Nach dem harten Urteil des US-Richters Jackson in der Kartellsache gegen Microsoft
muss der Softwaregigant nun auch in
Deutschland einen Rückschlag in der Firmenpolitik hinnehmen.
Heute hat das höchste deutsche Gericht entschieden, dass eine
Bündelung von MS-Software mit Hardware nicht verpflichtend
sein darf. Kleinere PC-Händler können nun ruhigen Gewissens
Soft- und Hardware über getrennte Wege beziehen und somit auch
billiger anbieten.
Microsoft hatte den PC-Händler "Snogard" vor Gericht gezerrt,
um ein für alle Mal festzuhalten, dass OEM-(Original Equipment Manufacturer)Software
nur zusammen (und meist vorinstalliert)
mit einem PC verkauft werden darf, nicht einzeln. Der Bundesgerichtshof
machte dieser Praxis nun ein Ende. In der Urteilsbegründung, die uns
vorliegt, heißt es: " (...) Eine Befugnis
des Urhebers, durch eine beschränkte Rechtseinräumung Einfluss
auf den weiteren Vertrieb zu nehmen, sei dem deutschen Recht
fremd. (...)" Microsoft hatte mit der Furcht vor Softwarepiraterie
argumentiert, die durch den getrennten Vertrieb der
günstigen OEM-Versionen vorangetrieben werden könnte.
Letztendlich bedeutet die Schlappe Microsofts, dass kleine PC-Händler
die wesentlich günstigere OEM-Software einzeln einkaufen können,
ohne gleich einen ganzen Stapel Hardware mitbestellen zu müssen.
Kleine Einzelhändler könnten dadurch nun
preislich mit den großen Elektroriesen mithalten!
* http://www.uni-karlsruhe.de/~bgh/PressemitteilungenBGH/pressmit.htm
Die Gedanken sind genauso frei und unzensierbar wie das Internet.
Dachten wir, bis - ja bis in Frankreich die Bestimmung
durchgesetzt wurde, dass jeder, der etwas online veröffentlicht,
seine vollständigen Daten hinterlegen muss (siehe netNewsLetter
14/2000). Das Internet wird immer weiter kontrolliert und reglementiert;
um dem gegenzusteuern haben Forscher der renommierten
"AT&T Labs" in New Jersey "Publius" entwickelt: Ein vollständig
anonymes Netzwerk ohne Zensur.
Publius nannten sich einst die Gründer der freiheitlichen Presse
in den USA, um ihre wahre Identität zu verbergen. Es basiert auf
drei Säulen: "publishers who post Publius content to the web,
servers who host random-looking content, and retrievers who
browse Publius content on the web". Das System beruht auf dem
Gedanken des "Distributed Computing", ähnlich wie bei Napster:
Viele stellen ihre eigenen Computer dem Netzwerk zur Verfügung,
die Inhalte werden dort gelagert.
Die Anonymität garantieren die AT&T-Entwickler Rubin, Cranor
und Waldman durch ein ausgeklügeltes System, das wie ein Puzzle
funktioniert, so Rubin. Man kopiert ein Bild, stückelt die Vorlage
in zahlreiche Puzzleteile, macht Kopien davon und versteckt
die Einzelteile. Sobald jemand Dateien ins Netzwerk einspeist
werden die Daten in viele kleine Pakete gestückelt, kopiert und
(zufällig) auf die angeschlossenen Netzwerkrechner verteilt.
Jedes Teil ist das Stück einer individuellen Webadresse, über
die sie von Publius wieder zusammengesetzt werden können. Sie
soll so verschlüsselt sein, dass weder der Autor noch der "Aufenthaltsort"
der Einzelteile herausgelesen werden kann.
Für eine Dauer von zwei Monaten soll Publius im Probelauf getestet
werden - die Entwickler suchen nun Freiwillige, die bei
dem Projekt mitmachen wollen (deren Rechner allerdings rund um
die Uhr online sein müssen).
