Retzstadt ist eigentlich ein ganz normales Dorf in der Nähe
Würzburgs. 1700 Einwohner haben bis vor kurzem noch eher
idyllisch gelebt und würden es noch heute tun - wäre da nicht
die EXPO in Hannover, die Weltausstellung, die am 1. Juni die
Pforten öffnet. Retzstadt ist nämlich das erste Dorf in
Deutschland, in dem jeder Dorfbewohner behaupten kann, er sei
mit seiner eigenen 2MBit Standleitung an das Internet angeschlossen!
Gestern fiel der Startschuss zum größten Telearbeitsprojekt,
das die Republik je gesehen hat: Jedes Haus in Retzstadt wurde
so ausgestattet, dass von dort aus ohne weitere Probleme beste
Telearbeit geleistet werden kann. Auch die Bauern und Winzer
sind nicht ausgenommen - im Kuhstall hängt künftig eine Web-Cam.
Retzstadt ist jedoch wohl das einzige Projekt der Expo, das
virtuell wie real schon fertiggestellt ist - alles andere
lässt noch zu wünschen übrig. Aber immerhin hat die Weltausstellung
im Internet schon längst begonnen!
++ Das Expo-Teledorf lädt zu einem Besuch
++ Zur offiziellen Expo-Seite
++ Werfen Sie einen Blick vorab auf den aktuellen Stand
++ Die Teilnehmer stellen sich vor
++ Gegnerische Seiten, warum sie dagegen sind
++ Auch die Einsatzkräfte haben ihre Vorstellung(en)
++ Twipsy winkt fröhlich jedem zu, der eine Aufmunterung braucht
Die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen wird vielleicht
zum letzten Mal am kommenden Sonntag wohl noch auf die herkömmliche
Art und Weise gewählt. Die weltweite Zentrale zur
Vergabe von Domainnamen, die "Internet Corporation for Assigned
Names and Numbers" (Icann) lässt das Direktorium wählen -
erstmals ausschließlich über das Internet.
Die Icann: 1998 gegründet um dem Internet gewisse Strukturen
zu verpassen, um dafür zu sorgen, dass z.B. nicht mehr (rund
40) Privatunternehmen die Topleveldomain-Adressen .net, .com
und .org vergeben, sondern eine zentrale Stelle. Wie in Deutschland z.B.
die genossenschaftlich organisierte Denic.
19 Direktoren sollen also künftig über das Leben im Internet
wachen - lediglich neun davon darf die Netzgemeinde wählen.
Die zweite Hälfte kommt aus Industrie-, Lobbyisten- und
politischen Kreisen, einen Posten hat der US-Präsident inne.
(Was ein Ende für die Freiheit im Internet bedeuten könnte!)
Wie gut ein öffentlich zu wählender Kandidat geeignet ist,
kann nun aber nicht die ganze Wählerschaft wissen. Genau das
will eine deutsche Interessensgemeinschaft verhindern: Eine,
von Spiegel Online angeregte Initiative " I can!" stellt derzeit
fachkundige Kandidaten vor.
Zunächst muss aber jeder, der seine Stimme abgeben will, bestimmte
Kriterien erfüllen: Mindestalter sind 16 Jahre, man
muss eine gültige eMail- und eine feste Postadresse vorweisen
können. Die Registrierung zur Wahl läuft über die Icann-Seiten.
Der Anschein bleibt gewahrt, dass die Wahl auf einer
demokratischen Basis steht. Dennoch hinterlassen manche Kritiken
einen faden Nachgeschmack: Mindestens 10 der 19 Direktoren
seien US-amerikanischen Organisationen und Interessen
verpflichtet, eine weltweit gleichwertige Ausrichtung damit
zweifelhaft.
++ Die Spiegel-Initative mit Ziel, Hintergründen, Partnern
++ Hier geht's zur Registrierung als Wähler
Das Sommersemester hat begonnen - für einige Ausgewählte der
ersten Stunde wird am Montag der Startschuss für eine zweijährige
Pilotphase zur virtuellen Hochschule Bayern fallen.
