Offenbar ist es gang und gäbe, dass Online-Händler Steuern hinterziehen.
Durch fehlende Umsatz- und Einkommenssteuern würden,
Schätzungen des Bundesrechnungshofes zufolge, dem Fiscus etwa 23
Milliarden Mark jährlich entgehen. Angeblich wird, laut Spiegel,
nur jede zweite Mark im Onlinehandel versteuert. Dagegen geht das
Finanzministerium nun massiv vor - eine zentrale Datenbank für
Steuerfahnder soll den Anfang machen.
Dass online vieles im argen liegt, führt der Bundesrechnungshof im
Jahresbericht 2000 an: "Entsprechend werben Firmen, die die
Einrichtung virtueller Büros anbieten, damit: "Ihr Büro liegt im
Cyberspace, wo Sie keine Steuerbehörde je finden wird"." Andererseits
fehlt den Fahndern aber das Know-how und die Technik, um
den Steuersündern auf die Schliche zu kommen: "Im Zeitpunkt der
örtlichen Erhebungen ... besaß nur eine der geprüften Steuerfahndungsstellen
überhaupt einen Internet-Zugang." Auch im Umgang mit
gefundenen Daten und Datenträgern lautet die Benotung "mangelhaft":
"Steuerfahnder waren auch mangels unzureichender Schulung
nicht immer befähigt, von den Steuerpflichtigen ... genutzte
Rechner- und Speichersysteme als Beweismittel sicherzustellen
und auszuwerten."
Also setzt man im Bundesfinanzministerium zum einen auf eine verbesserte
Ausbildung ("Seit kurzem finden in der Bundesfinanzakademie
... "Praxisseminare E-Commerce (Betriebsbesichtigung in
einem Internet-Shop)" statt."), die eigentliche Arbeit soll aber
die eigens zu entwickelnde Fahndungssoftware erledigen: Alle
deutschen Onlineshops werden in einer Art Suchmaschine registriert,
diese Daten sind dann mit der zentralen Umsatzsteuerdatenbank
abzugleichen. Tauchen hier Unregelmäßigkeiten auf, wird die
Steuerfahndung vor Ort aktiv.
Allerdings, und "hier liegt der Hund begraben", werden nur die
Shops einbezogen, die digitale Transaktionen anbieten, z. B. den
kostenpflichtigen Download von Musik, Büchern o. ä. Und diese
Verkäufe würden gerade mal 2 % des gesamten eCommerce in Deutschland
ausmachen, heißt es im Bundesfinanzministerium. Deshalb
lässt man sich hier noch Zeit, um die Software gründlich zu testen.
Aber der Markt ist da und schon deshalb will man gewappnet
sein.
++ Die desolate Situation der Steuerfahndung
++ Schriftliches zur Fahndungssoftware gibt es leider noch nicht
Wie bei jeder MacWorld-Messe gab sich auch am Dienstag wieder der
Apple-Chef Steve Jobs die Ehre und stellte bei der Eröffnungsrede
neue Geräte und Software aus den Apple-Entwicklerstuben vor:
iTunes und iDVD
++ Die deutschsprachige Version von iTunes folgt im Februar:
++ Infos zu iDVD und DVD Studio Pro:
Mac OS 9.1 und Mac OS X
++ Infos zu Mac OS X und dem 9.1'er Update:
++ Direkt zum Download (deutsche Sprachversion):
Neue PowerMacs und neues PowerBook
* http://www.apple.com/powermac/
Die aktuelle PowerBook-Reihe wurde nicht schneller, dafür kam ein
neues PowerBook dazu: Endlich wieder ein Gerät der "Subnotebook"-Klasse,
das nicht viel größer als sein Display ist:
"Eine allseits bekannte und beliebte Lebensform, die offenbar
außer uns das Universum bevölkert, sind die sogenannten Außerirdischen
(ETs). Sie scheinen ... hier zu landen, abzustürzen,
Menschen zu entführen, ... und seit 50 Jahren mit den Regierungen
der Supermächte zusammenzuarbeiten", steht auf der Webseite
der Universitäts-Sternwarte von München. Also: Forscher aller
Länder vereinigt euch, legt eure Daten endlich offen und stellt
sie der virtuellen Sternwarte zur Verfügung. Fordern heute
US-Wissenschaftler des National Optical Astronomy Observatory
(NOAO).