* http://www.research.att.com/
Da steht man mitten im Elektromarkt und sucht händeringend nach
einem fachkundigen Berater. Die Situation kennt jeder, letztendlich
hilft man sich meistens doch wieder selbst. In Online-Shops
soll diese Unsitte nicht einreißen, virtuelle Berater werden
dem Einkäufer zur Seite gestellt und beantworten ihm jede nur
erdenkliche Frage. Smartbots sind "smarte Robots", also gewiefte,
mitdenkende Maschinen. Max Headroom ist wohl der Urvater der
Smartbots; moderne und bekanntere "Ausgaben" sind der musikalische
E-Cyas und seine Kollegin aus den Nachrichten, Ananova
(siehe nNL 17/2000).
Einer der führenden Anbieter von Smartbots, die Bostoner Firma
"Artificial Life" preist das Produkt als menschenunabhängig und
dennoch anspruchsvoll in der Beratung an.
Ich mache den Test und gehe auf den Pioniershop in Sachen Smartbots,
cozone.com - eine Online-Tochter von Artificial Life. Jill,
die Beraterin ist nichts anderes als ein Foto und ein Fragebogen
- von wegen, niemand spricht mit mir. Oder alle haben sich so
gut versteckt, dass ich niemanden finden kann. Doch Elektromarkt?
Aber auf der Seite der Erfinder können mir die fünf Bots nicht
entkommen. Alma, eine Blondine im Ledertracht-Outfit spricht sogar
deutsch. Wenn die Software dahinter funktionieren würde: Das
einzige, was ich zu hören bekam, war: "404 - File not found".
Mona Lisa ist da schon gesprächsfreudiger, auch sie kann nur
schreiben, Töne gibt sie nicht von sich. Vielleicht ist es mal
irgendwann so weit, dass ich mich richtig intelligent mit einem
Smartbot unterhalten kann - noch finde ich es sehr angenehm,
wenn ich die Seite einfach schließe und mich wieder meinen
Kollegen widmen darf! Die erzählen zwar auch oft sehr unverständliches
Zeug, aber wenigstens sprechen sie mit mir!
++ Was bedeutet Artificial Life genau, wohin entwickelt sich die Technik - diese Seite gibt Auskunft
++ Im August findet zum Thema ein Kongress statt
++ Die künstliche Heimat der Smartbots
++ Das deutsche Gegenstück zu Artificial Life: novomind
++ Ein Ananaova-Portrait im netNewsLetter 17/2000
Die Deutsche Post - bisher eher Lieferant von 'Snail-Mail' (also
"Schnecken-Post", der 'normalen' Briefpost) liefert neuerdings
nicht nur eMails als echte Briefe aus (siehe nNL 24/2000), sondern
ist seit vergangenem Montag auch ein 'Freemail'-Provider.
Genauso wie z. B. bei GMX oder Web.de kann man sich unter
"ePost.de" nun seine eigene eMail-Adresse in Form von
"Vorname.Nachname@ePost.de" samt Zusatz-Adresse "Alias@ePost.de"
registrieren.
Im Gegensatz zur meisten Freemail-Konkurrenz überprüft die
'ePost' sogar per Postkarte, ob man auch seine echten Personalien
angegeben hat - Mehrfachanmeldungen unter falschen Namen werden
also erschwert.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass bei der Anmeldung Angaben
wie Alter, Einkommen usw. nur optional sind - ePost.de finanziert
sich eben nicht wie die Konkurrenz über Werbung und die damit
verbundenen Benutzer-Profile. Genauso wie z. B.
bei GMX gibt es POP3-Postfächer, die über ein beliebiges
eMail-Programm abgerufen (z.B. Outlook Express) werden können.
Natürlich gibt es auch die Standard-Features wie eMail-Weiterleitung,
automatische Abwesenheitsschaltungen (diese Antwort-eMails lieben wir
besonders beim netNewsLetter-Versand... ;-)
oder SMS-Versand, dafür steckt der ePost-Server wohl noch in den
Kinderschuhen:
Anfang der Woche war die Webseite ePost.de ständig überlastet
und generierte bei der Einwahl lediglich Skript-Fehler. Zudem
wurden hierbei auch noch Benutzer-Name und Passwort als Klartext
übertragen - Datenschutz ade. Und Mac-User bekommen mit dem
Internet Explorer 5 lediglich ein "Falscher Benutzername oder
falsches Passwort!". Noch müssen GMX und Co. also nicht um
ihren Kundenstamm fürchten.