Im Rahmen der High-Tech-Offensive hat der Freistaat Bayern notwendige
Finanzmittel (ca. 40 Millionen DM) bereitgestellt, um
die Online-Uni realisieren zu können. Dabei ist jede bayerische
Hochschule ins Angebot eingeflochten.
Einzige Zugangsvoraussetzung ist eine Immatrikulation an
einer bayerischen Hochschule (außerbayerische Studenten gelten
dann als Gasthörer und können nur bedingt Prüfungen ablegen).
Dann stehen die Türen offen zu etwa 40 Kursen in den
Bereichen Informatik, Medizin, Technik, Wirtschaft und sogenannten
Schlüsselqualifikationen (z.B. MultiMediale Landeskunde). Mittels
Videokonferenzen, Chats und virtueller Vorlesungen stehen die
Kurse den Studenten zur Verfügung, die
Prüfungen allerdings müssen schon höchstpersönlich zum angesetzten
Termin erledigt werden, bemerkt Hartmut Wunderatsch,
mitveranwortlicher Projektleiter an der virtuellen Hochschule.
Mit normalen Stiften geschrieben wird dann entweder in Hof
oder in Bamberg.
Wie die Kurse ins Studium letztendlich integriert werden, liegt
an der jeweiligen Uni. Zu den Scheinen bemerkt Wunderatsch,
dass sie nicht als Ersatz im eigentlichen Hauptstudium
geltend gemacht werden können, sie gelten lediglich als
Zusatzqualifikation - immerhin lernt man ja für's Leben!
Die Entwickler der äußerst beliebten MP3-Tauschsoftware
Napster haben zur Zeit wenig zu lachen. Erstmals müssen sie
aus der schon lange anhaltenden Diskussion um Copyright-Verletzungen
Konsequenzen ziehen. 317.377 User wurden im Namen der
Band Metallica aus der Napster-Community ausgewiesen, da sie
erwiesenermaßen illegal Metallica-Songs über Napster getauscht haben.
Die Anwälte der Band forderten Napster auf, diesen Benutzern
jeden weiteren Zugang zur Tauschsoftware zu sperren. Napster
verhindert seitdem, dass sie sich unter neuen Pseudonymen anmelden.
Zwar werden in verschiedenen Newsgroups und Web-Diskussionsforen
eifrig Anleitungen ausgetauscht, wie sich gesperrte Benutzer wieder
Zugang zur Börse verschaffen können; in
den Foren auf der Napster-Webseite werden diese Beiträge aber
laut eigenen Angaben sofort gelöscht.
Zwar mag es paradox klingen, dass Napster so rigoros gegen seine
eigenen Nutzer vorgeht, aber schließlich steht noch mehr auf
dem Spiel: Rap-Star Dr. Dre sammelt zur Zeit auch gerade fleißig
User-Namen für eine Sperr-Liste. Andererseits schließen sich
zunehmend mehr Bands einer Pro-Napster-Kampagne an, die u.a.
von Public Enemy ins Leben gerufen wurde und über deren Seite
vorangetrieben wird.
Doch sieht es derzeit ganz danach aus, dass die Napster Gegner
zu stark sind: Im Gerichtsverfahren zwischen Napster und der US-
Plattenindustrie, bei dem es ebenfalls um Copyright-Verletzungen
geht, hat der zuständige Richter Napsters Verteidigung, die
Software sei nur für Verbreitung von Dateien und nicht für
ihren Inhalt zuständig, abgewiesen.