Die virtuelle Sternwarte ist dabei eigentlich kaum mehr als die
Zusammenfassung aller bereits existierenden Daten aller
Observatorien und Forschungsstationen. Und vor allem: Sie existiert
schon seit zehn Jahren - bei der ESO, der europäischen Zentrale
für Sternenkunde. Warum dann der Vorstoss in den USA ohne
Einbeziehung der ESO stattfindet, darüber kann Chef Richard West nur
spekulieren: Wahrscheinlich geht es nur darum, die notwendigen
finanziellen Mittel aufzutreiben, da es in den USA tatsächlich
noch kein Zentralarchiv gibt.
Die Argumente der US-Forscher leuchten ein: Bevor der Forscher
ein Teleskop selbst "in die Hand nimmt" wirft er einen Blick in
die Datenbank - und kann feststellen, wieviele Daten bereits über
"sein" Phänomen vorhanden sind. Diese Ego-Haltung sei jedoch ein
grosses Problem, heißt es bei der NOAO. Noch herrsche die Mentalität
vor, dass Daten, die ein Forscher entdeckt hat, auch ihm
"gehören", die Bereitschaft zu teilen, sei noch gering. Richard
West entgegnet: In der ESO gilt die Regel: Hat ein Forscher ein
Projekt angemeldet und den Zugriff auf die ESO-Datenbank, dann
werden seine Daten ein Jahr lang gesperrt - um zu gewährleisten,
dass nicht ausgewertete Daten in den Umlauf kommen. Nach Ablauf
der Frist sind die Daten aber für jeden registrierten Nutzer
einsehbar.
Sollte es jedoch einmal soweit sein, dass ein weltweites Archiv
aufgebaut wird ist Richard West mit von der Partie. Schließlich
gibt es ein grosses Ziel dahinter: Wären alle astronomischen Daten
online verfügbar, wäre es möglich aus der Fülle (immerhin
einige Petabytes, schätzt man bei der NOAO) sogar Digitalfilme
über schnell fliegende Himmelsobjekte wie Kometen oder Asteroiden
erstellen.
++ Die europäische virtuelle Sternwarte
* http://www.noao.edu/noao.html
"Ich stehe auf und mache Licht und sehe, dass ich wie immer in
einem Drecksloch mit Gittern sitze. Überall nur Gitter, Gitter,
Gitter. Und wieder denke ich, warum hänge ich mich nicht auf,
dann bin ich endlich frei. Scheißknast!"
1600 Männer, meist Langzeitgefangene, leben in der Justizvollzugsanstalt
Berlin-Tegel. Gemäss § 24 Abs. 1 StVollzG beträgt die
Gesamtdauer von Besuchen, die Inhaftierte erhalten können,
mindestens 1 Stunde im Monat. Seit zwei Jahren kümmert sich die
"Internetgruppe" darum, dass zumindest die virtuellen Besuche
mehr werden. Damals wurde mit dem "Planet Tegel" eine für diese
Zeit revolutionäre Internetseite geschaffen. Seit kurzem hat
dieser virtuelle Himmelskörper einen Trabanten bekommen, der nun
auch im Netz seine Kreise zieht. "An den Langstrafern, die seit
10 oder mehr Jahren sitzen, ist die Entwicklung des Internets
vollkommen vorbeigegangen. Einige entdecken auf diese Art langsam
ihre Möglichkeiten", meint Roland Brus, Theaterregisseur und
geistiger Vater des Projektes im netNewsLetter-Interview.
Bevor der Trabant des Planeten Tegel betreten werden darf, muss
artig ein Antragsformular ausgefüllt werden, das dann - in den
meisten Fällen - "ausnahmsweise genehmigt" wird. Der Klick auf
das Wort "Bestätigung" ist der einzige Weg zur Passierkarte, mit
der man auf die Seite der Gefangenen eingelassen wird. Die
Insassen der JVA Tegel haben mit dem "Trabanten" die Möglichkeit,
ungefiltert ihre Meinung zu veröffentlichen. So ist es bei dem
europaweit einzigartigen Projekt erstmals möglich, "gesiebte
Luft" zu schnuppern, die Seite hinter den Gittern richtig kennen
zu lernen. Endlich wird Klartext geredet über Drogenhandel im
Knast, über Homosexualität und über Einsamkeit. Man verlässt die
Seite als Insider, als ob man selbst schon in Tegel gesessen
hätte.