Die Fußball-EM ist vorüber, andere sportliche Highlights dieser
Tage können erst jetzt wieder mit mehr Interesse rechnen.
Selbst die Formel 1 musste ebenso unter mangelnder Zuwendung
leiden wie Wimbledon oder die Tour de France. Aber wussten Sie,
dass so ganz am Rande, so gut wie unbemerkt in Helsinki eine
weitere Europameisterschaft stattfindet - die Schwimmer ziehen
ihre Bahnen für Titel und Medaillen. Die ersten Goldmädels
gibt es bereits, der Name van Almsick taucht aber nirgends auf
- Peggy Büchse holte im Langstreckenschwimmen über 5 und 25
Kilometer den EM-Titel.
Sollten Sie jetzt weniger auf den nassen Schwimmsport, sondern
auf den schweißtreibenden Radsport stehen - die Tour de France
sorgt auch in diesem Jahr wieder für ausreichend (Doping-)
Schlagzeilen. Ob das Team Telekom in der Spitzengruppe davonfährt
- wir erfahren es auf etlichen Webseiten dazu, mit Liveberichten
und -Bildern direkt von der Strecke.
++ Die EM-Schwimmer in Helsinki
++ Wettkampfdatenbank, Community etc. bietet die Schwimmerwelt
++ Die Webseite über den deutschen Schwimmsport
++ Alle Nachrichten aus Helsinki
++ Auf dieser Seite gibt es alles zum Thema "Schwimmen"
Zur Tour de France gibt es weitaus mehr Infos als über die Schwimmer...
++ Die offizielle Tour-Seite
++ Die öffentlich-rechtlichen Sender sind vorne mit dabei
++ Einige Teamseiten
++ Infos, auch nach der Tour
++ Sport1 wartet mit zahlreichen Tour-Daten auf
Die Seite hat nichts mit Sex zu tun, sie wartet nicht mit großartigen
Animationen oder Bildern auf, die Inhalte sind völlig
rechtens. Und trotzdem hat sie viele Gegner, die glauben machen
wollen, dass die angebotenen Informationen am Rande der Legalität
stehen: ausmusterung.com . Richtig geraten, es geht um die
Bundeswehr und, wie der Name schon vermuten lässt, darum, wie
man sich am besten vor dem neunmonatigen Wehrdienst drücken
kann.
Aber auch alle, die schon den Einberufungsbefehl erhalten haben
oder zum Reservisten "ernannt" wurden, gehören zur Zielgruppe
von Peter Zickenrott. Zu seinem Servicepaket gehört nicht nur
der Anti-Wehrdienst-Report, auch persönliche Beratung sowie
Schreib- und Adressenhilfe werden von ihm geliefert. Doch gerade
der Anti-Wehrdienstreport hat es in sich, die Tipps sollen so
gut wie immer zum gewünschten Erfolg, der Ausmusterung, führen.
Da muss man sich auch schon mal als Bettnässer hinstellen
oder in die Psychiatrie einliefern lassen - aber, so Zickenrott,
der Erfolg bleibt nicht aus. Eine Garantie kann er allerdings
nicht geben. Auch wenn auf der Seite zwar etliche Informationen
stehen, Zickenrott arbeitet dennoch weiterhin auf die herkömmliche
Weise: Gegen DM 550,- verschickt er den Anti-Wehrdienst-Report
und bietet seine Hilfestellungen an. Trotzdem ist die
Seite sehr interessant, hochspannend (immerhin gerät er sehr
zwischen die Fronten) und ebenso amüsant: "Warum das Anpinkeln
vom Fahnenmast außer Ärger überhaupt nichts bringt" - Zickenrott
weiß es, und (nicht nur uns Frauen) bleibt ein herzhaftes
Lachen!
Der sozialistische Bruderkuss, das Bussi zur Begrüssung oder
der Kuss zweier Liebender - egal, um welche Art des Küssens
es sich handelt, das Netz hat ein passendes virtuelles Gegenstück.
Gestern wurde der Welttag des Kusses gefeiert, für uns
doch ein willkommener Anlass, nachzusehen, was sich denn so im
Internet zu dem Thema auftreiben lässt. Harald Schmidt hat
sich ebenso mit dem Kuss beschäftigt wie die Frauenzeitschrift
Elle.