++ Metallica zu Napster
++ Die Pro-Napster-Kampagne
* http://www.napster.com/whatisnapster.html
++ Zum Thema findet am 30. Juni eine Veranstaltung in München statt, ein Symposium legt den Schwerpunkt auf Lizenrecht und Internet/MP3
Am Samstag ist es soweit: Zum 45. Mal wird der Grand Prix
d'Eurovision de la Chanson ausgesungen, Treffpunkt zum Happening
ist in diesem Jahr die Globe Arena in Stockholm, Schweden. Natürlich
mit von der Partie ist der allseits beliebte Blödelbarde Stefan Raab
mit seiner Wadde-Crew. Das Microsoft Network
(MSN) engagiert sich diesesmal mit einer Online-Übertragung
vom Contest in einer extra für das Netz abgemischten Bild- und
Tonversion. Auch die inoffiziellen Webcharts zum Grand Prix
laufen auf der MSN-Seite.
Angeblich wird die deutsche Raab-Nationalmannschaft im Singen
auch höchstselbst schwedische Souvenirs sammeln und unter
ihren Fans verlosen. Es ist also jede Menge geplant, das Netz
ist vorne mit dabei. Die besten Links haben wir gesammelt:
++ Live mit dabei sein
++ Souvenirs nach Raab-Geschmack zu ergattern
++ Die offizielle Seite darf natürlich nicht fehlen
++ Wer hat wann den Grand Prix d'Eurovision gewonnen
++ Raabs Haussender mit einem Klatsch- und Tratsch-Spezial
++ Hier trifft sich die Grand Prix Community
Da diskutiert man und forscht in seinem Gedächtnis, was denn
wohl aus den Stars der 50er Jahre geworden ist. Gregory Peck,
Bob Hope, Doris Day - wer von ihnen lebt noch, was ist aus ihnen
geworden? Kaum einer weiß es auf Anhieb, aber um schnell an
die Informationen über den gesuchten Altstar ranzukommen gibt
es den "Dead People Server" - klingt nach schwarzem Humor, ist
es aber nur teilweise.
Es stehen eigentlich alle Prominente drin: Diejenigen, die leben
und diejenigen, die bereits gestorben sind. Oder vielleicht
noch aber nicht ganz sicher leben, denn auch eine ganze Reihe
von Gerüchten ist auf dem Server zu finden. Um die Suche zu
erleichtern, ist alles natürlich fein säuberlich alphabetisch
geordnet.
Bei Bob Hope ist es genau dieser Fall: Dem DPS zufolge ist er
noch nicht (ganz) tot... Obwohl die Nachrichtenagentur AP vor
fünf Jahren einmal versehentlich seinen Nachruf veröffentlicht
hat ...! Es sind aber übrigens nicht nur Menschen in diesem
etwas seltsamen Lexikon verzeichnet, sondern zum Beispiel auch
die beiden weltberühmten Comic-Helden Calvin & Hobbes. Und
hier lautet der Eintrag in etwa: Gestorben 1995, Todesursache:
Von ihrem Zeichner vernachlässigt.
Wie es sich für ein Lexikon gehört, ist alles natürlich fein
säuberlich alphabetisch geordnet. Die Suche auf dem Dead People
Server soll ja bloß keine Komplikationen verursachen!
Seltsamerweise kommen ausgerechnet im Sommer immer sehr gute
und interessante Filme in die Kinos. Wie zum Beispiel der nur
für das Internet produzierte und vertriebene Streifen "Quantum
Project". Stars wie John Cleese und Fay Masterson geben sich
die Klinke in die Hand. 31 Minuten lang dreht sich auch hier
alles um Menschen, deren Beziehungen zueinander und deren Probleme
mit dem Leben. Wer auf mehr Filme am Stück steht und
sich dafür gerne mal im Kinosessel räckelt, für den reiht
sich derzeit ein Filmfestival an das andere. Und das natürlich
auch im Internet.
Gestern startete DAS Filmfest in Cannes, in München läuft derzeit
das 15. Internationale Dokumentarfilmfest, zeitgleich startete
die 7. Münchner Biennale. Oder lieber ein
Spezial über die Alptraumfabrik des Altmeisters Alfred Hitchcock gefällig? Oder die Werkstatt für junge Filmer in Wiesbaden. Oder ...
