhebeln.
Dumm nur: Mehrere SDMI-Varianten wurden praktisch auf Anhieb
geknackt. Einem der "Hacker", Professor Robert Felten der Universität
Princeton, wurde unverzüglich ein 'Maulkorb' verpasst, er darf
die im Rahmen des HackSDMI-Wettbewerbs gewonnenen Erkenntnisse
nicht veröffentlichen
Wie Matthew Oppenheim, Sprecher der SDMI, vergangenen Monat
mitteilte, ist der von Feltens Team geknackte Kopierschutz, das
"Verance Watermark" (das z.B. für Audio-DVDs verwendet wird), nun
bereits im kommerziellen Einsatz. Eine Enthüllung der Informationen,
die Anderen helfen könnten, dieses Wasserzeichen zu entfernen,
verstoße gegen die Teilnahmebedinugen des HackSDMI-Wettbewerbs.
Zudem würde man gegen den amerikanischen 'Digital Millennium
Copyright Act' verstoßen, welcher Versuche, Verfahren
zum Urheberrecht auszuhebeln, unter Strafe stellt. Sein
wissenschaftliches Paper habe Professor Felten zu 'zerstören', eine
öffentliche Diskussion der vertraulichen Informationen sei zu
verhindern.
Professor Felten gab daraufhin bekannt, dass man sich zwar dem
Recht auf freie Meinungsäußerung verschrieben habe, ein Rechtsstreit
eine teure und zeitaufwendige Sache sei, der er sein Team
und sich aber nicht aussetzten wolle. Aber man werde für das Recht
kämpfen, das Ergebnis eines Tages veröffentlichen zu dürfen.
Zwischen den Zeilen gelesen heißt das, dass wohl nicht mehr viel
von Seiten Feltens passieren wird. Ein glücklicher Zufall also,
dass ein 'Unbekannter' das Paper bereits online gestellt hat
(siehe Link).
Fazit: Ganz offensichtlich zielt die DMAT der SDMI nicht wirklich
darauf ab, illegale Kopien professioneller Raubkopierer zu verhindern
und die Verfahren dahingehend ständig zu verbessern, sondern
die Rechte des 'kleinen' Konsumenten einzuschränken. Denn dafür,
dass der Anwender z. B. nur noch SDMI-geschützte Musikstücke auf
den MP3-Player kopieren kann, wenn er gleichzeitig die Original CD
in den Computer einlegt (oder eventuell gar nicht), dazu
reicht der 'schwache' Kopierschutz der DMAT bei weitem aus. Für
professionelle Raubkopien im großen Stil kann ein SDMI-Kopierschutz
aber einfach ausgehebelt werden - das zeigte der HackSDMI-Wettbewerb.
Eine PR-Aktion, die nach hinten losging.
[TS]
++ Die "Sichere Digitalmusik Initiative". Aber sicher für wen?
++ Der SDMI-Hack, wissenschaftlich auseinandergenommen:
++ Weiteres zum SDMI-Hack im netNewsLetter:
++ Ein ähnlich gelagerter Fall: DeCSS knackt DVD-Kopierschutz
++ "Bitte stehlen Sie keine Musik" - Noch ohne 'Digital Rights Management': Apples Vorzeige-Musiksoftware iTunes:
Im Gegensatz zu nervigen realen Kindern kann man ihn einfach
abschalten: Baby Fred, der neue virtuelle Guide auf der Homepage von
Genie.de. Er ist ein animiertes Baby mit blondem Haaransatz und
südlandischem Akzent und führt den Anwender per 'Webwalk' durch
das Genie.de-Webangebot. Dabei bettelt er darum, sich doch bitte,
bitte auf der Homepage zu registrieren - sonst bekommt Baby Fred
Ärger mit seinem Cheffe. Ach, wie putzig (Achtung: Sarkasmus!).
Auch wenn das 'Verhalten' von "Baby Fred", dem imigo ("interaktiver
Amigo", gesprochen: ei-migo) von Genie.de zugegebenermaßen
Geschmackssache ist, so ist die Technik, die dahintersteckt,
zukunftsweisend: Kein Download-intensiver Video-Stream, sondern das
schlanke 3D-Plug-In von Pulse3D (siehe nNL 15/01) animiert den
wild gestikulierenden Baby Fred, die dazugehörigen Webseiten
werden im Frame daneben passend aktualisiert. Dennoch, so richtig
interaktiv ist Baby Fred nicht: Steht eine 'Entscheidung' an, so
muss man auf ein JA- oder NEIN-Feld in Baby Freds Pulse3D-Fenster
klicken, von den sonstigen Anwender-Aktivitäten auf der restlichen
Genie.de-Homepage (wie Klicks auf Links oder Scrollbalken) bekommt
der 'imigo' nichts mit.