++ Der Kuss - in den Augen einer Frauenzeitschrift
++ Auch Deutschlands Entertainer ist manchmal zum Knutschen
++ Der Kuss - wissenschaftlich betrachtet
++ So küsst man richtig (nicht nur zum Valentinstag)
++ Verschicken Sie virtuelle Küsse mit der passenden Musik
150 Menschen waren es noch 1989 - 1,5 Millionen elf Jahre später.
Die Love Parade hat sich seit ihrer "Geburt" zu einem Mega-Event
gemausert und, egal welches Wetter die Techno-Jünger erwartet,
ist ein Fest, das ganz Berlin vereinnahmt. Von Jahr zu
Jahr bieten die Veranstalter aber auch mehr: diesen Sommer gesellt
sich ein Internetauftritt dazu, der auch den Daheimgebliebenen das Gefühl des Dabeiseins geben soll.
Das wichtigste, die DJs und der Sound, sind natürlich live vertreten.
Aber auch ein Chat mit den Musikern wird angeboten, für
die Fernsehübertragung sind RTL 2 und Viva vor Ort. Wer selbst
dabei sein möchte, für den hält die Seite die interaktive Paradenroute vor,
die Bettenbörse mit den letzten, noch freien
Übernachtungsmöglichkeiten, auch der ultimative Partyguide ist
mit dabei und so weiter ... Um die Seite abzurunden und nostalgische
Gefühle aufkommen zu lassen (oder um Neueinsteiger auf
das spezielle Loveparade-Feeling einzustimmen) gibt es noch eins
auf Augen und Ohren: Von 1996, 97 und 98 stehen Bilder, Videos
und Audiomitschnitte online! Techno-Herz, was begehrst Du mehr?!
Das kennt man ja: Stars und Sternchen werden in jeglicher nur
erdenklichen Situation fotografiert, beim Essen, auf Parties,
im privaten Swimmingpool. Da dachte sich der Hautarzt Vail
Reese eine neue Variante aus, wie er Promis darstellen könnte.
Und wurde Webmaster der Seite skinema.com - da steckt natürlich
das "Cinema" drin, aber auch das Wort "Skin" - also sein
Fachgebiet, die Haut.
Auf skinema.com veröffentlicht er nun seine Beobachtungen an
verschiedenen Promis. Diese dermatologischen Beschreibungen
sind zwar nicht jedermanns Sache, aber wer hätte sonst schon
geahnt, dass der Rapper "Markie" Mark Wahlberg eine dritte
Brustwarze hat, und Nicole Kidman an der selben Stelle eine
Tätowierung trägt?
Die Netzwerk-Festplatte "iDisk" ist schon eine feine Sache: Unter
Mac OS 9 kann sich jeder Benutzer bei dem Apple-Service "iTools"
anmelden und bekommt hierbei auch eine 20 MB große Netzwerkfestplatte
- seine iDisk (siehe nNL 02/2000). Diese erscheint auf dem
Mac-Schreibtisch und kann wie jedes andere (Netzwerk-)Speichermedium
angesprochen werden; bestehender Internet-Zugang vorausgesetzt.
Der große Vorteil der iDisk: egal, an welchem Mac man
gerade ist oder in welchem Internet-Cafe man gerade mit seinem
Power- oder iBook sitzt, die eigene iDisk ist immer parat.
Wer nicht jedes Mal über die iTools-HomePage oder das "Auswahl"-Programm
gehen will, um die iDisk am Schreibtisch anzumelden, der
kann entweder eine Alias-Datei der eigenen iDisk anlegen - das
erfordert aber, dass man immer wieder erneut Benutzername und
Passwort angeben muss - oder den kostenlosen "iDisk Mounter"
verwenden:
Das kleine Programm kann Benutzername und Passwort abspeichern,
sodass die iDisk automatisch gemountet wird - somit kann man
sich z. B. auch mehrere 'iDisk Mounter'-Kopien anlegen, um
mehrere iDisks auf einmal zu öffnen - das ginge mit normalen
Alias-Dateien nicht.