++ Der Internet-Film für US$ 3.95
++ Hier geht es nach Cannes
++ Die Filmfeste in München
++ Hitchcocks Spezialreihe
++ Gebt dem Nachwuchs die Chance, die er verdient
Da hat man schon eine vierbändige Trilogie, wie man sich als
Anhalter durch die Galaxis bewegt. Und dann noch ein Reiseführer
durch die Welt und das Internet. Erfolgsautor Douglas
Adams hat sich in seinem neuesten Projekt dem weltweiten Netz
angenommen und erklärt die schöne neue Welt aus seiner ganz
persönlichen, etwas anderen Sicht.
Was genau hinter dem Titel "h2g2.com" steckt weiß wohl nur er.
Die Ähnlichkeit mit dem Roboter "rzwodzwo" aus Star Wars ist
wohl nur rein zufällig.
Aufgrund etlicher Mails von Lesern und Adams-Fans könnte diese
Erklärung stimmen: h2g2 steht für "Hitchhikers Guide to Galaxy" -
zweimal h und zweimal g. Auch wenn es eine Vermutung ist - sie klingt
schon logisch...Tatsächlich ist h2g2 erst
mal ein Ratgeber für alle Lebenslagen, man erhält Infos zu
wichtigen Fragen wie dem ersten Kuss oder der Diskussion über
die Existenz von Vampiren. Jeder Eintrag wird zur Diskussion
gestellt, sogar die Pressemitteilungen, die noch nicht einmal
vorhanden sind... Hiervon lebt auch die Seite. Neben dem
schmucken Logo prangt Douglas Adams Spruch: "We have the first
snowflake. Now let's build a blizzard." Die Masse macht's.
Daneben gibt es aber auch noch Zuckerstückchen in Form des
"Editors Recommendation of the Day", also z.B. das Spiel des
Tages oder eine Liste der aktuellsten Einträge. Auch an einen
historischen Überblick hat Adams gedacht. Und unter "Bolle's
Berliner Buletten Bude" verbirgt sich nicht etwa nur eine gut
gewählte Alliteration, sondern auch der deutschsprachige
Teil von h2g2. Mit deutschen Handysprüchen, landestypischen
Rezepten und der Deutschstunde, einem Forum zu Problemchen mit
der deutschen Sprache.
Auch wenn die MP3-komprimierten Musikstücke jetzt durch die
MP3-Tauschbörse 'Napster' (siehe nNL 12/2000, Beitrag 6)
wieder Negativ-Schlagzeilen machen, so bleiben mp3s doch eine
feine Sache - besonders wenn man sie legal von der eigenen CD-Sammlung
erstellt und nur auf die eigene Festplatte kopiert
hat.
Um MP3s nun abzuspielen, benötigt man einen mp3-Player: Für
Minimalisten reicht hier der QuickTime-Player, jedoch fehlt ihm
eine wichtige Funktion: Playlists - schließlich möchte man
nicht alle paar Minuten ein neues Musikstück aussuchen und
starten müssen.
Hier kommt die Freeware GrayAMP wie gerufen: Keine großartigen
Spielereien, die unnötig viel Rechenleistung fressen würden
(wie z.B. austauschbare 'Skins' oder eine animierte Oberfläche,
die einen Equalizer imitiert), sondern ein simpler MP3-Player
mit Playlist-Funktion - damit man alle Lieder schön der Reihe
nach (oder munter durcheinander gewürfelt) abspielen kann.
Durch den Verzicht auf überflüssige Spielereien ist GrayAMP
selbst auf einem Uralt-PowerMac 6100/66 lauffähig - und auf
aktuellen Macs merkt man nicht einmal, dass da im Hintergrund
ein MP3-Player einen Teil der Rechenleistung beansprucht.
++ GrayAMP 1.2 - Klein, fein und Freeware
Im ersten Moment sieht er aus wie eine Mischung aus einem Quick
Time- und dem Real Player. Erst auf den zweiten Blick erkennt
man, dass sich die Designer richtig ins Zeug gelegt haben, um
das verstaubte Aussehen des alten Players abzulegen. Die Rede
ist von dem neuen Windows Media Player in der Beta-Version.