Baby Fred, eine Entwicklung der plan_b media, ist bereits "18 Monate
alt", denn solange dauerte die Entwicklung für den virtuellen
Charakter. Dass dabei nicht mehr herausgekommen ist, als der
"Webwalk" mit seinen JA/NEIN-Buttons durch das Genie.de-Angebot,
ist erstaunlich - die Produktion eines kompletten Disney-Filmes
dauert auch nicht länger. Aber was nicht ist, kann ja noch werden:
"Baby Fred" wird bestimmt noch ausgebaut, andere Webseiten
werden folgen. Jedoch bietet das auch den Nährboden für ein ganz
anderes Horrorszenario: Werbebanner, die nicht nur wild animiert
sind, sondern auch laut schreiend danach betteln, doch bitte,
bitte endlich angeklickt zu werden. Auch das hat Baby Fred ja
bereits vorgemacht.
[TS]
++ Der erste imigo im Einsatz: Baby Fred bei Genie.de:
++ Baby Fred und seine imigo-Freunde bei plan_b media:
Feinde zu haben ist zeit- und arbeitsaufwendig. Ständig auf der
Suche nach Gemeinheiten, um dem verhassten Ex-Partner, dem fiesen
Chef oder dem nervtötenden Nachbarn ordentlich eins reinzuwürgen!
Aber wie mittlerweile in fast allen Bereichen des Lebens
- auch da steht das WorldWideWeb mit Rat und vor allem Tat hilfreich
zur Seite! Der gemeine und geheime Webtipp lautet:
pinstruck.com.
Hier darf man seine Feinde aus tiefster Überzeugung heraus spüren
lassen, dass man sie nicht ausstehen kann - mit digitalen
Flüchen in bester Voodoo-Tradition. Anonym kann man bei Pinstruck
unliebsamen Mitmenschen eine persönlich gewidmete Voodoo-Puppe
zukommen lassen - und das schnell und ohne sich die Finger
schmutzig zu machen - per eMail. Das Aussehen der Puppe ist
individuell zu gestalten, indem man unter anderem Geschlecht,
Brille und eventuelle Gesichtsbeharrung (= Bart) auswählt.
Ebenso funktioniert es mit dem beiliegenden Text: Zur Auswahl
steht beispielsweise "now you know how it feels", schlicht und
ergreifend einfach nur "why?" oder "I love you". Wir haben es
todesmutig auf einen Selbstversuch ankommen lassen (in Ermangelung
solcher Feinde) und noch bevor einen irgendwelcher Voodoo-Zauber
erreicht wird man vorgewarnt: If you are sensitive,
paranoid or superstitious in nature - delete this e-mail and
forget about the whole thing!
++ Rache ist süß...
Ein Aufschrei des Entzückens ging am Montag durch's Land: Angela
Merkel, ihres Zeichens Vorsitzende der CDU, hielt eher unfreiwillig
für eine (wie wir glauben, sehr gelungene) Werbekampagne her.
Genau genommen ging es ja eher um ihre Frisur, die ein wenig
aufgepeppt wurde. Ein Blickfänger, ohne Zweifel. Wer noch mehr
solcher Frisurtipps sucht, für den ist ebenso zweifelsfrei unser
Favorit dieser Woche das Richtige: fiese-scheitel.de
Klingt schlimmer, als es ist, versprochen. Fiese-scheitel.de ist
im Prinzip eine Gallerie der gelungensten Haartrachten der
vergangenen Dekaden. Prominente sind ebenso vertreten wie die Garde
der Modeträger, Katalogmodels. Doch auch für normal Sterbliche,
die auf weniger auffällige Frisiermethoden stehen, werden
Vorschläge bereit gehalten. Können Sie sich vielleicht noch an "Die
nackte Kanone 2 1/2" erinnern? Da hatte doch O. J. Simpson diese
legendäre 70er-Jahre Frisur, mit der nicht mal mehr durch die Tür
gepasst hat. Und das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das,
was Sie bei fiese-scheitel.de erwartet. Viele Frisuren, viele
Scheitel - und garantiert auch viel Gelächter!