Weitere iDisk-'Verbesserungen' sind die Funktionen, mittels
iDisk Mounter die iDisk auch unter älteren Systemversionen als
Mac OS 9 zu verwenden, oder die Unterdrückung der automatischen
iDisk-Abmeldung nach einigen Minuten Inaktivität. Zudem überprüft
das Programm jede Minute die Fensterposition und Darstellung
(Symbol- oder Listendarstellung) und speichert diese
ab - normalerweise würde die iDisk sonst bei jedem Neustart
wieder in 'Ausgangsstellung' sein.
Der iDisk Mounter ist übrigens "iMailware" - d. h. das Programm
ist zwar kostenlos, aber der Autor freut sich über jede
"iMail" ;-)
++ Der iDisk Mounter 1.6
Am laufenden Band prasseln Zahlen auf uns ein, dass schon rund
14 Millionen Deutsche das Internet nutzen. Und dann das: Der
wohl renommierteste Freizeitforscher des Landes, Prof. Horst
Opaschowski des B.A.T-(British American Tobacco)Freizeitinstituts
behauptet nun, dass das Web erst in ein bis zwei Generationen
eine gewichtige Rolle im Alltag einnehmen wird!
Auch wenn überall der große Vorsprung der USA propagiert würde
- im privaten Bereich unterscheiden sich die Länder kaum, so
Opaschowski. Je 3000 Menschen wurden befragt, das Ergebnis: Die
private Internetnutzung hängt stark von der Bildung ab und geht
lange nicht so schnell vonstatten, wie bislang angenommen. Die
Studie belegt den Trend zum "Digital Divide", zur Spaltung der
Gesellschaft in User und Nichtuser: Nur 3 % der Hauptschul- und
7 % der Realschulabsolventen, aber 15 % bzw. 27 % der regelmäßigen
Online-Gänger haben Abitur oder einen Uni-Abschluss. Auch
in der sogenannten @-Generation der 18-29jährigen nutzen nur
66 % das Internet.
Dass der Anteil definitiv ansteigen wird, zeigt die diesjährige
KidsVerbraucherAnalyse. Über die Hälfte aller 6- bis 17-Jährigen
beschäftigt sich mit dem Computer, mehr als 32 % nutzen
das Internet. Am beliebtesten ist das bloße Surfen, 74 % nutzen
das Netz aber auch zur gezielten Informationsbeschaffung.
Hier schließt sich auch der Kreis, Horst Opaschowski kommt zum
Schluss: Die deutsche Info-Elite hat den Trend keineswegs verschlafen,
auch wenn noch immer 83 % aller Deutschen Couch-Potatoes
sind und sich lieber vom Fernseher unterhalten lassen.
* http://www.bat.de/freizeit/
Manchmal fragt man sich bei Werbung schon, ob die Werbetreibenden
ihre Zielgruppe wirklich verstanden haben. Während in der
Comundo-Werbung, die nun wirklich schon oft genug über den
Fernseher flimmerte, wenigstens noch das Produkt im Vordergrund
stand, geht der Neuling "Tiscali Net" einen anderen Weg:
Wir hören die Synchron-Stimme von Captain Picard (aus "Raumschiff
Enterprise - das nächste Jahrhundert"; kommt immer mal
wieder auf Sat.1), die uns erklärt, was sie (die Menschheit?)
schon alles Tolles geschaffen und erlebt hat. Dazu die Bilder
von einer Menge Menschen (sieht fast aus wie eine "Think Different"-Werbung
von Apple). Fazit des Ganzen: "Ich wurde zu
Millionen Menschen, und gemeinsam sind wir das Internet". Alles
klar?
Anscheinend möchte die Werbung erreichen, dass sich diese
Millionen Menschen (oder zumindest ein Teil davon) über den
neuen Internet-Provider 'Tiscali Net' einwählen. So wirklich
"neu" ist Tiscali Net übrigens nicht: Der italienische Telefon-
und Internet-Provider Tiscali hat einfach den deutschen
Provider Nikoma aufgekauft - und schon war Tiscali Net geboren.