Wer nun aber glaubt, die Knackis in Tegel würden kurz mal vom
Haus 3 zum Fünfer-Haus rübermailen, über ICQ ihren Ausbruch
vorbereiten und sich per Napster noch weitere Straftaten zuschulde
kommen lassen - der irrt. Computer werden aufgrund der
Missbrauchsmöglichkeiten von der Anstaltsleitung nur unter sehr
strengen Voraussetzungen genehmigt, die "Internetgruppe" besteht
aus gerade mal 12 Leuten. Auch ist natürlich kein uneingeschränkter
Webzugang möglich. Zwar werden Mails direkt und ohne Kontrolle
abgerufen und beantwortet, aber die Gefangenen können nur auf
ihren eigenen Seiten surfen.
Und sind noch ein paar Wünsche bei Initiator Roland Brus offen?
"Nun, ein paar Computer könnten wir noch gebrauchen", lautet die
verhaltene Antwort.
++ Trabant Tegel: Ein neuer Himmelskörper in der Umlaufbahn
++ Der "Klassiker": Planet Tegel
++ Die offiziellen Seiten der JVA Tegel
Von Tag zu Tag werden mehr skandalöse Fakten über den Einsatz
von Uranmunition bekannt. Nicht nur im Bosnienkrieg wurden die
Waffen verwendet, mittlerweile ist bestätigt worden, dass auch
auf deutschen Truppenübungsplätzen diese gefährliche Munition
genutzt wurde. Ob die Soldaten allerdings aufgrund der strahlenden
Waffen an Leukämie erkrankt sind, bleibt weiterhin umstritten.
Wir haben uns deshalb auf die Suche gemacht und online zahlreiche
Seiten gefunden, die Zusammenhänge aufzeigen: Das Balkan-Syndrom
und der Einsatz von sogenanntem "abgereichertem Uran" sind nicht
erst seit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien bekannt.
++ Im CNN-Forum taucht ein Zusammenhang mit dem Golfkrieg auf
++ Das ARD-Magazin "Monitor" bestätigt diesen Vorwurf
++ Die etwas andere FAQ zum Thema "angereichertes Uran"
++ Die Bundeswehr sieht keinen Zusammenhang zwischen dem Kosovo-Einsatz und den Leukämie-Fällen:
++ Auch das Pentagon ist dieser Meinung
++ Die NATO bestätigte schon früher den Einsatz von Uranwaffen
++ Dennoch beginnt es, in der NATO zu krachen...
++ Schon 1987 gab es Uranmunition in Deutschland
++ Umfangreiche, ständig aktualisierte Reportagen, auch mit dem Blick ins Ausland
++ Mit der Zeit tauchen Widersprüche auf - hier sind sie zusammengefasst
++ Initiativen rufen seit längerem zur Ächtung der Waffen auf
++ Die Diskussionen von damals erhalten neuen Zündstoff
++ So wirken Urangeschosse
++ Macht Uranmunition krank?
++ Was ist Leukämie nun genau?
++ Scharpings Deutschlandfunk-Interview im vollen Wortlaut
Ausgeschrieben heißt es "Bovine Spongiforme Encephalopathie",
besser bekannt unter der Kurzform "BSE", verursacht durch Prionen
(Krankheitserreger der dritten Art neben Viren und Bakterien),
und bewirkt vermutlich im menschlichen Körper den
Ausbruch der Creutzfeld-Jakob-Krankheit.
Doch auch in dieser Krise steht das Internet mit Rat und Tat zur
Seite und bietet sowohl alternatives Essen als auch Informationen,
was man wo und wie noch essen kann. Und wovon man lieber
die Finger lassen sollte. Unser kleines nNL-Spezial soll die
Suche erleichtern und auch dazu anregen, sich weiter in die Materie
einzulesen.