Stramme Waden, leuchtende Augen! Wohlige Wärme erfüllt unsere
Herzen beim Gedanken an "Girls-Camp". Die Bewohnerinnen Cosima,
Chantal, Mädi und all die anderen machen definitiv Appetit auf
mehr. Und das war auch genau der Gedanke, den die östereichische
Jungbauernschaft verfolgte als sie die Seite girls-camp.at ins
Netz stellte. Ganz wie vor kurzem noch den "anderen Mädis" kann
man via Webcam den österreichischen Kühen im Stall "über die
Schulter" sehen und sich so von deren "artgerechter Haltung"
überzeugen.
Und da es im benachbarten Österreich nicht nur Rinder, sondern
auch Schweine gibt kann man sich unter pig-brother.at auch über
deren Zustand informieren! Was schließen wir mit Hilfe der
kompetenten Anwälte von Me, Myself & Eye daraus? Richtig - Mädchen
sind gar keine Kühe.
[AG]
++ Östereichische Reality - Shows: Wer verläßt den Stall nächste Woche !?
++ Die Produzenten: Jungbauernschaft Österreich
Ach, es gibt doch nichts schöneres, als wenn morgens als erstes
der Hund angedackelt kommt und - die eMails vorliest. Sollte das
Ihr bisheriges Haustier nicht zu Stande bekommen, der Computer-Hund von Sony, AIBO, kann es.
AIBO steht für "Artificial Intelligence RoBOt" - der Roboter mit
künstlicher Intelligenz (ganz zufällig bedeutet Aibo im Japanischen
aber auch Begleiter) und er kann neuerdings mit einer
Funknetzwerkkarte ausgestattet werden, über die er Kontakt mit dem
Computer aufnehmen kann - vorausgesetzt, der Computer läuft unter
Windows (andere Betriebssysteme werden von Sony schließlich generell
ignoriert) und hat ebenfalls eine Funkkarte oder ist an eine
WiFi-kompatible Wireless-LAN-Basisstation angeschlossen. Dann lädt
die Software "Messenger" (die erstmal nur in Japan zu haben ist)
eMails herunter, wandelt den Text in Sprache um und überträgt sie
zu AIBO, damit dieser die eMails dann auf Befehl seinem Herrchen
vorlesen kann.
Laut US-Homepage ist AIBO von Haus aus mehr als ein Spielzeug, er
ist ein wahrer Begleiter mit echten Emotionen und Instinkten. Ach
ja, diese muss man aber übrigens mit dem "AIBO Life"-Pack erst in
den AIBO hochladen - oder gleich mit dem "AIBO Master Studio"
nach eigenem Gusto programmieren.
Dass AIBO aber kein Spielzeug ist, verrät auch der Preis: Ein AIBO
landet erst für 3.399 DM unter dem Weihnachtbaum, Zusätze wie das
benötigte Life-Pack (205 DM), die Master Studio-Software (1.139
DM) oder die Funkkarte (459 DM) kosten extra. Und die Messenger-Software
für's eMails-Vorlesen kostet 15.000 Yen, wird also, falls
es sie auch mal auf deutsch geben sollte, um die 300 DM kosten.
Die AIBO-Schwemme dürfte uns wie bei den Tamagotchis und Furbys
also erst einmal erspart bleiben.
[TS]
++ Die europäische AIBO-Homepage:
++ Und in Japan kann AIBO auch eMail vorlesen, per AIBO Messenger:
Die 100.000.000-Marke an ICQ-Usern ist überschritten worden -
vermeldete vor einigen Tagen der Instant-Messaging Dienst. Damit
handelt es sich mit Abstand um den verbreitesten Messenger im
Internet. Daher möchten wir Ihnen heute einige Tools vorstellen,
mit denen Sie ICQ noch besser nutzen können:
ICQ Plus - Gefällt Ihnen das Layout des ICQ-Clients? Wenn nicht,
kein Problem. Denn mit diesem Freeware-Tool können Sie selbst
Skins für den ICQ-Client erstellen oder bereits vorhandene Skins
einbinden. Der persönliche ICQ-Client ist in greifbarer Nähe.