Kostenlos heruntergeladen gehen wir dem 17,2 MB (!) großen
Progrämmchen auf den Grund.
Der Media Player erkennt die gänigen Multimedia-Dateiformate,
wie Midi-, Asf-, MPEG-1 und -2, WAV-, MP3- und QuickTime-Dateien.
Sehr angenehm ist, dass das vom Internet Explorer bekannte
Favoriten-Menü übernommen wurde. Die Datei-Adressen
sind schnell abzuspeichern und ebenso flott wiederzufinden.
Das Menü bietet aber mehr: Eine Media Gallery, eine Media
Library, mit denen ich bequem im parallel erscheinenden Dateibaum
die Files ordnen und anlegen kann. Oder den "Skin Chooser",
der entweder den Media Player im langweilig-bekannten Outfit
erscheinen lässt oder in futuristisch-anmutende Köpfe oder
Gameboys integriert. Sollte die Auswahl noch immer zu klein
sein - die Webseite bietet noch einiges mehr.
Bei Videos ist es sehr angenehm, dass man die Bildgröße bis
hin zum Full Screen beliebig einstellen kann. Auch für die
verschiedenen Streaming-Media-Verfahren ist der Player gerüstet.
Er passt die Ausführung an die vorhandene Bandbreite an, zu
Unterbrechungen sollte es kaum mehr kommen.
* http://www.microsoft.com/windows/mediaplayer/en/download/Playerv7.asp
Eigentlich ist schon das Konzept an sich für die Telekom revolutionär:
Man will den Kunden Zugang zum Internet bieten,
rund um die Uhr, also praktisch eine Flatrate - bei den bisherigen
Angeboten, wie z. B. "T-DSL", hat sich die Telekom/
T-Online dagegen bisher immer bemüht, eine Abrechnung per Zeittakt
zu erzwingen. Derzeit läuft ein Pilotprojekt in Berlin und
Hannover, bis Ende des Jahres soll "T-ISDN @ctive" dann bundesweit
für alle ISDN-Kunden zum monatlichen Pauschalpreis von
DM 9,90 verfügbar sein.
Das Besondere an dieser "Flatrate": Nicht einer der beiden ISDN-Kanäle
(B-Kanal mit 64 kb), sondern der ISDN-Steuerkanal (der
D-Kanal; signalisiert z.B. die Rufnummer) wird zur Datenübertragung
verwendet. Dadurch bleiben beide ISDN-"Leitungen" frei
für's Telefon und Fax, allerdings ist die Bandbreite auch dementsprechend
niedrig: Während man über 'normales' ISDN ca.
7,8 Kilobytes pro Sekunde (64.000 bit/s) übertragen kann, ist
"T-ISDN @ctive" über den D-Kanal auf ca. 0,6 Kilobytes pro
Sekunde (4.800 bit/s) beschränkt; das Surfen über den D-Kanal
ist also noch mal um die Hälfte langsamer als die Datenverbindungen
eines GSM-Handys mit ca. 1,2 Kilobytes pro Sekunde
(9.600 bit/s).
Dafür ist man über den D-Kanal rund um die Uhr online, was für
eMails, zum Chatten oder z. B. für Nachrichten-Ticker allemal
ausreicht. Außerdem kann man jederzeit einen oder beide ISDN-Kanäle
hinzuschalten - dann entstehen allerdings auch zusätzliche Kosten im Minutentakt.
Richtig spannend wird T-ISDN @ctive aber erst in Verbindung mit
einem breitbandigerem "Down-Stream" (also vom Provider zum
Anwender), wie sie z. B. "Satelliten-Provider" bieten. Diese
liefern die Daten aus dem Internet per Satellit, nur der "Rückkanal"
muss über die langsamere Telefonleitung erfolgen (und die
unterliegt, im Fall von T-ISDN @ctive, ja auch keinem Zeittakt).