++ Sehr gute Linksammlung: BSE- und Prion-Forschungsergebnisse, praktische Ratgeber, internationale Seiten zum Thema
++ Wer es einfach nicht lassen kann: Online-Fleisch aus Argentinien, Uruguay und Neuseeland
++ Auch hier kann man hoffentlich unbedenklich zuschlagen
++ EU-Verordnung zu Verhütung und Bekämpfung von BSE
++ An welchen Symptomen erkenne ich Creutzfeld-Jakob? Wie schnell kann man sich infizieren? Ein Leitfaden
++ Alles begann 1732 - die Geschichte der BSE-Prionen
++ Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Fleischmarkt
++ BSE sicherlich auch auf der BioFach-Messe ein Thema
++ Umfassende private Infoseite, bislang nur für die Schweiz
Norwegischen Bergbauern aus der Provinz Telemark haben wir es
wohl zu verdanken, dass sich heutzutage Menschen wagemutig
riesige Skisprungschanzen herunterstürzen. Am Ende des 18. Jahrhunderts
haben sie bei ihren Abfahrten jede Geländeunebenheit als
Sprungschanze umfunktioniert. Im französischen Chamonix führten
norwegische Studenten die Tradition ihrer Vorfahren weiter und
wagten erste Höhenflüge schon mal von Scheunendächern. Wer an
noch mehr historischen Einzelheiten über diese In-Sportart
interessiert ist, sollte auf der Website skispringen.de landen.
Und wenn Begriffe wie Luftstand (Höhe während der Sprungphase)
oder Haferl- bzw. Kacherl-Landung (beide Begriffe stehen als
Synonym für den Landestil, bei dem beide Füße parallel nebeneinander
aufsetzen) für Sie böhmische Dörfer sind, kann ein (Aus-)flug
ins Internet bestimmt Wunder wirken.
Natürlich gibt es bei skispringen.de auch Infos und Autogrammkarten
der deutschen Skiflugasse Martin Schmitt und Sven Hannawald
sowie deren Konkurrenten aus Österreich, Finnland und Japan zum
Download. Wem das aber nicht reicht, der kann Martin Schmitt auch
auf der Massagebank oder die Highlights der Vierschanzentournee
per Video-on-demand betrachten. Beim Ausgang der diesjährigen
Vierschanzentournee sollte man aber vielleicht den Blick lieber
nach vorne richten.
Durch die Live-Streams und den graphisch ansprechend aufbereiteten
Schanzendaten kann man sich schon mal perfekt auf die kommenden
Springen in Salt Lake City oder Oberstdorf vorbereiten.
Ausserdem soll bald ein Flugsimulator online stehen. Über eine
variable Eingabe z. B. der Windgeschwindigkeit oder der
Anlaufgeschwindigkeit wird man die Sprung-Analyse selber durchführen
können. Das Internet lässt Sie so spielend zum Skisprungexperten
werden... und Günther Jauch kann einpacken. Aber Millionär ist
er ja sowieso!
Vorurteile oder auch Bretter vorm Kopf können manchmal ziemlich
hinderlich sein. Besonders dann, wenn es um die Kirche im Web
geht. Zwar ist klar, dass auch die Glaubensgemeinschaften online
zu finden sind. Aber wer hätte gedacht, dass es eine eigene
Suchmaschine für Klöster und Co. gibt? Und Orden-online.de gibt es
wirklich.
Sie selbst bezeichnen sich als "eine Art Mini-Yahoo für das
Ordensleben". Wenn man schon mal sieht, welche Orden und Abteien,
Klöster, Priorate, Stifte, Konvente, Kongregationen und
Säkularinstitute, Kommunitäten und geistliche Gemeinschaften,
Ritterorden, Priestergemeinschaften, evangelische Orden und
ordensähnliche Gemeinschaften, orthodoxe Klöster und tridentinische
Gemeinschaften allein in Deutschland gibt, dann könnte einem fast
schwindelig werden.
Das "schwarze (Kloster-)Loch" wird durch die Seite etwas aufgehellt.
Und da orden-online.de von Jesus(.de) gepowert wird, kann
ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Etwas überraschend stellte Bill Gates am 6. Januar auf der CES in
Las Vegas die Microsoft Xbox der Öffentlichkeit vor. Mit der Xbox
will Microsoft nun auch den immer heißer umkämpften Konsolenmarkt
erobern und damit Sony, Nintendo und Sega übertrumpfen.
Die Xbox überzeugt vor allem durch die hohe Geschwindigkeit (Pen-
tium III-Prozessor mit 750 MHz). Des weiteren ist die Xbox mit einem
250 MHz-Grafikprozessor und 64 MB Arbeitsspeicher ausgestattet.
Außerdem verfügt die Xbox als erste Spielekonsole über eine
Festplatte (8 GB). Diese wird zur Zwischenspeicherung von Daten
genutzt und kann auch zum Speichern von Spielständen, neuen
Levels oder auch Musiktiteln verwendet werden.