ICQ Ad Remover - Mittlerweile wird im ICQ-Client auch Werbung
eingeblendet. Mit diesem Programm können Sie die Werbung ausblenden.
Achten Sie allerdings vor der Installation unbedingt
darauf, dass Sie über die ICQ-Version 2000b 4.65 Build #3281
verfügen. Denn nur mit dieser Version funktioniert es auch.
Messenger Backup - Mit diesem Programm können Sie regelmäßig die
Daten Ihres ICQ sichern. Nun gehen bestimmt keine Daten mehr verloren.
Das Programm unterstützt neben ICQ auch die Messenger von
AOL, Yahoo und msn.
[st]
++ ICQ Plus - Gestalten Sie Ihr ICQ selbst
++ ICQ Ad Remover
++ Messenger Backup - ICQ-Datensicherung
Inzwischen gehört es für einen Fernsehsender zum guten Ton, neben
einer eigenen Homepage auch Video-Schnipsel oder gleich einen
Video-Stream im Internet anzubieten. Bisheriger Vorreiter: Der
Nachrichtensender n-tv. Ein Real-Stream mit maximal 300 kb ruckelt
und zuckelt über den Bildschirm. Auftritt N24: Der Konkurrenzsender
aus der ProSiebenSat1-Gruppe sagt gleich, was Sache ist:
Neben dem 300 kb-Stream auf der N24.de-Homepage startete am
Dienstag N24 Broadband - Breitband, also nix Modem oder ISDN. Der
450-kb-Windows-Media-Stream will gleich bildschirmfüllend auf den
PC.
Es geht aber doch eine Spur kleiner: Neben der Full-Screen-Auflösung
in Beinahe-VHS-Qualität gibt es die Nachrichten von N24 als
Mini-Fensterchen auf dem Desktop - oder in zwei 'Zwischengrößen'
auf der eigenen "N24-Microsite". Hier wird der passive Viewer zum
aktiven User, zum "Viewser" (gesprochen: Wjuhser). Denn während
dem Fernsehgucken Links anklicken, das ist schon verdammt interaktiv, findet N24.
Denn nicht nur die 'normalen' Nachrichten der N24-Homepage findet
man neben dem Videofenster, auch auf das Fernsehprogramm abgestimmte
Links werden ständig darunter aktualisiert. Beispiel:
Läuft der Wetterbericht, poppt ein Link zu "Wetter.com" auf. Oder
bei der Audi-Werbung... Sie verstehen das Prinzip. Ob der Viewser
bei dieser Vorauswahl wirklich (inter)aktiver wird, sei dahingestellt.
N24 Broadband richtet sich übrigens nicht an den Durschschnitts-Anwender:
Ein T-DSL-Anschluss oder besser ein schnelles Firmen-Intranet
sollte es schon sein, die 'N24 Broadband Microsite'
verlangt zudem einen Internet Explorer 4.x unter Windows. Über
genaue Zahlen, wieviele Benutzer man mit N24 Broadband ansprechen
wolle, wurde zwar nicht geredet, aber eines verriet uns Joachim
Magin, Geschäftsführer der ProSieben Digital Media: Der Server für
den Video-Stream steht für 20.000 gleichzeitige Viewser zur
Verfügung.
Sehr viel mehr Zulauf wird N24 Broadband anfangs aber sowieso
nicht haben: Vor der Nutzung des Angebots steht die Registrierung,
und wen das noch nicht abschreckt, der wartet (wie wir testweise)
über 24 Stunden auf seine Anmeldebestätigung. Da greift man doch
schnell lieber wieder zum (analogen) Fernseher. Oder spätestens
dann, wenn der Chef nach einem Monat mit der Standleitungsrechnung
wedelt, auf der man mit 160 Stunden N24-Gucken 30 GB Traffic im
Wert von weit über tausend DM verursacht hat.
[TS]
++ N24-Nachrichten, angereichert mit aktuellen Links zum Thema:
Der geneigte netNewsLetter-Leser wird sich schon zurücklehnen und
abwinken: "Alter Hut". Dennoch gibt es Menschen, die ohne Rücksicht
auf Verluste Dateianhänge aufmachen, die entweder von fremden
Personen stammen oder, wie auch in diesem Fall, einen eindeutigen
Hinweis liefern, der bedeutet: Hase, sei wachsam! Oder was
sonst sollte sich hinter einem Dateinamen "homepage.html.vbs"
verbergen? Noch nicht mal der Name klingt (im Gegensatz zu "I love
you) einladend zum Öffnen.