Ein Satelliten-Provider ist Strato mit "skyDSL": 128 Kb/s Download-Geschwindigkeit
(in etwa zweifache ISDN-Geschwindigkeit) ist
in der monatlichen Pauschale von 29 DM (für skyDSL) bzw. 39 DM
(inkl. Miete für die nötige Zusatzhardware) enthalten.
Ein weiterer Anbieter ist Europe Online: 400 kb/s Download-Geschwindigkeit
(ca. 6-fache ISDN-Geschwindigkeit), kostet monatlich
15 Euro (29,34 DM) bzw. 150 Euro pro Jahr (293,37 DM),
zuzüglich der Hardware (ca. 600 DM).
Fazit: Die Kombination "T-ISDN @ctive" und "Satelliten-Provider"
ist für die meisten Internet-Surfer besser als jede Flatrate:
Für große Uploads zwar weniger geeignet, aber beim Download
so schnell wie mehrere ISDN-Kanäle - und mit ca. 50 DM pauschal
pro Monat auf jeden Fall günstiger. Zudem wird T-ISDN @ctive
Ende des Jahres bundesweit verfügbar sein, Satelliten-Provider
sind es sowieso.
Vorausgesetzt wird lediglich ein T-ISDN-Anschluss (und ein Windows-PC
mit ISDN-Karte). Bleibt zu hoffen, dass "T-ISDN @ctive"
so wie geplant eingeführt wird und auch Ende des Jahres bundesweit
zur Verfügung steht - die Einwilligung der RegTP (Regulierungsbehörde
für Telekommukation und Post) ist für diesen
reinen Internet-Tarif schließlich nicht notwendig.
++ Erste Flatrate der Telekom: "T-ISDN @ctive" für 9,90 DM (Apropos, liebes Telekom-Marketing:
Wenn schon alles in Englisch, dann bitte richtig: '@ctive' spricht man "at-ctive" ;-)
++ Doppelte ISDN-Geschwindigkeit per Satellit: Strato skyDSL
++ Über 6-fache ISDN-Geschwindigkeit per Satellit: Europe Online
Seit letzter Woche haben wir zwei Neuzugänge in der ToppPro-Liste;
einer davon ist komplett neu im Internet-by-Call-Geschäft auch wenn
es sich um einen der wohl ältesten
Internet-Provider überhaupt handelt.
CompuServe, inzwischen ja eine AOL-Tochter, möchte mit seinem
Internet-by-Call besonders Geschäftskunden ansprechen.
Dementsprechend sind die Preise dann, wenn alle brav in ihren
Büros sitzen, besonders attraktiv: nur 1,9 Pfennig pro Minute,
wochentags von 9 bis 18 Uhr. Dieser Tarif ohne Grundgebühr wird
bisher nur von freenet's PowerTarif getoppt, dort gibt's die 1,9
Pf/min ganztags, allerdings nur mit 20 Stunden Mindestumsatz im
Monat.
Abgerechnet wird bei CompuServeOffice über die Telefonrechnung,
dennoch muss man sich für den Tarif erst mit seinen persönlichen
Daten auf der HomePage registrieren. Es fallen zwar neben
den reinen Online-Gebühren keine weiteren Kosten an, dennoch
landet der Office-Tarif wegen seiner Anmelde-Pflicht in der
ToppPro-Liste.
Jetzt das große ABER: Ab 18 Uhr und am Wochenende langt CompuServeOffice
so richtig zu, dann kostet die Minute unverschämte
4,9 Pfennig. Was zudem negativ auffällt, ist die Drei-Minuten-Taktung:
je nach Uhrzeit kostet eine Einheit somit 5,7 bzw. 14,7
Pfennig - wer also nur mal schnell eMails abrufen möchte, ist
mit einem anderen Provider aus der ToppPro- oder sogar Topp-Free-Liste besser bedient.