Ein Alleskönner ist die Xbox dennoch nicht. Zwar ist das
Online-Spielen via Internet möglich, über einen Webbrowser oder
andere Online-Funktionen verfügt sie leider nicht.
Beim Gehäuse hat sich Microsoft nun entschlossen, statt des
ursprünglich geplanten, futuristischen silbernen "X" als Gehäuse,
nun doch einen nicht besonders auffallenden schwarzen Kasten zu
verwenden. Die 8-Wege-Controller verfügen über Force Feedback und
ein drei Meter langes Kabel, damit man auch von der Wohnzimmercouch
aus problemlos spielen kann.
Ein wesentlicher Vorteil der ca. 900 DM teuren Xbox gegenüber der
Playstation 2 dürfte aber sein, dass schon zur Markteinführung
(USA: Ende 2001, Deutschland Anfang 2002) zahlreiche Spiele zur
Verfügung stehen werden. Dies dürfte daran liegen, dass die aktuell
über 200 Entwicklerteams schon mit DirectX und Windows
vertraut sind. Wie sich die Xbox langfristig am Markt behaupten
kann, wird sich aber wohl erst in den nächsten Jahren zeigen.
In der Tschechischen Republik brodelt es wieder: Es geht jedoch
nicht um das umstrittene Kernkraftwerk Temelin (siehe nNL
42/2000); einige Redakteure des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders
CT streiken. Der Grund: Sie weigern sich, eine zunehmende
Beeinflussung durch die Parteien hinzunehmen.
Die streikenden Redakteure, denen es eigentlich nur darum geht,
die Unabhängigkeit der Presse zu sichern und demokratische Grundlagen
zu schaffen, wurden entlassen - Tausende Tschechen gehen
seitdem regelmäßig auf die Strasse und demonstrieren für die
Redakteure und deren Anliegen. Der "legislative Notstand" wurde
ausgerufen, die Lösung soll jetzt ein neues Rundfunkgesetz bringen:
Nicht nur Parteien, sondern auch Kirchen, nationale Minderheiten
und andere Organisationen (Bürgerinitiativen) können Mitglieder
für den Rundfunkrat vorschlagen. In Deutschland sind bereits
Parteien, Gewerkschaften und verschiedene Verbände (zumindest
auf dem Papier) dort vertreten.
Da das tschechische Fernsehen in den wenigsten Gegenden Deutschlands
zu empfangen und leider nur wenig in deutschen Medien
über den Streik der Redakteure zu erfahren ist - empfehlen wir
das Internet. Hier gibt es rund um das Thema Informationen - in
jeder Sprache. Auch wenn man nicht der tschechischen Sprache
mächtig sein sollte - es lohnt sich dennoch, sich die Seite des
TV-Senders anzusehen und z. B. die Nachrichten zu verfolgen. Im
Hintergrund stehen deutlich sichtbar die protestierenden Redakteure
wie ein mahnender Wall. Auf zahlreichen weiteren Seiten,
z. B. vom österreichischen Blatt "Der Standard" oder Prag Online
wird in deutscher und englischer Sprache laufend berichtet.
Unsere Meinung: Hut ab vor den Redakteuren, ähnliches wäre bei
uns wohl kaum denkbar...
++ Der bestreikte Fernsehsender - in tschechisch
++ Und die dazugehörenden Nachrichten
++ Die wöchentliche Prager Post online
++ Informationen in Deutsch
++ Rundfunkgesetz - Zusammensetzung deutscher Rundfunkräte, §17
Das neue Jahr beginnt, zumindest was die Internetgebühren angeht,
düster: Trotz des (wenngleich schwachen) Angebots einer Großhandelsflate
seitens der Deutschen Telekom sind keine neuen
Analog/ISDN-Flatrates für den Privatkunden auf den Markt gekommen;
lediglich bei den Flatrates über T-DSL bewegt sich etwas:
Wer sich zusätzlich zu seinem T-Net- oder T-ISDN-Anschluss T-DSL
anschalten lässt (ab ca. 15 DM monatl. Aufpreis, siehe unten),
muss nun längst nicht mehr T-Online als Zugangsprovider wählen:
Neben 1&1 (siehe nNL 37/2000) bieten nun auch SurfEU und Synnet
ihre T-DSL-Flatrates an. Allerdings ist die Tarif-Bezeichnung
"Flatrate" doch eher euphemistisch zu verstehen: Zwar fällt jeweils
eine monatliche Grundgebühr anstatt eines Minutentakts an,
jedoch bezahlt man, nach einem Freivolumen von einem halben oder
ganzen Gigabyte pro Monat, einen gesalzenen Megabyte-Preis. Im
Endeffekt ist also eine "echte" DSL-Flatrate oder ein
Minutentakt-Tarif von T-Online doch wieder günstiger.