Und dennoch wurde es getan, diese Outlook-User durften sich dann
wenigstens an einer neuen Startseite im Internet Explorer freuen.
Vier Pornoseiten standen zur Wahl, wir haben keine zu Gesicht
bekommen, können also auch nichts über deren "Qualtitäten" sagen.
Aber es gibt sicher genügend, die Ihnen bei Interesse davon berichten können.
++ So kommt er, so werden Sie ihn wieder los
Am Montag flatterte eine interessante Werbung aus dem Briefkasten:
Fern- und Auslandstelefonate für nur 5 Pf - und in alle Handynetze
(inkl. der teureren E-Netze) nur 39 Pf! Ich wollte mir schon den
beigefügten Aufkleber mit der Call-by-Call-Vorwahl auf's Telefon
kleben, da erspähte ich das Kleingedruckte: Mindestumsatz pro
Ferngespräch 50 Pfennig, bei Auslands- und Handygesprächen 'ne
ganze Mark (der Anbieter heißt übrigens VarTec und hat die Vorwahl
010023).
ACN und T-Net
Nach der Callino-Pleite haben nun zwei weitere ehemalige Callino-Reseller
eine neue Heimat gefunden - sprich: neue Internet-Angebote auf die Beine gestellt.
ACN ist nun für 2,89 Pf/min zu erreichen, T-Net für sogar noch
günstigere 2,48 Pf/min. Jetzt das kleine Wenn-und-Aber: T-Net, das
übrigens nichts mit dem T-Net der Telekom zu tun hat, sondern für
TouchNET steht, ist _aber_ nur für die genannten 2,48 Pfennig zu
erreichen, _wenn_ man aus einem der auf der Homepage genannten
Ortsnetze anruft. Von 'außerhalb' kostet's 4,48 Pf/min.
Dennoch: beide Provider landen in der TopFree-Liste.
[TS]
Der Providerkostentest-Index: 2,62 Pf/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
++ Ältere Ausgaben des Provider-Kostentests finden Sie hier:
++ Ihre Meinung, Kritik und Provider-Infos an unseren Redakteur Toby Steininger:
Veranstaltungen11.1 Fünfte InternetWorld in BerlinAb kommenden Dienstag wird in den Berliner Messehallen nur noch über das Internet gesprochen: die InternetWorld steht zum fünften Mal auf dem Terminplan. Rund 1000 Aussteller sorgen für ein abwechslungsreiches Programm während der Messe, der Kongress bietet parallel dazu geballte Informationen in fünf Panels und zehn Workshops. Wer hier noch immer nicht die richtigen Anlaufstellen findet könnte schließlich auf den Sonderschauen, im Gründer-Pavillion oder der Career-Börse zufrieden gestellt werden. [DB]
* http://www.internetworldmesse.de 11.2 Stream-Tipp der Woche: Gesundheit aus dem Net - Segen oder ...?Es gibt immer mehr "Mediportale": Web-Angebote mit medizinischen Informationen. Die Nutzer können die Adresse des nächsten Facharztes suchen, sich über medizinische Probleme und deren Heilungsmöglichkeiten informieren oder gleich in die 'Online-Sprechstunde gehen'. Doch wie sinnvoll ist die neue "Gesundheitskultur"? Wird Medizin demokratischer? Sind Mediportale Mittel zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen? Fürchten Ärzte bald leere Wartezimmer? Sind unseriöse Gesundheitsportale gar risikoreich für Patienten, die mit gefährlichen Symptomen nicht mehr zum Arzt gehen? Am Montag findet hierzu eine Wissenschafts-Pressekonferenz statt, der Ton wird live ins Internet übertragen. Thema: Gesundheit aus dem Internet: Segen für den Patienten oder nur lohnendes Geschäft? [TS]
++ Machen Sie sich selbst ein Bild: Montag, 14. Mai 01, um 11 Uhr:
Lexikon der PC- und Online-Fachbegriffe12. Nano-Site
Tipps & Tricks13. Der Suchmaschinen-Report (55) - Der Fernsehkrimi im Netz
14. netNewsLetter internImpressum
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