Beim Internet-Tarif ändert sich preislich übrigens erst einmal
nichts: Der Minutenpreis beträgt (sekundengenau) zur Hauptzeit
3,49 Pf und zur Nebenzeit 2,89 Pf. Die bisherigen Nikoma-Kunden
können ihre bisherigen "Nikocity"-eMail-Adressen behalten, nur
die Einwahl wurde 'verbessert':
Nun muss (bei der Neukunden-Anmeldung) nicht mehr die eigene
Telefonnummer freigeschaltet werden, statt dessen wird man per
Benutzername und Passwort identifiziert. Leider bedeutet dies
aber natürlich auch, dass nach und nach alle bisherigen Kunden
ihre PPP-Einwahldaten aktualisieren müssen - aber dafür können
diese ihren Nikoma/TiscaliNet-Zugang dann auch von jedem
beliebigen Festnetz-Anschluss aus nutzen.
... Wo wir schon gerade beim Thema Nikoma sind: Nikoma-Kunden
sollten ihre April-Rechnung überprüfen! Zitat Nikoma: "Ein
kleiner Teil aller Rechnungen für den April 2000 ist falsch.
[...] wir buchen den Betrag nicht von Ihrem Konto ab." Passiert
ist dies dennoch, wie uns ein betroffener Nikoma-Kunde bereits
mitteilte. Also überprüfen Sie Ihre Rechnung nach seltsamen
Surf-Zeiten, solange Ihre achtwöchige Einspruchsfrist noch nicht
abgelaufen ist - dieser Ratschlag gilt übrigens für jeden Monat
und für alle Anbieter; sei's der Festnetz-, Handy- oder Internet-Provider
- nirgends ist die Rechnungsstellung chaotischer
als bei Telekommunikationsfirmen.
++ Nikoma heißt jetzt 'Tiscali Net'
++ Neuer Name, alte Preise: TiscaliNet by Call (3,49 Pf/2,89 Pf)
Die ToppFree-Liste (anmeldefreies Internet-by-Call: einfach einwählen; Abbuchung über Telefonrechnung)
++ 3,2 Pf. (2,5 Pf Nebenzeit) - planet-interkom by call (Sekundentakt)
++ 3,3 Pfennig - MSN Easysurfer (Microsoft - Sekundentakt!)
++ 2,9 Pfennig (+5 Pf pro Einwahl)-Comundo (Lycos - Minutentakt)
Die ToppPro-Liste (anmeldepflichtiges Internet-by-Call: erfordert kostenlose Registrierung beim Provider)
++ 2,49 Pfennig - ngi.bycall (NGI - Sekundentakt)
++ 3,3 Pfennig (2,3 Pf Nebenzeit) - talknet easysurf (Minutentakt)
++ 3,88 Pfennig (2,48 Pf Nebenzeit) - AddCom (Minutentakt)
++ 1,9 Pfennig (4,9 Pf Nebenzeit) - CompuServe Office (3-Min-Takt)
++ Ältere Ausgaben des Provider-Kostentests finden Sie hier:
++ Ihre Meinung, Kritik und Provider-Infos an unseren Redakteur Toby Steininger:
Oft werden ja Menschen als Medium übersinnlicher Kräfte verdächtigt.
Auf der neunten Hyperkult der Uni Lüneburg ist aber
der Computer das Medium. Die Veranstalter sprechen von Datenreisen
durch Computer- und Software-Architekturen, vom Betreten
dreidimensionaler Bedienelemente mit haptisch anmutenden Oberflächen,
dem Zurücklassen des realen Körpers und der Begegnung mit
anderen Körperlosen in "symbolischen Räumen"...
Wie der Hyperkult letztendlich auch aussehen mag - es lohnt
sich auf alle Fälle mal etwas abzuheben!
* http://www.uni-lueneburg.de/hyperkult/ 9.2 Live-Stream-Tipp der Woche: D'Angelo live in der "Großen Freiheit"Nach der Loveparade am Samstag gibt es online gleich am darauffolgenden Montag eins auf die Ohren: Ab 20 Uhr wird das Konzert des amerikanischen Soul-Stars D4Angelo ins Netz übertragen. D4Angelo schaffte mit seinem neuen Album "Voodoo" das nahezu Unmögliche: In den USA direkt Platz 1 der Billboard Charts zu stürmen. Die "echte" Location ist der Hamburger Club "Große Freiheit", allen, die aber keine Karten mehr bekommen konnten, bieten die Musikseiten rap.de, MTV und Urban Cutz die Logenplätze vor dem Monitor.
++ Montag, 10. Juli, live aus Hamburg ab 20 Uhr
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