Fazit: Für's sogenannte SOHO ("Small Office/Home Office", also
kleinere Betriebe) ist der Office-Tarif von CompuServe bestimmt
gut geeignet: Tagsüber im Büro kostet die Minute nur 1,9 Pf.
und der Tarif zur Abendstunde ist irrelevant (es sei denn, es
wird rund um die Uhr gearbeitet, wie hier bei uns in der Redaktion ;-).
Zwar trübt der 3-Min-Takt das Bild etwas, aber da in Betrieben
meist ein Internet-Router bzw. die Computer automatisch die
Internet-Verbindung aufbauen und nach einer festgelegten Zeitspanne ohne
Netzwerkaktivität wieder abbauen, fällt auch die
lange Taktung nicht mehr ins Gewicht: Ab spätestens sieben
Minuten fällt der effektive Minutenpreis auf unter 2,5 Pfennig.
Privat-Surfer sollten mit CompuServeOffice dagegen generell vorsichtig sein:
Die 18-Uhr-Grenze ist schnell überschritten und
dann wird's so richtig teuer. Dann doch lieber ein anderer Provider aus den
Topp-Listen, der ein ausgewogeneres Verhältnis
zwischen Haupt- und Nebenzeit-Preisen hat - oder zumindest einen
Minutentakt bietet.
Die ToppFree-Liste (anmeldefreies Internet-by-Call: einfach einwählen; Abbuchung über Telefonrechnung)
++ 3,3 Pfennig - MSN Easysurfer (Microsoft - Sekundentakt!)
++ 3,9 Pfennig (2,9 Pf Nebenzeit) - Drillisch (Minutentakt)
++ 2,9 Pfennig (+5 Pf pro Einwahl)-Comundo (Lycos - Minutentakt)
++ 3,9 Pfennig - surf callino (Minutentakt)
Die ToppPro-Liste (anmeldepflichtiges Internet-by-Call: erfordert kostenlose Registrierung beim Provider)
++ 2,5 Pfennig - freenet "EnterPrice" (Mobilcom - Minutentakt)
++ 3,29 Pfennig - ngi.bycall (NGI - Sekundentakt)
++ 3,49 Pfennig (abends/Wochenende 2,89 Pf.) - Nikoma by Call
++ 3,88 Pfennig (2,48 Pf Nebenzeit) - AddCom (Minutentakt)
++ 1,9 Pfennig (4,9 Pf Nebenzeit)-CompuServe Office (3-Min-Takt)
++ 2,89 Pfennig (+5 Pf pro Einwahl) - callOKAY.NET/Yahoo! (Minutentakt)
++ Ältere Ausgaben des Provider-Kostentests finden Sie hier:
++ Ihre Meinung, Kritik und Provider-Infos an unseren Redakteur Toby Steininger:
MediaMit nennt sich die Messe für Schüler, Weiterbildungswillige und
Entscheidungsträger in Augsburg. Auf der MediaMit
wird beleuchtet, welche Geschäfte sich durch das Intranet auch
künftig ergeben. Und wie insbesondere Handel und Handwerk
damit umgehen können, um nicht irgendwann abgeschlagen ins
Hintertreffen zu kommen. Dabei werden jedoch alle Wissensstufen
berücksichtigt, vom absoluten Einsteiger bis hin zum Betreuer
von Unternehmensportalen. Dem Kongress schließt sich eine
gleichnamige Ausstellung an. Ein Forum bietet täglich wechselnde Schwerpunkte.
10.2 Live-Stream-Tipp der Woche: Weltklasse-DJs zuhause hören: Dance RadioImmer an den Wochenenden öffnet Dance Radio die Pforten: Die britische Seite wartet mit 36 Stunden Dauerbetrieb der Turntables auf. Der Sound wird live ins Internet gestreamt, als RealAudio stehen die Klänge zur freien Verfügung. Sollten Sie vom Wochenende noch nicht genug haben und den Wunsch verspüren, auch noch am Montag morgen dem Trance zu verfallen, dann steht eine Auswahl von Recorded Sessions zur Verfügung. * http://www.dance-radio.co.uk/ 11. Die geplanten Themen in NetRadio
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