Wo bleibt es also, das (wenn auch anmeldepflichtige) Internet-by-Call
über T-DSL? Dass es prinzipiell möglich ist, zeigen zum einen
die oben genannten "Flatrate"-Anbieter, zum anderen auch das
ursprünglich einmal geplante Angebot von NGI (siehe nNL 34/2000).
Die nächsten Monate bleiben spannend.
Wo wir eben schon einmal NGI angesprochen haben: Wie im Dezember
bekannt wurde, ist NGI pleite; es ist also wahrscheinlich, dass
sich die Probleme beim Zugang und den eMails eher häufen. Daher
fliegt NGI nun endgültig von seinem ersten Platz der TopPro-Liste,
da man die Anmeldung keinem Neukunden mehr guten Gewissens
empfehlen kann - vielleicht in Zukunft wieder, wenn sich die
finanziellen Probleme gelegt haben (sollten).
Zum Schluss noch ein Hinweis: Klaus-Dieter Scheuerle, Ex-Präsident
der 'Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post' und
"Macher" der oben erwähnten Großhandelsflatrate, hält dieses
Semester eine Vorlesung über 'Marktorientierte Regulierung zur
Sicherung und Förderung von Wettbewerb in der Telekommunikation'
an der Münchner Uni. Die Themen 'UMTS-Versteigerung' und 'Flatrates',
für eine BWL-Vorlesung erstaunlich kurzweilig vorgetragen,
wurden bereits behandelt; falls Sie also einmal Informationen 'aus
erster Hand' möchten, so können Sie sich die Folien von der Web-Seite
der Vorlesung kopieren.
++ Die Aufpreise für den T-DSL-Zugang:
++ T-Online-Alternativen für den T-DSL-Zugang:
++ Die Vorlesung von Klaus-Dieter Scheuerle über die RegTP:
Der Providerkostentest-Index: 2,77 Pf/min
Die TopFree-Liste
Die TopPro-Liste
++ Ältere Ausgaben des Provider-Kostentests finden Sie hier:
++ Ihre Meinung, Kritik und Provider-Infos an unseren Redakteur Toby Steininger:
So etwas gibt es auch noch: Menschen, die sich in der
Schnelllebigkeit des Internet-Zeitalters Gedanken über eine
Netzkultur
machen. Einmal im Monat wird das Café der Münchner Muffathalle
zum Diskussionsforum der Reihe "Metabolics/Stoffwechsel": In der
zweiten Ausgabe sind zu Gast der slowenische Medienkünstler Marko
Peljhan und die italienische Künstlergruppe 0100101110101101.
Peljhan beschäftigt sich bereits seit den 90ern mit der kreativen
Nutzung von Technologien, die den militärisch-industriellen
Komplexen vorbehalten schienen: Mitschneiden von
Satellitenkommunikation oder der Einsatz von Marschflugkörpern zu
unabhängigen
Aufklärungszwecken. Die Gruppe 0100101110101101 arbeitet derzeit
am Projekt "life_sharing" und der Idee, die "General Public License"
auf den Kunstbetrieb zu übertragen.
* http://www.linksverkehr.net/metabolics/ 9.2 Stream-Tipp der Woche: Tätowierung live im Netz
Stefan Kretzschmar ist der bekannteste deutsche Handballspieler.
Doch nicht nur deswegen ist er z. B. von Nike als Werbeträger
engagiert worden. Seine Tattoos trugen wohl auch einen gewissen
Teil zu seiner Popularität bei (Franziska van Almsick weiss davon
ein Lied zu singen ;-))
++ täglich von 18 Uhr bis 3 Uhr
Lexikon der PC- und Online-Fachbegriffe10. Virtual Private Network
Tipps & Tricks11. Der Suchmaschinen-Report (38) - UFOSeek
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